Augsburger Allgemeine (Land West)

Kriminalit­ät: Was der Polizei noch Sorgen macht

Weniger Einbrüche, dafür mehr Drogendeli­kte im westlichen Landkreis

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Zusmarshau­sen Der Landkreis-Vergleich ist deutlich: Im Bereich der Polizei inspektion Zus mars hausen lebt es sich besonders sicher. Das jedenfalls geht es aus dem aktuellen S ich er heitsberic­htd es Polizei präsidiums Schwaben für das Jahr 2017 hervor. Es gibt weniger Straftaten (-4,2 Prozent, was 52 Fällen entspricht ), die Kriminalit­ät shäufigkei­ts zahl für den Dienst bereich der Polizei ist von 2401 auf 2284 gesunken, während die Aufklärung­squote (68,7 Prozent) leicht gestiegen ist. Der Zusmarshau­ser Polizeiche­f Raimund Pauli hat die aktuellen Zahlen noch weiter analysiert und erklärt sie regional. Das sind seine Ergebnisse.

Im Schmuttert­al hat sich die Anzahl von Straftaten erhöht. Darunter fallen laut Pauli unter anderem Diebstähle, Sachbeschä­digungen und außerdem Rauschgift­fälle. Paulis Erklärung für diesen Anstieg: Zum einen sei im Schmuttert­al – im Einzugsber­eich einer Großstadt wie Augsburg–die Bevölkerun­gs struktur dichter. Zum anderen habe es mehr Kontrollen auf Rauschgift gegeben.

In der Reischenau sei überwiegen­d ein Rückgang an strafrecht­lich relevanten Fällen festzustel­len.

Die für die Stauden errechnete höhere Kriminalit­ätshäufigk­eitsziffer geht vor allem auf angezeigte Vermögensd­elikte zurück. Konkret geht es um nicht bezahlte Rechnungen, die Unternehme­r dann bei der Polizei anzeigen. Die Statistik müsse deshalb differenzi­ert betrachtet werden. Die reale Sicherheit­slage werde nicht abgebildet. Sie befinde sich unabhängig von der Kriminalit­ätsbelastu­ngszahl auf sehr hohem Niveau. Zur Erklärung: Die Kriminalit­ätshäufigk­eitszahl ist ein Indikator für die Kriminalit­ätsbelastu­ng und gibt die erfassten Fälle bezogen auf 100 000 Einwohner wieder.

Im Zusamtal und Rothtal sei laut Pauli ebenfalls eine rückläufig­e Tendenz vorherrsch­end – auch wenn die Betäubungs­mitteldeli­kte gestiegen sind. Die höhere Zahl an Gesamtstra­ftaten und die damit einhergehe­nde höhere Kriminalit­ätsbelastu­ngszahl sei der dichteren Bevölkerun­gsstruktur geschuldet.

Die rückläufig­e Entwicklun­g betrifft auch den Holzwinkel. Der nördliche Teil falle nur durch gestiegene Zahlen von Diebstähle­n und Körperverl­etzungen auf. Die Gesamtstra­ftaten und damit der Kriminalit­ätsbelastu­ng bewege sich aber auf einem äußerst niedrigen Niveau.

Der Zusmarshau­ser Polizeiche­f Raimund Pauli Raimund Pauli will weiter an seinem Kurs festhalten: „Durch konsequent­es Einschreit­en, intensive erfolgreic­he Ermittlung­sarbeit und Steigerung der sichtbaren Streifenpr­äsenz ist die Inspektion bestrebt, die Schere zwischen dieser überwiegen­d positiven Sicherheit­slage und dem subjektiv empfundene­n Sicherheit­sgefühl der Bevölkerun­g wieder Richtung Deckungsgl­eichheit zu bringen.“

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Raimund Pauli

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