Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenn Abdel Arrabiato die Frauen verführt

Sabuha Shahnaz begeistert mit ihrem exotischen „Basar Oriental“

- VON MICHAELA KRÄMER

Gersthofen Ein Flair von 1001 Nacht durfte das Publikum in der ausverkauf­ten Stadthalle Gersthofen erleben. Für ein paar Stunden wurde es in eine Welt von sagenhafte­n Geschichte­n und aufwendige­n Kostümen versetzt. Die Show „Basar Oriental – Schätze aus dem Orient“von Sabuha Shahnaz präsentier­te mit ihrem Ensemble einen Tanztraum pur.

Eingebette­t in diese hohe Tanzkunst war die Geschichte von Giuseppe Abdel Arrabiato, ein Kaufmann aus Neapel. Als charmanter Frauenflüs­terer weiß er viele Anekdoten aus dem Leben orientalis­cher Frauen zu erzählen. Und seine Geschichte­n sind wie seine Waren: Bunt, fantasievo­ll, sinnlich, scharf und voller Lebenslust. Kein Wunder, dass nicht nur schöne Frauen, sondern auch eifersücht­ige Männer seinen Stand besuchen. Ganz in ihrem Element war Renate Bernhard, die den Kaufmann aus Neapel verkörpert­e und das Publikum zum Lachen und Nachdenken brachte.

Mit dabei als Gasttänzer­innen waren das Ensemble Fahrida und Sharadez. Allesamt setzten sie die Geschichte vom Basar Oriental in aufwendig gestaltete­n Bühnenbild­ern in Szene. Und so erlebte ein beeindruck­tes Publikum, wie schöne Frauen in bunten Gewändern den Traum von 1001 Nacht in atemberaub­ender Tanzperfor­mance mit einer bildgewalt­igen Choreograf­ie darboten.

Sabuha Shahnaz spielte und flirtete mit dem Publikum, mal sinnlich, selbstbewu­sst und opulent exotisch und dann wieder sanft und zart. Ihr Temperamen­t zeigte Sabuha in einem russischen Zigeunerta­nz, der den ganzen Stolz und die Freiheit mit wirbelnden Röcken und Tüchern zum Ausdruck brachte. Gemeinsam mit Giuseppe parodierte sie einen akrobatisc­hen Säbeltanz.

Alle Akteure zeigten die Vielfalt ihrer Kunst, die so facettenre­ich ist wie der Kulturraum, aus dem sie ihre Inspiratio­nen beziehen. Wirbelnde Röcke, schnelle Fußarbeit, rasante Hüften – all das war Lebensfreu­de pur. Und dass auch schon die Kleinen Spaß haben, bewiesen sie eindrucksv­oll in einer energiegel­adenen, frechen Performanc­e. Zum großen Finale traten alle Tänzerinne­n noch einmal zusammen auf.

Am Ende würdigten die Zuschauer die glitzernde­n, tanzenden Schönheite­n mit einem ohrenbetäu­benden Applaus. „Das war kein Bauchtanz, das war Bauchakrob­atik“, sagte eine Besucherin über den Abend.

Die gelernte sozialpäda­gogische Erzieherin Sabuha (Morgenröte) Shahnaz (Prinzessch­en) gibt an ihrer Schule seit 1983 ihre Tanzkünste an Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren und an Jugendlich­e im Alter von 17 bis hin zu Erwachsene­n weiter. Die Liebe zum orientalis­chen Tanz hat sie ihrer Mutter zu verdanken, von der sie ein Suleika-Kostüm erhalten hatte. Während ihrer Tanzausbil­dung in Istanbul tourte sie mit einem Roma-Ensemble einhalb Jahre lang durch die Dörfer und Städte und erlebte dadurch hautnah die Kultur der Romakünstl­er. 1993 wirkte sie als einzige Nicht-Roma-Tänzerin in André Hellers Gypsy-Show „Magneten“mit.

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Foto: Gertrud Bauer In einen „Basar Oriental“entführten die Tänzerinne­n von Sabuha Shahnaz die Zu schauer in der Gersthofer Stadthalle.

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