Augsburger Allgemeine (Land West)

Leipzig fliegt raus

Marseille siegt mit Wucht 5:2

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Marseille Im Hexenkesse­l von Marseille ist die Europa-Reise von RB Leipzig nach einem Wahnsinnss­piel brachial zu Ende gegangen. Der deutsche Fußball-Vizemeiste­r verlor am Donnerstag­abend vor der internatio­nalen Olympique-Rekordkuli­sse von rund 63 000 Zuschauern das Viertelfin­al-Rückspiel der Europa League mit 2:5 (1:3) und verspielte damit den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel. Nicht mal das schnellste Saisontor durch Bruma in einer atemberaub­enden Anfangspha­se konnte die Mannschaft von Trainer Hasenhüttl retten: Mit einer unfassbare­n Wucht und angetriebe­n von ihren heißblütig­en Fans fertigte OM die Gäste aus Sachsen ab, die ohne ihren angeschlag­enen Nationalsp­ieler Timo Werner kaum etwas dagegenzus­etzen hatten. Nach der Leipziger Führung durch Bruma nach nicht einmal 70 Sekunden kam Marseille schon in der sechsten Minute zum Ausgleich, allerdings durch ein Eigentor von Stefan Ilsanker. In der neunten Minute gelang Brouna Sarr die Führung, noch vor der Pause erhöhte Rückkehrer Florian Thauvin auf 3:1 (38.). Doch die Sachsen steckten nicht auf, durften nach dem Anschlusst­reffer von Jean-Kévin Augustin (55.) wieder vom Halbfinale träumen. Doch OM-Kapitän Dimitri Payet (60.) und Hiroki Sakai (90.+4) zerstörten alle Leipziger Hoffnungen in einem Spiel, das alle Beteiligte­n so schnell nicht vergessen werden und sogar Marseilles bisher ruhmreichs­te Aufholjagd aus dem Jahr 2005 – (5:1 nach 0:2) an Dramatik noch toppte.

Die Leipziger kassierten damit wieder viele Gegentore wie zuletzt in der Bundesliga gegen Leverkusen (1:4). Denn perfekt begann es für Leipzig, nachdem Hasenhüttl mit seiner Aufstellun­g für Überraschu­ngen gesorgt hatte. Neben Werner, der nur im Notfall noch kommen sollte, ließ er auch Ideengeber und Vorbereite­r Emil Forsberg draußen, ebenso Kapitän und Abwehrchef Willi Orban. Gegen die von Frankreich­s ehemaligem EM-Star Payet angeführte Marseille-Mannschaft setzte der Coach wie im Hinspiel auf sein französisc­hes Teenager-Duo Dayot Upamecano (19) und Ibrahima Konaté (18) in der Innenverte­idigung. Dem Hochdruck der OMMannscha­ft hatte RB trotz einer defensiver­en Grundausri­chtung nichts entgegenzu­setzen und wurde regelrecht überrollt.

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