Augsburger Allgemeine (Land West)
Treffpunkt für Kunsthandwerk
Osterbasar und Hobbykünstlermarkt in Fischach locken mit Qualität und Originalität. Käufer finden unterschiedliche Osterdekoration und Kleinigkeiten
Fischach Es hat sich längst herumgesprochen: Der jährliche Osterbasar und Hobbykünstlermarkt in Fischach ist ein Mekka für Liebhaber von Handgemachtem. Diesem positiven Ruf wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder gerecht. Die rund 100 Aussteller boten den Besuchern eine Fülle an prächtigen Künstlerarbeiten. Und so manche Gäste staunten, aus welch oft unscheinbaren Materialien schöne und beeindruckende Dinge entstanden.
Osterdekoration, die gab es etwas aus Holz und Keramik. Irmgard und Hermann Riepl aus Hurlach warteten neben liebevoll geschnitzten Holzhäschen mit kecken Küchenzwergen und Blumenfeen auf. An einem anderen Tisch stapelten sich bunt gemalte Osterkerzen. Der Erlös kam einem guten Zweck zugute, nämlich der St.-Radegundis-Kirche in Waldberg.
Viel Augenfälliges servierte Sonja Essl aus Thannhausen. Die Naturfloristin bearbeitet nach eigenen Worten „alles, was die Natur hergibt“. Dabei entsteht viel Kreatives während der handwerklichen Arbeit. Selten plane sie etwas von vornherein. Sie ist übrigens eine der wenigen Urgesteine, die ihre Kunstwerke auf dem Osterbasar bereits seit rund 20 Jahren anbietet.
Am Stand von Violeta Weidner aus Freienried bei Eurasburg lockten wunderbare Keramikgegenstände wie ein kleiner smarter Räucherdrachen oder lustige, frostfeste Zaunhocker, die sich auch als Insektenhotels zweckentfremden ließen. Ihre Verkaufshits waren allerdings Butterdosen. Nicht herkömmliche, sondern in Hexen-, VW-Bus- oder Marienkäfer-Kreation. Alle mit viel Liebe zum Detail und zuweilen augenzwinkernd gestaltet.
„Manchmal ist es an der Zeit, sich Zeit zu nehmen.“Oder: „Engel ohne Flügel nannte man Mama.“Solche und andere weise Sätze hatte Carola Jirkovsky aus Oberrohr farbenfroh auf Schrifttafeln aus Holz und auf Leinwand gemalt. Damit wolle sie etwas zum Schmunzeln beisteuern, zuweilen verbunden mit etwas Nachdenklichkeit, meinte sie. Am Stand von Renate Balser aus Kissing konnte man sich gar nicht sattsehen. Ihre Spezialität fasste sie unter dem Schlagwort „Gemalte Heimat“zusammen. Das waren auf Holz gemalte filigrane und feinsinnige Miniaturbilder mit regionalen Sehenswürdigkeiten, meist Kirchen und Kapellen. Mit den heimatlichen Motiven komme sie mit vielen Besuchern ins Gespräch, erzählte sie. Eine Vielzahl von lustigen und nützlichen Produkten aus der Kinderwelt kredenzten Renate Streubel und Josef Schlederer aus Zusmarshausen: Uhren, Taschen, Wärmekissen und vieles mehr, auch Spardosen als Schatztruhen.
Viele Aussteller und Künstler nahmen am Osterbasar teil, um hier ihr Stammpublikum zu bedienen. So Helma Herdegen aus Friedberg. Ihre Puppenkleider ließen nicht nur Kinderherzen höherschlagen. Dies bestätigte Jutta Mayr. Sie hatte eine Puppe mit schwarzer Hautfarbe dabei, um sie vor Ort für die Enkelkinder passend einkleiden zu lassen.
Auch Irene Menzinger aus Türkenfeld begrüßte viele Stammgäste. Ihr Metier sind Ostereier in allen Größen, vom Wellensittich- bis zum Straußenei. Sie bemalt und gestaltet sie, mal traditionell, mal modern – mit Motiven wie Hasenschule, Rehkitz, Auerhahn oder Objekte und Szenen aus der Natur. „Am schwierigsten sind die Straußeneier“, verriet die Hobbykünstlerin. „Sie haben keine glatte Oberfläche und nehmen ohne Spezialbehandlung mit Essig keine Farbe an.“Hinzu komme, dass sich ein Farbstrich mit dem Pinsel nicht ausbessern lasse. Genaues Arbeiten sei hier das A und O, betonte Irene Menzinger.
Aber nicht nur Produkte standen im Mittelpunkt. Während der Veranstaltung wurden auch verschiedene Handwerke vorgestellt wie Klöppelarbeiten oder Tiffany-Techniken. Längst haben sich Osterbasar und Hobbykünstlermarkt zu einem Publikumsmagneten entwickelt.
Doch was steckt hinter dem Erfolgsrezept? Gleich mehrere Aspekte: Die Veranstaltung bot eine schöne Mischung des Warenangebots, bezahlbare Preise, gute handwerkliche Qualität und eine Vielfalt an Stilrichtungen. Zudem sorgten die Speisen und Getränke – diesmal waren der Elternbeirat der Grund- und Mittelschule Fischach-Langenneufnach und die Veteranen-Reservistenkameradschaft Fischach zuständig – für fleißige Abnehmer. Kurz: Für jeden war etwas Passendes dabei.