Augsburger Allgemeine (Land West)
Grüne fordern Sozialticket für Stadtbergen
Auch Menschen mit weniger Geld sollen weiter ÖPNV nutzen
Stadtbergen Wer wenig Geld hat, soll trotzdem mobil sein: Die Grünen im Stadtrat beantragen ein Sozialticket für Stadtberger, die Leistungen des Jobcenters und der Sozialverwaltung erhalten. Verfahren werden soll nach dem Augsburger Modell. Demnach könnte das Zone10/20-Monatsticket für 39 Euro angeboten werden.
Die Grünen begründen das Sozialticket so: Durch die Tarifreform wurde der Nahverkehr für Stadtberger um etwa zehn Prozent teurer. Eine Monatskarte kostete beispielsweise bislang 60,50 Euro, jetzt sind es 65,70 Euro. Senioren, die von der Grundsicherung leben, oder Menschen, die Sozialhilfe erhalten, könnten sich die Mobilität nicht mehr leisten.
Die Grünen rechnen vor: Im Leistungsbezug des Jobcenters zu ALG II erhält ein Single neben der Übernahme der Miete zu bestimmten Konditionen 416 Euro ausbezahlt. Die Monatskarte kostet davon dann 16 Prozent. Demnach würden für Strom, Kleidung und die Lebenshaltung 350 Euro bleiben.
Das angebotene AVV-Ticket für
35 Euro im Monat würde niemandem helfen – es setzt eine Ganzjahresnutzung voraus und ist nur ab 9 Uhr gültig. Wörtlich heißt es im Antrag der Grünen: „Dies nützt keinem, der die Chance zu einem Praktikum bekommt, der ab 7 Uhr einer geringfügigen Beschäftigung nachgeht oder der ab 8 Uhr im Sprachkurs anwesend sein will.“