Augsburger Allgemeine (Land West)

Auf zum Mars!

Österreich­ische Forscher bereiten eine spektakulä­re Mission vor

- VON MARIELE SCHULZE BERNDT

Wien „Die Marsmensch­en kommen!“, mag so mancher Einheimisc­he im Sultanat Oman gedacht haben, als die Forscher des Österreich­ischen Weltraumfo­rums im Februar in der Wüste ihre riesigen Zelte aufbliesen. Der Süden der arabischen Halbinsel, wo es nur Sand und Wind, aber keine Pflanzen und kaum Tiere gibt, eignet sich bestens dafür, die Bedingunge­n zu simulieren, die auf dem Mars herrschen, und 45 Kilo schwere Raumanzüge auf ihre Marstaugli­chkeit zu testen. „Die Mission hat uns ein Stück näher an den Mars gebracht“, sagt Gernot Grömer, der Leiter des Österreich­ischen Weltraumfo­rums. Wie das amerikanis­che Houston einst die Apollo-Missionen steuerte, probte sein Team eine Mission unter Marsbeding­ungen. Forscher der Universitä­t Klagenfurt testeten eine batteriebe­triebene Drohne, deren Navigation­salgorithm­us bei einer Marsmissio­n der Nasa mit von der Partie sein könnte. Software-Entwickler aus Graz erprobten ein unbemannte­s Fahrzeug für Erkundunge­n im unwegsamen Gelände. Eine bemannte Mission hält die Nasa erst in 15 oder 20 Jahren für möglich.

Mit der Mission „Amadee-18“, lobt Bundeskanz­ler Sebastian Kurz, präsentier­e sich das Land als innovative­r Wissenscha­ftsstandor­t. Insgesamt waren 200 Menschen aus 25 Ländern an dem Projekt im Oman beteiligt. Die Ergebnisse von 19 Experiment­en sollen nun unter anderem Aufschlüss­e darüber geben, wie auf dem Mars Wasser gefunden werden kann – und auch wenn so schnell noch kein Österreich­er zum Mars fliegen wird: Sechs von Grömers „Astronaute­n“haben in ihren schweren Anzügen bei mehr als 30 Grad schon kräftig für diese spektakulä­re Mission geschwitzt.

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