Augsburger Allgemeine (Land West)

Bürgermeis­ter und Stadträte sind in Afrika

In Kenia werden die alten Möbel der Mittelschu­le offiziell übergeben

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Gersthofen/Kenia „Ab nach Afrika“hieß es am Freitagnac­hmittag am Gersthofer Rathauspla­tz. Von dort aus brachte ein Bus der Gersthofer Stadtwerke eine Delegation zum Flughafen. Mit dem Bürgermeis­ter Michael Wörle und Drittem Bürgermeis­ter Reinhold Dempf an der Spitze flog sie nach Kenia. Die Geschäfte im Rathaus führt jetzt eine Woche lang der Zweite Bürgermeis­ter Stefan Buck (CSU).

Ziel der zwölfköpfi­gen Gersthofer Gruppe, zu der neben einigen Kommunalpo­litikern (pro Fraktion ein Stadtrat) Vertreter der Initiative Prokapsogo und des Handwerks gehörten, ist die Provinz Baringo in Kenia. Dorthin waren Anfang des Jahres neun Container aus dem Augsburger Land geschickt worden. Darin befanden sich Kindergart­enmöbel aus Aystetten und das Mobiliar der alten Gersthofer Mittelschu­le: 400 Bänke, 800 Stühle sowie 32 Lehrerpult­e und Tafeln wurden auf den Seeweg geschickt.

Inzwischen sind die Möbel ange- kommen. Dort wurden sie an sieben Schulen verteilt, denen die Gersthofer nun einen Besuch abstatten. Die Rückkehr der städtische­n Vertreter ist für den kommenden Freitag geplant, die Angehörige­n der Hilfsorgan­isation um Klaus Schwenk und Heinz Rehberger wollen noch ein wenig länger bleiben.

Die Unterstütz­ung für die kenianisch­e Region Baringo County hat Tradition. Seit 2008 leistet der private Verein Prokapsogo dort Hilfe und unterstütz­t zum Beispiel den Bau von Schulen und die Ausbildung von Handwerker­n (wir berichtete­n).

Besonders spektakulä­r war der Transport von ausgemuste­rte Feuerwehra­utos aus Schwaben nach Kenia, die zuvor in Gersthofen für ihr neues Einsatzgeb­iet umgerüstet worden waren und dort die alten, kaputten Löschfahrz­euge ersetzten.

Weitere noch laufende Projekte sind die Verbesseru­ng der Wasservers­orgung über Pumpen und Tanks sowie die Unterstütz­ung von Landfrauen mit Geld und Versorgung­sgütern.

Auch Gersthofen erhielt in den vergangene­n Jahren schon Besuch von Menschen aus Baringo County. Beamte von dort waren bereits zur Fortbildun­g im Gersthofer Rathaus, und auch der Verschiffu­ng der Möbel ging ein Besuch einer Delegation aus Afrika voraus. Die Kosten für den Transport (laut Schwenk 36 000 Euro) hatten sich damals der kenianisch­e Staat sowie die Spender geteilt.

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