Augsburger Allgemeine (Land West)

Cosmos Aystetten geht spät k.o.

In einem Spiel, das keinen Sieger verdient hat, gewinnt der FC Stätzling durch einen von Ex-Profi Michael Thurk verwandelt­en Elfmeter in letzter Minute mit 2:1

- VON OLIVER REISER

Aystetten „Es gab Zeiten, da hab ich mich über ein Tor von ihm mehr gefreut.“Der Stadionspr­echer des SV Cosmos Aystetten machte aus seinem Herzen keine Mördergrub­e, als er in der 89. Minute den Torschütze­n des 2:1-Siegtreffe­rs für den FC Stätzling ansagen musste. Es handelte sich dabei um keine Geringeren als Michael Thurk. Der Ex-FCA– Profi wurde bei seinem ersten Einsatz zum Matchwinne­r.

Das Nachholspi­el der FußballLan­desliga Südwest am gestrigen Abend war eigentlich eine dieser Partien, die keinen Sieger verdient haben. Beide Mannschaft­en kamen personell auf dem Zahnfleisc­h daher, was sich auch in Spielfluss und -witz deutlich bemerkbar machte. Die Floskel „Not gegen Elend“machte die Runde unter den 124 zahlenden Zuschauern, darunter lokale Fußball-Prominenz wie Schwaben-Abteilungs­leiter Jürgen Reitmeier oder die Trainer Stefan Tutschka und Bobby Riedl.

Sie sahen in der ersten Halbzeit Aystettens Xhevalin Berisha im Mittelpunk­t. In der 8. Minute landete seine verunglück­te KopfballRü­ckgabe genau auf dem Fuß von Sebastian Kraus, der das Leder volley zum 0:1 in die Maschen knallte. Nachdem der SV Cosmos die forsch beginnende­n Gäste so langsam eingelullt hatte, fiel aus dem Nichts der Ausgleich. Nach einer unzulängli­ch abgewehrte­n Ecke traf Berisha per sehenswert­em Direktschu­ss unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f zum 1:1 ins lange Eck. Er hatte damit seinen Lapsus wieder wett gemacht.

Nach dem Seitenwech­sel war die Einwechslu­ng von Michael Thurk nach einer guten Stunde der erste Höhepunkt. Das motivierte aber zunächst eher die Löring-Schützling­e. Thomas Hanselka setzte das Leder nach feinem Zusammensp­iel mit Robert Markovic-Mandic drüber (66.). Der Aystetter Goalgetter war wie nach einer „Wunderheil­ung“notgedrung­en aufs Spielfeld zurückgeke­hrt. Bei Dejan Mijailovic und Daniel Michl funktionie­rte das nicht, so dass mit Alexander Bernhardt und Dzemal Trubljanin nur noch zwei Torhüter auf der Bank saßen. Besonders motiviert waren die Ex-Stätzlinge­r Patrick Szilagyi und Dominik Isufi, der einen Kopfball ans Außennetz (72.) setzte und nach totalem Chaos in der FCS-Abwehr an Torwart Julian Baumann (85.) scheiterte.

In der Schlusspha­se waren dann nochmals die abstiegsbe­drohten Stätzlinge­r am Drücker. Sebastian Kraus scheiterte nach einer Hereingabe von Thurk am glänzenden reagierend­en Valentin Coca (86.). Als sich alle schon auf ein Unentschie­den eingestell­t hatten, das den Leistungen der beiden Kontrahent­en gerecht gewesen wäre, verursacht­e Paul Zeller gegen Stefan Winterhald­er einen Handelfmet­er, den man geben kann, aber nicht geben muss. Michael Thurk war’s egal. Er verwandelt­e eiskalt. „Das passt haargenau zu unserer momentanen Situation“, ärgerte sich nicht nur Teammanage­r Christian Geib. Seit sieben Spielen hat der Aufsteiger nun bereits nicht mehr gewonnen.

SV Cosmos Aystetten: Coca – Lukic, Be risha, Zeller, Klotz – Szilagyi – Linder, Han seka, Isufi, Heckel – Markovic Mandic.

FC Stätzling: Baumann – Tutschka, Bin der, Hadwiger, Winterhalt­er – Bytyqi (71. Rolle), Zejnullahi – Utz, Heiß (63. Thurk), Steger – Kraus.

Tore: 0:1 Kraus (8.), 1:1 Berisha (44.), 1:2 Thurk (Handelfmet­er/89.). – Schieds richter: Felix Wolf (Dietramsze­ll). – Zu schauer: 124. – Gelb Rot: Zeller (Aystet ten/89.).

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Der Ex Stätzlinge­r Dominik Isufi war gegen seinen ehemaligen Verein besonders motiviert. Hier kommt der Aystetter (Mitte) jedoch gegen Daniel Hadwiger und Torhüter Ju lian Baumann zu spät.
Foto: Marcus Merk Der Ex Stätzlinge­r Dominik Isufi war gegen seinen ehemaligen Verein besonders motiviert. Hier kommt der Aystetter (Mitte) jedoch gegen Daniel Hadwiger und Torhüter Ju lian Baumann zu spät.

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