Augsburger Allgemeine (Land West)
Super Blitzer erwischen über 20 Autofahrer pro Tag
Seit einem guten Jahr hat die Polizei ihre vier neuen Mess-Säulen in Betrieb. Im Jahr 2017 registrierten sie rund 9700 Verstöße, obwohl sie nur zeitweise in Betrieb waren
Die vier neuen „Superblitzer“, die seit Dezember 2016 an Augsburger Straßen stehen, haben im ersten Jahr
8453 Tempo- und 1264 RotlichtSünder geblitzt. Pro Tag lösen die Geräte allein aufgrund von Schnellfahrern im Durchschnitt 23 Mal aus,
800 Führerscheine wurden insgesamt eingezogen. Die Polizei ist zufrieden: Rund um die vier Anlagen seien Autofahrer deutlich korrekter unterwegs als zuvor, sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann.
Den „Rekordwert“stellte im vergangenen Jahr ein Autofahrer auf, der an der Messstelle in der Friedberger Straße mit 139 Kilometern pro Stunde unterwegs war. Die Blitzer, die mit Lasertechnik Geschwindigkeitsund Rotlichtverstöße an Ampeln gleichzeitig erfassen können, stehen in der Friedberger Straße auf Höhe Localbahn und an der Segmüller-Kreuzung (Chippenham-Ring) in Friedberg. Weitere Geräte stehen an der Schleifenstraße (Höhe Hofrat-Röhrer-Straße) und an der Kreuzung Schaezler-/Frölichstraße.
Welcher Blitzer am meisten Autofahrer erwischt, verrät die Polizei nicht – aufgrund der unterschiedlichen Verkehrsmengen an den Standorten und unterschiedlicher Messzeiten, in denen die Geräte scharf gestellt sind, liefere das kein klares Bild. Zum Hintergrund: Die Blitzersäulen sind nicht alle rund um die Uhr in Betrieb. Man wolle Autofahrern kein Gefühl der RundumÜberwachung geben, so die Begründung. Eine andere Rolle dürfte spielen, dass die Polizei mit der Arbeit kaum noch nachkäme, wenn alle vier Blitzer rund um die Uhr Bilder machten. Denn die Fotos müssen ausgewertet werden, bevor die Autofahrer eine Verwarnung oder ein Bußgeld auferlegt bekommen. Im günstigen Fall werden zehn Euro Verwarnungsgeld für einen geringen Geschwindigkeitsverstoß fällig, bis zu 600 Euro und ein Fahrverbot werden bei richtigen Rasern fällig. Zählt man die Rotlichtverstöße hinzu, nimmt der Freistaat Bayern durch die Geräte also mindestens 200000 Euro pro Jahr ein. Die Polizei betont aber, dass die Geräte (Kosten: 200000 Euro) nicht dazu dienen, um möglichst viel Geld einzunehmen. Ziel sei es, die Zahl der Verstöße zu senken. Geschwindigkeitsund Rotlichtverstöße zählen zu den Hauptunfallursachen nicht nur in Augsburg.
Neben den Super-Blitzern hat die Polizei sechs reine Rotlicht-Blitzer an Kreuzungen in Augsburg stehen, die jährlich rund 1200 Verstöße aufzeichnen. In Augsburg registrierte die Polizei im vergangenen Jahr zudem rund 3328 Tempoverstöße bei der mobilen Geschwindigkeitsüberwachung. Allerdings hält sich die Polizei im Stadtgebiet stark zurück, weil die Stadt eine kommunale Verkehrsüberwachung hat. Hier wurden 2017 rund 50 000 Temposünder geblitzt.