Augsburger Allgemeine (Land West)
Das Aldi Bistro kommt wohl nicht
Oberbürgermeister Gribl spricht von einer „Phantomdiskussion“. Auch der Discounter ist zurückhaltend
Über das Aldi-Bistro, das womöglich im Sommer diesen Jahres acht bis zehn Wochen am Augsburger Königsplatz aufgestellt werden soll, ist in den zurückliegenden Tagen viel diskutiert worden. Nun hat sich das Unternehmen selbst erstmals dazu geäußert. Die Antwort klingt nicht danach, dass dem Ansinnen höchste Priorität beigemessen wird. „Für das Aldi-Bistro der Unternehmensgruppe Aldi Süd suchen wir für das Jahr 2018 nach einem geeigneten Standort. Im Rahmen dieser Suche werden verschiedene Städte im Aldi-Süd-Gebiet als Standorte geprüft und bei den zuständigen Behörden angefragt. So ist es auch in Augsburg geschehen“, heißt es in einer Erklärung auf Anfrage unserer Zeitung.
Und weiter: „Andere Standorte befinden sich weiterhin in Prüfung. Sobald ein Standort feststeht, werden wir den neuen Ort für das Bistro verkünden und auch mitteilen, wann es dort aufgestellt wird.“Wer zwischen den Zeilen liest, muss vermuten, dass Augsburg doch eher aus dem Rennen ist. Für Oberbürgermeister Kurt Gribl ist die Debatte um das Aldi-Bistro am Königsplatz ohnehin „eine Phantomdiskussion“. Es liege kein Antrag des Unternehmens vor. Insofern bringe es gegenwärtig auch überhaupt nichts, sich darüber große Gedanken zu machen, sagte Gribl am Dienstag.
Das gastronomische Angebot von Aldi wäre in umgebauten SeefrachtContainern untergebracht. Augsburgs Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) hatte die Aktion des Unternehmens „als belebendes Element auf dem Königsplatz“bezeichnet.
Auch unter wird die Debatte um ein Aldi-Bistro kontrovers geführt. So fragt sich Angelika Fischer, ob eine Belebung des Königsplatzes nur über Essen und Trinken machbar sei. „Meine Alternativen wären sportliche Veranstaltungen, musikalische Darbietungen oder Ausstellungen für junge Künstler.“Auch Elfriede Eckel ist eher skeptisch: „Ich halte die Aufstellung eines transportablen Bistros für keine Bereicherung. Auf der Konrad-Adenauer-Allee gibt es Lokalitäten, die jedem Essgeschmack gerecht werden.“Manfred Kugler findet, der Königsplatz wurde nicht für solche Aktionen neu hergerichtet. Die Stadt solle sich lieber um die Klärung der Probleme kümmern, die durch die Trinker- und Drogenszene entstehen. Einen konstruktiven Vorschlag macht Martina Akimov, sollte Aldi das Bistro doch nach Augsburg bringen: „Wäre das nicht ein guter Probelauf für Lechhausen? Den Container an den Lech stellen neben der Ulrichsbrücke. Vielleicht würde das im Sommer viele Gäste locken.“