Augsburger Allgemeine (Land West)
Spielen und entspannen an der Schwarzach
Landschaftarchitekt erklärt, wie es rund um das neue Bürgerhaus aussehen könnte
Am seichten Flussufer der Schwarzach gefahrlos planschen und spielen können künftig die Kinder im neuen Haus der Kinder in Gessertshausen. Zumindest, wenn es nach dem Entwurf des Landschaftsplaners geht. Es soll ein Ort zum Treffen und Verweilen werden.
Gessertshausen Eine Wohlfühlumgebung für die Kinder, aber auch für alle Bürger der Gemeinde Gessertshausen wird in den nächsten Monaten rund um das neue Haus der Kinder/Bürgerhaus und Schule entstehen. „Entspannen an der Schwarzach“ist das Motto der Gestaltung des Umfelds.
Einen hohen Stellenwert nimmt vor allem das Thema Wasser hinsichtlich der dort fließenden Schwarzach ein. Leitidee ist es dabei, die Schwarzach erlebbar zu machen. Dabei wird der Uferbereich abgeflacht und aufgeweitet. Es war auch der Wunsch von Erziehern und Lehrern, künftig mit ihren Schützlingen und Schülern, ohne Gefahr dorthin gehen zu können, um sie planschen und spielen zu lassen. Trittsteine sollen vom Flussufer den Hang hinaufführen, wo gemütliche Sitzgelegenheiten Möglichkeiten zum Treffen und Verweilen bieten. Die Gemeinde rechnet für die Umsetzung mit 344 000 Euro, die durch die bereits genehmigte Förderung aus dem ELER-Programm etwa zur Hälfte gedeckt seien.
Im Zuge der Erneuerung der Außenanlagen hat weiter der Zugang der Schule einen großen Bereich erhalten, auf dem eine Tischtennisplatte und ein modernes Turngerät, das mit Körperkraft betrieben wird, aufgestellt werden sollen. Bis zum Haupteingang ist alles barrierefrei angelegt. Ein kleines Manko ist der Zugang zur Küche, der, der Bestandssituation geschuldet, nur 2,50 Meter breit ist und damit ein Fußweg ist. Die Mahlzeiten für die Kinder müssen somit den Rest des Weges mit einem Handwagen angeliefert werden.
Der Raum zwischen Bürgerhaus und Kindergarten im ersten Obergeschoß wird als Dachterrasse behandelt. Hier soll eine Bewegungsfläche entstehen, wo die Kinder mit Rollern und Bobbycars nach Herzenslust herumflitzen können. Auf Anregung des Landschaftsarchitekten soll der Boden mit Holzbetondielen ausgelegt werden, die kaum von Holz unterscheidbar sind. Sie haben alle Vorteile, die Beton bietet, und keine Nachteile von Holz, das darüber hinaus noch um 100 Prozent teurer geworden wäre und bei feuchtem Wetter äußerst rutschig ist.
Mit zusätzlichen Sitzmöbeln für Kinder bis zum Alter von 12 Jahren und Beschattungsmöglichkeiten habe dieser Vorschlag das Wohlgefallen vor allem der Lehrer und Betreuer gefunden, erklärte der Landschaftsarchitekt. Für den Spielgarten der Kinder sollen, soweit man es verantworten könne, die bestehenden Spielgeräte weitgehend erhalten bleiben. Einige neue Spielgeräte wie Wackelbalken und Balanciergeräte wurden äußerst positiv von den Betreuern aufgenommen.
Weiter diskutiert wurde im Gremium die Treppenanlage zur Schule. Das Dach wird vom Fachbüro auf Wunsch der Feuerwehr als Rettungsweg mit exzessiver Dachbegrünung dargestellt. Weiter war nicht geplant diesen Raum zu nutzen oder zu betreten. Hier wurde vom Gemeinderat angeregt, diesen Platz nicht zu verschenken, sondern ihn für Vereinsmitglieder oder Empfänge zu nutzen und ebenfalls mit Platten auszulegen. Diese Vorstellung kam bei Landschaftsarchitekt Eger nicht so gut an. Es widerstrebe ihm, eine 200 Quadratmeter große Fläche mit Platten auszulegen, erklärte er. Auch klimatisch sah er einen klaren Vorteil der Begrünung. Zudem sprächen letztendlich zahlreiche technische Einrichtungen – der rechte Teil sei ziemlich mit Lüftungsrohren zugepackt – dagegen.
In einem äußerst desolaten Zustand befinden sich die Pflasterflächen im Bereich der Schule und um den Hartplatz, machte Eger die Gemeinderäte aufmerksam und nannte 99 000 Euro Kosten für die Erneuerung des Pflasters und der Instandhaltung eines Teilbereichs der Natursteinmauer mit Austausch der Sitzgelegenheiten. Ohne Erneuerung der Sitzgelegenheiten belaufen sich die Kosten auf 76000 Euro, stellte er noch eine günstigere Planung vor, die vom Gemeinderat letztendlich gebilligt wurde.
Ein Manko ist der Zugang zur Küche
Dachbegrünung stößt nicht nur auf Begeisterung