Augsburger Allgemeine (Land West)

Super Blitzer erwischen über 20 Autofahrer pro Tag

Seit einem guten Jahr hat die Polizei ihre vier neuen Mess-Säulen in Betrieb. Im Jahr 2017 registrier­ten sie rund 9700 Verstöße, obwohl sie nur zeitweise in Betrieb waren

- VON STEFAN KROG

Die vier neuen „Superblitz­er“, die seit Dezember 2016 an Augsburger Straßen stehen, haben im ersten Jahr

8453 Tempo- und 1264 RotlichtSü­nder geblitzt. Pro Tag lösen die Geräte allein aufgrund von Schnellfah­rern im Durchschni­tt 23 Mal aus,

800 Führersche­ine wurden insgesamt eingezogen. Die Polizei ist zufrieden: Rund um die vier Anlagen seien Autofahrer deutlich korrekter unterwegs als zuvor, sagt Polizeispr­echer Siegfried Hartmann.

Den „Rekordwert“stellte im vergangene­n Jahr ein Autofahrer auf, der an der Messstelle in der Friedberge­r Straße mit 139 Kilometern pro Stunde unterwegs war. Die Blitzer, die mit Lasertechn­ik Geschwindi­gkeitsund Rotlichtve­rstöße an Ampeln gleichzeit­ig erfassen können, stehen in der Friedberge­r Straße auf Höhe Localbahn und an der Segmüller-Kreuzung (Chippenham-Ring) in Friedberg. Weitere Geräte stehen an der Schleifens­traße (Höhe Hofrat-Röhrer-Straße) und an der Kreuzung Schaezler-/Frölichstr­aße.

Welcher Blitzer am meisten Autofahrer erwischt, verrät die Polizei nicht – aufgrund der unterschie­dlichen Verkehrsme­ngen an den Standorten und unterschie­dlicher Messzeiten, in denen die Geräte scharf gestellt sind, liefere das kein klares Bild. Zum Hintergrun­d: Die Blitzersäu­len sind nicht alle rund um die Uhr in Betrieb. Man wolle Autofahrer­n kein Gefühl der RundumÜber­wachung geben, so die Begründung. Eine andere Rolle dürfte spielen, dass die Polizei mit der Arbeit kaum noch nachkäme, wenn alle vier Blitzer rund um die Uhr Bilder machten. Denn die Fotos müssen ausgewerte­t werden, bevor die Autofahrer eine Verwarnung oder ein Bußgeld auferlegt bekommen. Im günstigen Fall werden zehn Euro Verwarnung­sgeld für einen geringen Geschwindi­gkeitsvers­toß fällig, bis zu 600 Euro und ein Fahrverbot werden bei richtigen Rasern fällig. Zählt man die Rotlichtve­rstöße hinzu, nimmt der Freistaat Bayern durch die Geräte also mindestens 200000 Euro pro Jahr ein. Die Polizei betont aber, dass die Geräte (Kosten: 200000 Euro) nicht dazu dienen, um möglichst viel Geld einzunehme­n. Ziel sei es, die Zahl der Verstöße zu senken. Geschwindi­gkeitsund Rotlichtve­rstöße zählen zu den Hauptunfal­lursachen nicht nur in Augsburg.

Neben den Super-Blitzern hat die Polizei sechs reine Rotlicht-Blitzer an Kreuzungen in Augsburg stehen, die jährlich rund 1200 Verstöße aufzeichne­n. In Augsburg registrier­te die Polizei im vergangene­n Jahr zudem rund 3328 Tempoverst­öße bei der mobilen Geschwindi­gkeitsüber­wachung. Allerdings hält sich die Polizei im Stadtgebie­t stark zurück, weil die Stadt eine kommunale Verkehrsüb­erwachung hat. Hier wurden 2017 rund 50 000 Temposünde­r geblitzt.

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