Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Chef wird immer mächtiger
Xi Jinping ist der wichtigste Politiker des Landes
Auf einer Weltkarte erkennst du es gleich: China ist ein großes Land in Asien. Es ist auch das Land der Welt mit den meisten Menschen. Dort werden zum Beispiel viele Dinge hergestellt, die wir hier kaufen: Handys etwa und Spielzeug und Waschmaschinen. Weil China so groß und wichtig ist, wollen auch viele Leute etwa in Deutschland wissen: Was passiert da gerade bei einem großen Treffen in der Hauptstadt Peking? Das Treffen heißt Volkskongress. 3000 Menschen aus dem ganzen Land kommen dort zusammen und stimmen unter anderem über Gesetze ab. „Das klingt zwar spannend, aber viel interessanter ist, was viel wichtigere Leute im Geheimen schon vorher festgelegt haben“, erklärt David Schulze. Er forscht zur Region Asien.
Zu diesen wichtigeren Leuten gehört Staatschef Xi Jinping. Er ist sogar der wichtigste Politiker in China. Denn er ist nicht nur Staatschef, sondern auch der Chef der Kommunistischen Partei. Sie hat seit vielen Jahren das Sagen in China. Kritiker sagen: Die Partei duldet zum Beispiel keinen Widerspruch an ihren Entscheidungen.
Am Sonntag gab es bei dem Treffen eine besondere Entscheidung, die Xi Jinping noch mächtiger macht: Fast alle Teilnehmer des Volkskongresses stimmten dafür, ein bedeutendes Gesetz zu ändern. Bisher durfte ein Staatspräsident in China höchstens zwei Amtszeiten regieren. Eine Amtszeit dauert fünf Jahre. Aber diese Grenze schaffte der Volkskongress nun ab. So kann Xi Jinping unbegrenzt herrschen.
Diese Änderung finden nicht alle gut. Wenn Xi Jinping länger Präsident sein darf, hat er zwar mehr Zeit, Chinas Probleme zu lösen. „Er hat aber auch mehr Möglichkeiten, dabei Fehler zu machen“, sagt David Schulze. „Auch darum denken viele, dass zehn Jahre genug sind für einen Präsidenten.“ Das hat eine Firma in der Stadt Berlin umgesetzt. Sie nennt die Idee „share“(gesprochen: schär). Das ist englisch und bedeutet teilen. „Das Prinzip ist einfach“, erklärt der Gründer der Firma. „Für jedes verkaufte Produkt der Marke share wird einem Menschen in Not mit einem gleichwertigen Produkt oder Service geholfen.“Damit möchte die Firma einerseits Geld verdienen – und gleichzeitig Menschen helfen.
Wenn jemand eine Flasche Wasser kauft, sollen mit dem Geld etwa Brunnen in dem afrikanischen Land Liberia repariert werden. Ähnlich funktioniert