Rund um Augsburg wandern Kröten

Der Bund Naturschutz baut Zäune auf, sperrt Straßen und sucht ehrenamtliche Helfer zum Einsammeln der Tiere

Region Augsburg Betragen die Temperaturen in der Nacht über fünf Grad und ist der Regen bestenfalls warm, sind das ideale Bedingungen für die Krötenwanderung. Die Amphibien überqueren dabei viele Straßen im Augsburger Umland, um zu ihren Laichgebieten zu gelangen. Diese liegen überall dort, wo es Gewässer und Gehölze gibt.

Die ersten Krötenzäune wurden Anfang März aufgestellt, berichtet Ernst Haile, der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz AichachFriedberg. Wegen der Kältephase im März unterbrachen die Tiere die Wanderung, doch jetzt sind sie wieder unterwegs.

An Stellen mit besonders vielen Tieren werden nachts Straßen komplett gesperrt, zum Beispiel im Bereich Königsbrunn und Lechstaustufe 22. Denn für die Amphibien kann auch schon die Druckwelle eines vorbeifahrenden Wagens tödlich sein. Auf Königsbrunner Flur wird die Auenseestraße nach der Einfahrt zum Gut Fohlenhof gesperrt, und zwar täglich von 19 bis 5.30 Uhr. Aus der Gegenrichtung gilt die Sperrung ab der Staustufe.

Noch öfter stoßen Autofahrer je- doch auf Schilder, die vor den Tieren warnen, an den Straßenrändern sind Krötenzäune aufgestellt. Der Bund Naturschutz bittet darum, die Strecken zu meiden, beziehungsweise nicht schneller als 30 Stundenkilometer zu fahren.

Freiwillige Helfer sammeln die Tiere an den Zäunen ein und tragen sie über die Straße ins Wasser. Der Bund Naturschutz sucht auch noch Helfer. Wer Interesse hat, sich beim Krötensammeln zu engagieren, kann sich unter Tel. 08233/849171 oder per E-Mail an mail@bn-aic.de melden.

Archivfoto: Christian Gall An der Lechstaustufe 22 dürfen nachts keine Autos fahren. Während der Laichzeit der Kröten müssen sich Autofahrer einen anderen Weg suchen.