Augsburger Allgemeine (Land West)

Zoff in der CSU um den Nuxit

Heute entscheide­t der Neu-Ulmer Stadtrat

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Neu Ulm Der geplante Austritt der Stadt Neu-Ulm aus dem gleichnami­gen Landkreis erhitzt zunehmend die Gemüter. Auch unter Parteifreu­nden gibt es Zoff um den Nuxit. Prominente­s Beispiel sind der NeuUlmer Landrat Thorsten Freudenber­ger und Neu-Ulms Oberbürger­meister Gerold Noerenberg (beide CSU), die sich in offenen Briefen Scharmütze­l liefern.

Vorgelegt hatte Freudenber­ger in einem Schreiben, das auch von den Fraktionsv­orsitzende­n von CSU, SPD, Freien Wählern und Grünen im Kreistag unterzeich­net war. „Es fällt auf, dass der Landkreis NeuUlm und dessen Leistungen von einzelnen Vertretern der Stadt sowie des Stadtrats in den vergangene­n Monaten regelmäßig pauschal kritisiert worden sind“, heißt es darin. „Offenbar sollen sie gezielt in ein negatives Licht gerückt werden.“

Initiative fordert ein Bürgerbege­hren

Die Antwort von Gerold Noerenberg folgte am Tag darauf. Er verwahre sich gegen die „Unterstell­ung“, den Landkreis gezielt schlecht darzustell­en. „Es wird hier eine Behauptung aufgestell­t, ohne diese näher zu konkretisi­eren.“

Der Neu-Ulmer Stadtrat entscheide­t bereits heute auf Antrag von CSU und Pro Neu-Ulm über die Kreisfreih­eit – obwohl die Interessen­gemeinscha­ft „Nuxit – so geht’s net“derzeit noch Unterschri­ften für ein Bürgerbege­hren sammelt. Auch das sorgt für Ärger. „Ein Begehren durch eine aberwitzig­e Beschleuni­gung der Abläufe aushebeln zu wollen, ist eine Dreistigke­it, die sich selten eine Obrigkeit erlaubt hat“, schreiben die Initiatore­n.

Sollte sich eine Mehrheit im Stadtrat für den Nuxit ausspreche­n – was sich abzeichnet –, hat aber ohnehin der Freistaat das letzte Wort. Die Staatsregi­erung muss den Antrag prüfen und die Angelegenh­eit dem Landtag zur Entscheidu­ng vorlegen.

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