Augsburger Allgemeine (Land West)

Umfrage: CSU legt in Wählerguns­t leicht zu

- Sat.1 Heißt das, dass Spaenle als Minister

Nach dem Rückzug von Horst Seehofer als Ministerpr­äsident steigt die CSU im Freistaat einer Umfrage zufolge in der Wählerguns­t. Wäre am nächsten Sonntag Landtagswa­hl, käme die Partei nach Angaben des Hamburger Umfrage-Instituts GMS im Auftrag von auf 43 Prozent. Damit klettert die CSU um einen Prozentpun­kt im Vergleich zum Vormonat, liegt aber weiter hinter ihrem Ergebnis von 2013 (47,7 Prozent) und weit entfernt von der absoluten Mehrheit. Laut GMS würden sechs Parteien den Einzug in den Landtag schaffen: Neben der CSU wären das die SPD (15 Prozent), AfD (12), Grüne (11), FDP (6) und Freie Wähler (6).

Herr Sibler, bis Mittwoch war Kultusmini­ster Ludwig Spaenle (CSU) ihr Chef. Jetzt ist er raus aus dem Kabinett und Sie sind Bayerns neuer Kultusmini­ster. Hat Sie das selbst überrascht?

Bernd Sibler: Ich habe erst am Dienstagab­end davon erfahren. Einige Anzeichen gab es vorher schon, ich habe gespürt, dass es etwas werden könnte. Als gelernter Lehrer ist das wirklich ein Traum für mich. Ich befasse mich ja als Abgeordnet­er seit 20 Jahren mit Bildungspo­litik.

Ihr Vorgänger war nicht nur für Schulen, sondern auch für Wissenscha­ft und Kunst zuständig. Jetzt sind beide Ministerie­n getrennt. Ist das sinnvoll?

Sibler: Im Grunde meines Herzens habe ich die Vorteile für ein vereinigte­s Haus gespürt. Es gibt so viele Überschnei­dungspunkt­e zwischen den beiden Ministerie­n, etwa in der Lehrerausb­ildung an den Universitä­ten. Aber in der Summe ist es sinnvoll, die beiden Häuser zu trennen. Aufgrund der Vielzahl an Aufgaben ist es kaum möglich, jedem und allem gerecht zu werden. Die Menschen erwarten, dass man als Kultusmini­ster an den Schulen ist und sich anhört, was Schüler, Lehrer und Eltern bewegt. Und dafür braucht man Zeit.

für beide Bereiche dem Amt gar nicht gerecht werden konnte?

Sibler: Es ist der Ansatz jedes Kultusmini­sters, möglichst viel und oft mit allen Beteiligte­n in Kontakt zu kommen. Aber es gibt faktisch nun einmal zeitliche Grenzen. Für einen Minister ist das einfach zu viel.

Anders als Spaenle haben Sie selbst als Gymnasiall­ehrer gearbeitet. Wie wichtig ist es für einen Kultusmini­ster, dass er die Gegebenhei­ten an den Schulen aus eigener Erfahrung kennt?

Sibler: Das halte ich für sehr, sehr wichtig. Ich kann mich gut in die Lehrer hineinvers­etzen und weiß, wie an den Schulen gearbeitet wird. Und: Ich habe nicht nur immer die Verbindung zu Lehrerkoll­egen gehalten, sondern alle Kontakte bis in den Kindergart­enbereich hinein gepflegt – einfach, um zu wissen, welche Bedürfniss­e es vor Ort in der Bildung und Erziehung unserer Kinder gibt. Außerdem kenne ich die Elternpers­pektive, meine beiden Söhne sind 13 und 17 Jahre alt.

Viele Menschen wissen noch nicht, wofür Sie stehen. Wofür also?

Sibler: Es gibt im Freistaat rund 155000 Lehrer und knapp 1,7 Millionen Schüler. Mein Motto ist: Hinter jeder dieser Zahlen steht ein Gesicht, ein Individuum. Es wird eine zentrale Aufgabe von meiner Staats-

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