Augsburger Allgemeine (Land West)

FCA in der Minikrise

Um in Panik zu geraten ist es vor der Partie bei Hannover 96 viel zu früh. Daniel Baier sieht die Lage auch noch nicht so kritisch

- VON WOLFGANG LANGNER

Im Mai dieses Jahres wird Daniel Baier 34 Jahre alt. Der Kapitän steht sozusagen bereits mit einem Bein am Ende seiner Karriere. Bis auf eine kleine Unterbrech­ung ist Baier seit zehn Jahren unermüdlic­h für den Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg im Einsatz. Sportliche Krisen hat Baier in dieser Zeit schon einige erlebt. Wie in der Saison

2012/13 unter Markus Weinzierl, als der Klub mit jämmerlich­en elf Punkten auf dem vorletzten Platz überwinter­te und niemand mehr einen Pfifferlin­g auf den Verein setzte. Oder in der vergangene­n Saison, als ebenfalls bis zum letzten Spieltag gezittert wurde und dann am letzten Spieltag doch noch gejubelt werden durfte. Aufgrund seiner Routine und Erfahrung sieht Baier auch nach dem schwachen Auftritt zuletzt gegen Hoffenheim, der Partie am heutigen Samstag (15.30 Uhr) völlig gelassen entgegen. „Natürlich war die Niederlage gegen Hofffenhei­m ärgerlich, aber ich sehe das noch nicht so kritisch, denn man hat ja bereits eine Woche später wieder die Chance, ein Spiel zu gewinnen.“

Derzeit befindet sich der FCA in einer Minikrise. Um Panik zu geraten, wäre es noch zu früh. Mit 32 Punkten steht das Team im Mittelfeld der Tabelle und sechs bis acht Punkte aus den verbleiben­den neun Spielen sollten reichen, um auch in der nächsten Saison in der Bundesliga zu spielen. Dennoch beim Neuling Hannover wäre es an der Zeit wieder zu punkten.

Die Partie in der Vorrunde gegen Hannover war bitter für den FC Augsburg. Der FCA war drückend überlegen und verlor am Ende mit

1:2. Es war zu dem Zeitpunkt das Spiel der beiden Überraschu­ngsteams in der Bundesliga. Hannover stürmte dann auf Platz sechs in der Tabelle. Aber auch in Augsburg wurde bei den Fans und auch in den Medien viel über internatio­nale Plätze gesprochen. Baier hat das immer nervig empfunden: „Ich frage mich oft, wie man in dieser Phase der Saison schon über internatio­nale Plätze sprechen kann. Das sind dann immer so Geschichte­n, mit denen wir uns auch auseinande­rsetzen müssen. Aber wir brauchen uns ja nach dem zehnten Spieltag nicht jedes Wochenende neu zu positionie- ren. Abgerechne­t wird am 34. Spieltag.“Baier kann vor der Partie gegen Hannover auch mit dem Begriff „wegweisend­es Spiel“wenig anfangen: „Ich schaue nicht auf die Tabelle und schaue nicht, ob das ein richtungsw­eisendes Spiel ist. Wir wollen drei Punkte, alles andere interessie­rt mich nicht.“

Aufgrund der Personalno­t bedient sich Trainer Manuel Baum wie so oft am eigenen Nachwuchs. Spieler wie Simon Asta, Romario Rösch, Maurice Malone oder Jozo Stanic sind häufig Trainingsg­äste. Asta nahm zuletzt sogar auf der Bank Platz. Auf die Frage, ob er diese Spieler eigentlich alle kennt, grinst Baier: „Klar, die stellen sich immer vor dem Training vor und geben uns die Hand. Das sind schon alles bekannte Gesichter. Einige waren ja auch schon im Trainingsl­ager dabei. Das sind alles anständige Jungs, die auch Qualität mitbringen. Das passt schon alles.“

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Im Training gaben Daniel Baier (links) und Rani Khedira Gas. Nach dem schwachen Auftritt gegen Hoffenheim gastiert der FCA am heutigen Samstag in Hannover.
Foto: Klaus Rainer Krieger Im Training gaben Daniel Baier (links) und Rani Khedira Gas. Nach dem schwachen Auftritt gegen Hoffenheim gastiert der FCA am heutigen Samstag in Hannover.
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