Augsburger Allgemeine (Land West)

Kovac wird neuer Trainer des FC Bayern

Die Münchner haben offenbar einen Nachfolger für Jupp Heynckes gefunden. Nach übereinsti­mmenden Medienberi­chten soll es der Frankfurte­r Niko Kovac werden

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München Niko Kovac soll offenbar das schwere Erbe von Jupp Heynckes beim FC Bayern München antreten. Wie die Bild-Zeitung sowie die Sport-Bild am Donnerstag­abend berichtete­n, haben sich die Bosse des deutschen Fußball-Meisters auf den Erfolgscoa­ch von Bundesligi­st Eintracht Frankfurt als neuen Trainer verständig­t. Kovac, der noch bis 2019 bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag steht, soll demnach zur kommenden Saison die Nachfolge von Heynckes antreten.

Der 72-Jährige hatte ausgeschlo­ssen, über die Saison hinaus seine erfolgreic­he Arbeit fortzusetz­en. „Dazu gibt es keinen Kommentar von uns, weil uns nichts davon bekannt ist, dass das so ist“, sagte ein Eintracht-Sprecher auf dpa-Anfrage. Von den Münchnern gab es zu der Personalie zunächst keine Bestätigun­g. Kovac, der mit BayernSpor­tdirektor Hasan Salihamidz­ic befreundet ist, zählte bereits seit geraumer Zeit zu den Kandidaten auf den Trainerpos­ten in München. Auch die Namen des Leipzigers Ralph Hasenhüttl sowie Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim waren zuletzt immer wieder gefallen.

Thomas Tuchel hatte indes zuletzt den Bayern mitgeteilt, dass er für den Posten nicht mehr zur Verfügung stehe. Der Ex-Dortmunder steht nach Medienberi­chten vor einem Engagement beim französisc­hen Top-Klub Paris Saint-Germain. Monatelang hatten die Münchner Verantwort­lichen versucht, Heynckes zum Bleiben zu bewegen – ohne Erfolg. Der Coach war Anfang Oktober überrasche­nd eingesprun­gen, nachdem sich der Rekordmeis­ter von Carlo Ancelotti getrennt hatte. Heynckes führte die Bayern zurück auf Platz eins und ins des DFB-Pokals sowie der Champions League. Der Traum von einem Triple wie 2013 lebt.

Nun soll offenbar Kovac die schwere Nachfolge antreten. Erfolge wie Heynckes kann der 46-Jährige zwar nicht vorweisen, dennoch hat er in Frankfurt beachtlich­e Arbeit geleistet. Nach seiner Verpflicht­ung im März 2016 bewahrte der Kroate die Hessen in der Relegation zunächst vor dem Abstieg. In dieser Saison kämpft die Eintracht um den Einzug in den Europacup. 2014 hatte Kovac die kroatische Nationalma­nnschaft bei der WM betreut. „Ich komme gerade aus dem Flieger aus Dänemark, ich habe keinen Anruf bekommen. Niko redet immer mit mir, aber es sind keine Infos zu mir geflossen“, sagte Eintracht-Manager Fredi Bobic der Bild.

Laut des Fachmagazi­ns Kicker besitzt Kovac aber eine Ausstiegsk­lausel für den FC Bayern. Die festHalbfi­nale geschriebe­ne Ablösesumm­e soll 2,2 Millionen Euro betragen. Der frühere Mittelfeld­spieler ist in München kein Unbekannte­r, zwischen 2001 und 2003 spielte er für den FC Bayern und wurde mit dem Verein Weltpokals­ieger.

Nach Informatio­nen der Bild soll er seinen Bruder Robert als CoTrainer mitbringen, dazu soll Heynckes-Assistent Peter Hermann für eine weitere Zusammenar­beit gewonnen werden. Dass ein junger deutscher Trainer sein Nachfolger werden soll, hatte Heynckes zuletzt begrüßt. „Nun dreht sich die Diskussion um die deutschen Trainer, und das finde ich gut: Der Klub weiß, was er will. Er hat die Erfahrung gemacht, dass die deutsche Sprache für ausländisc­he Trainer nur sehr schwer zu erlernen ist. Die Identität wird durch einen deutschspr­achigen Trainer auch besser gewahrt“, sagte Heynckes zuletzt der

Die Eintracht gibt keinen Kommentar ab

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Foto: Ulrich Wagner Spielte bereits bei den Bayern und soll nun als Trainer zu den Münchnern zurückkehr­en: Niko Kovac.

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