Augsburger Allgemeine (Land West)
Wer leitet die neue Musikschule im Holzwinkel?
Der Unterricht soll im September starten. Bis dahin ist noch viel zu tun
Altenmünster Die neue Musikschule stimmt sich ein: Zum neuen Schuljahr soll der Unterricht im Holzwinkel beginnen. Doch bis dahin ist noch viel zu tun. Vor allem braucht die Musikschule sozusagen einen Dirigenten – den musikalischen Leiter.
Der Schulleiter soll zum 1. Juli seine Arbeit beginnen. „Es soll einen Vorlauf geben, damit er die Strukturen mit aufbauen kann“, erklärt Florian Mair, der Vorsitzende des Musikschulvereins, der seinen Sitz in Altenmünster hat. Die Leitungsaufgabe ist für zehn Wochenstunden ausgeschrieben. Darüber hinaus soll der Leiter aber auch Instrumentalunterricht geben und/oder Ensembles leiten. „Das richtet sich natürlich nach dem Bedarf und dem Instrument, das er oder sie spielt.“
Ein Leiter allein macht aber natürlich noch keine Musikschule. Die Lehrer würden sofort gesucht, wenn der neue Leiter feststeht, erklärt Mair. „Er hat nach der Satzung ein Mitspracherecht, deshalb wollen wir dem natürlich nicht vorgreifen.“Schon jetzt gebe es einige Initiativbewerbungen. Die neue Musikschule spricht sich also herum und weckt Interesse. Auch einige Eltern hätten sich schon gemeldet und nach dem Angebot gefragt. Das sei am Anfang die größte Herausforderung für den Verein, sagt Mair: Wie viele Schüler werden sich anmelden? Wie groß wird also der Bedarf an Lehrern und Räumen sein? „Am Anfang wird der Lehrerkreis sicher überschaubar sein.“Im Idealfall finde man Musiker, die mehrere unterschiedliche Instrumente unterrichten können.
Im Januar wurde die interkommunale Musikschule im Holzwinkel gegründet. Beteiligt sind die Gemeinden Adelsried, Altenmünster, Bonstetten und Welden. Vorsitzender des Vereins ist Florian Mair. Er spielt seit 25 Jahren Klarinette beim Musikverein Altenmünster, ist dort seit 13 Jahren Vorsitzender und sitzt auch im Gemeinderat. Er ist froh, dass von allen Musikvereinen der beteiligten Gemeinden Vertreter im Musikschulvorstand sitzen. Denn zunächst hatte die Idee in den Vereinen nicht nur für Begeisterung gesorgt. „Es wäre gelogen zu sagen, dass es keine Widerstände gegeben hat“, sagt Mair und gibt zu: „Anfangs hatte ich auch große Skepsis.“Eine Befürchtung war, dass die Musikschule eine Konkurrenz in der Ausbildung sein würde. Mittlerweile habe sich die Stimmung aber sehr gedreht, betont der Vorsitzende. Vorübergehend war das Projekt sogar auf der Kippe gestanden, weil Emersacker und Heretsried doch nicht mitmachen wollten. Die vier verbliebenen Gemeinden entschieden aber: Wir gründen die Musikschule trotzdem. Und in Heretsried gab es jetzt bei der Bürgerversammlung sogar Stimmen, die forderten, dass es sich die Gemeinde doch noch mal anders überlegten solle. Der Gemeinderat soll nun noch einmal diskutieren.
Auch wenn die Musikschule bisher noch ein theoretisches Konstrukt ist: Die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder haben schon viel zu tun: „Am Anfang steht auch hier die Bürokratie“, sagt Mair. Der Verein muss zum Beispiel eingetragen und als gemeinnützig anerkannt werden. Zusammen mit dem Verband der bayerischen Musikschulen werden Formulare, Dienstverträge, Gebühren- und Hausordnung entwickelt. Und demnächst wird der Vorstand ein Auswahlverfahren für den Schulleiter festlegen. Auf die Stelle kann man sich bis 20. April bewerben.
Zusammen mit dem neuen Leiter wird die Vereinsführung dann auch festlegen, wo der Unterricht stattfinden wird. Denn die Musikschule wird kein zentrales Gebäude haben, stattdessen soll vor Ort in vorhandenen Räumen unterrichtet werden, zum Beispiel in den Schulen. Es sollten ganz unterschiedliche Instrumente angeboten werden, sagt Simone Hummel vom Entwicklungsforum Holzwinkel, in dessen Rahmen die Idee für die Musikschule entstanden war. Ideal sei Unterricht in Zweier- oder Dreiergruppen: „Das macht den Kindern Spaß und es entsteht eine kleine Konkurrenz beim Üben.“Wichtig sei auch, dass die Schüler schon früh für Auftritte üben. Sie betont, dass die Musikschule nicht nur für Kinder und Jugendliche da sein will. Auch Erwachsene, die zum Beispiel schon immer Klavier lernen wollten, seien willkommen.