Augsburger Allgemeine (Land West)
Wachstum geht nicht ohne Fläche
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Augsburg ist in den vergangenen 200 Jahren flächenmäßig um ein Vielfaches gewachsen. Wo heute Stadtviertel aus der Gründerzeit stehen, war früher grüne Wiese. Die Geschichte zeigt: Wachstum ohne Flächenverbrauch geht nicht.
Gleichzeitig wird heute immer klarer, dass die Ressource Boden endlich ist. Jeder Quadratmeter Stadtgebiet kann nur auf eine Weise genutzt werden. Das Mindeste, was eine wachsende Stadt tun kann, ist zu versuchen, Areale effektiv zu nutzen. Sie muss es aber mit Bedacht tun, weil eine zu dichte Bebauung zwar viele Wohnungen bringt, gleichzeitig aber soziale Probleme schaffen kann.
Die entscheidende Frage, in welchem Maß ein Volksentscheid Augsburg konkret treffen würde, ist aber unklar. Dass die Stadt nur noch 3,8 Hektar pro Jahr in Siedlungsfläche umwandeln dürfte, ist ein eher theoretischer Wert. Der dem Begehren zugrunde liegende Gesetzentwurf sagt nämlich, dass die Aufteilung des Flächenkontingents von fünf Hektar täglich auf die Kommunen nach Daten wie der Bevölkerungsstärke oder nach Größenklassen erfolgen müsste. Großstädte wären dann gegenüber dem flachen Land begünstigt. Wie die Aufteilung genau erfolgen müsste, sagt der Gesetzentwurf aber nicht. Solange diese Unschärfe bleibt, ist es aus Augsburger Sicht schwierig, die Folgen abzuschätzen.