Augsburger Allgemeine (Land West)
Hilfe für Eltern ist das Mindeste
Ein Kind ist unterwegs: Für die meisten werdenden Eltern ist das eine freudige Nachricht. Nach dem ersten Glückstaumel beginnt das Organisieren. Möbel, Kinderwagen, Kurse zur Geburtsvorbereitung und Babypflege und die Frage: Wo soll das Kind zur Welt kommen? Die Kliniken bieten reichlich Informationstermine und -material an. Und die werdenden Eltern tun gut daran, sich rechtzeitig eine Meinung zu bilden. Für die Wunschhebamme muss man sich mitunter ein halbes Jahr vor der Geburt entscheiden, Wunschtermine für Kurse sind teils drei Monate vor Beginn ausgebucht.
All dies sollte man im Kopf haben, um einschätzen zu können, wie sich die werdenden Eltern fühlen, denen kurz vor dem Geburtstermin die Tore ihrer Wunschklinik vor der Nase zugeschlagen werden. Natürlich kann es auch in einem großen Krankenhaus Personalprobleme geben, und selbstverständlich ist es im Moment schwierig, neue Hebammen zu finden. Bei einem solchen Engpass sollte man als Klinik aber zumindest auf die von der Schließung betroffenen Eltern zugehen und sie bei der Suche nach einem neuen Ort für die Geburt unterstützen, zum Beispiel im eigenen Unternehmen in Bobingen. Stattdessen hören wir von Betroffenen, dass sie von der Schließung erst aus unserer Zeitung erfahren haben. Sollte das auf alle werdenden Mütter zutreffen, die sich vor Wochen oder Monaten für die Schwabmünchner Klinik entschieden haben, wäre das ein absolut unentschuldbares Desaster.