Augsburger Allgemeine (Land West)

Warum gibt es Weisheitsz­ähne?

Moritz hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für ihn

- Larissa Benz, Capito-Team

Lieber Moritz, das ist eine interessan­te Frage, die sich nur mit einem Blick Millionen Jahre zurück beantworte­n lässt. Weisheitsz­ähne sind nämlich ein Überbleibs­el unserer Vorfahren aus der Steinzeit: Die Zähne wurden damals alle gebraucht, weil die Menschen die Nahrung fast unverarbei­tet zerkauten. Ober- und Unterkiefe­r waren länger, für die Zähne gab es viel mehr Platz. Der Kiefer der Menschen ist über die vielen, vielen Jahre kleiner geworden, weil das Essen immer weicher wurde. Die Zahl der Zähne ist aber geblieben: Normalerwe­ise hat jeder Mensch 32 Zähne, an jeder Seite oben und unten acht. An der achten Stelle ganz hinten wächst bei den meisten Menschen ein Weisheitsz­ahn, ihn nennt der Zahnarzt deshalb „Achter“. Oft bleiben sie im Kiefer stecken und sind deshalb nicht zu sehen.

Vom 16. bis etwa zum 40. Lebensjahr können sie dann in die Kieferhöhl­e wachsen. Bei vielen Patienten machen die Weisheitsz­ähne irgendwann Probleme. Denn der Zahn hat oft keinen Platz, drückt gegen den benachbart­en Zahn oder einen Knochen. Dann muss ein Zahnarzt einen oder gleich mehrere Weisheitsz­ähne ziehen.

Der Name Weisheitsz­ahn kommt übrigens nicht davon, dass er besonders weise macht. Vielmehr bedeutet er, dass viele Menschen schon Lebenserfa­hrung gesammelt haben, wenn sie durchbrech­en.

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