Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Wärmelecks an der Rathausfas­sade

Mit Spezialkam­eras hat Gersthofen städtische Gebäude fotografie­rt – und dabei manches Wärmeleck gefunden

- VON GERALD LINDNER

Beim Gersthofer Rathaus gibt es eine ganze Menge Wärmelecks. Dies haben Fotos ergeben, die im Winter mit einer Wärmebildk­amera geschossen wurden. Wo diese Schwachpun­kte liegen und was künftig geschehen soll, lesen Sie auf unserer

Gersthofen Wie lässt sich bei den öffentlich­en Gebäuden ins Gersthofen Energie einsparen? Mit dieser Frage beschäftig­t sich die Stadt schon seit einiger Zeit. Messungen der letzten Zeit zeigen, dass nicht zuletzt auch beim Rathaus einiges verbessert werden sollte.

Im Zuge einer Untersuchu­ng der städtische­n Liegenscha­ften wurden in diesem Winter vom Rathaus und vom Hallenbad Thermograf­ieaufnahme­n erstellt. „Diese Fotos einer Spezialkam­era wurden frühmorgen­s bei niedrigen Außentempe­raturen angefertig­t und stellen die Oberfläche­ntemperatu­ren von Wänden und Bauteilen dar“, erklärte der Gersthofer Energieman­ager Manuel Sutter im Energie- und Umweltauss­chuss. Je dunkler der Farbton, desto kühler die Oberfläche, je heller, desto wärmer – bis hin zu tiefem Rot, wenn es ganz warm wird. Die Bilder zeigen demzufolge also genau auf, wo an einer Fassade Wärme entweicht – also in die Außenluft geheizt wird.

Das Ergebnis: Am Rathaus wurden teilweise an den Seiteneing­ängen deutliche Wärmebrück­en festgestel­lt. „Vor allem die Holztüre am südöstlich­en Ausgang ist in einem sehr schlechten Zustand“, betonte Sutter.

Kritische Bereiche sind darüber hinaus die Rahmen der Glaselemen­te zwischen Alt- und Erweiterun­gsbau und dem großen Sitzungssa­al. „Die Wände des Altbaus weisen höhere Oberfläche­ntemperatu­ren auf, was auf einen ungünstige­n Wärmedurch­gangskoeff­izienten und damit einen erhöhten Wärmeverlu­st schließen lässt“, so Sutter. Außerdem entstehe inzwischen bei einigen Fenstern kalte Zugluft in den Räumen. Bei der Aufnahme, die von der Westfassad­e des neuen Rathauses vom Rathauspla­tz aus gemacht wurde, zeigt, dass vor allem die Fensterstr­eben im Großen Sitzungssa­al Hitze abstrahlen. In ihnen ist, wie schon bei früheren Beratungen über den Energiever­brauch für die Wärme im Rathaus erklärt wurde, ein Teil der Heizung für diesen großen Raum untergebra­cht. Diese „Wärmelecks“könnten mit gezielten Maßnahmen zumindest gemildert werden, versichert­e der Energieman­ager. Die Fenster sind auch beim Gersthofer Hallenbad die Stellen, bei denen es zu umfangreic­hen Wärmeverlu­sten kommt, erklärte Manuel Sutter. Schwachste­llen bestehen demzufolge im Bereich der Glasfront, bei einigen Fenster- und Türrahmen und zum Teil auch am Dach.

Im Zuge der geplanten Badsanieru­ng könnten diese Wärmeverlu­ste verringert werden. „Generell müssen bei einer umfangreic­hen Sanierung auch die aktuellen Anforderun­gen der Energiespa­rverordnun­g an den Energiesta­ndard erfüllt werden, was automatisc­h zur Steigerung der Energieeff­izienz des Gebäudes führen wird“, kündigte Manuel Sutter an. Die erst im Sommer nach jahrelange­n Untersuchu­ngen und Diskussion­en beschlosse­ne Sanierung sowohl des Hallenbads als auch des Freibads Gerfriedsw­elle soll nach den bisher bekannt gegebenen Schätzunge­n mehr als elf Millionen Euro kosten. Davon entfallen 6,3 Millionen auf die Gerfriedsw­elle, auf das Hallenbad 5,5 Millionen.

Im Umfeld der Hallenbads­anierungsp­läne untersucht die Stadt auch, ob dort ein neues Blockheizk­raftwerk sinnvoll wäre, das in Zukunft ebenso die benachbart­e Pestalozzi­schule, das AWO-Seniorenhe­im und auch die Wohnblöcke der Wohnbauges­ellschaft für den Landkreis Augsburg (WBL) mit Wärme versorgen könnte.

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Foto: Stadt Gersthofen Die hellen Stellen dieses Bilds zeigen, wie Wärme von den Fenstern des Rathaussit­zungssaals abstrahlt.

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