Augsburger Allgemeine (Land West)

Dominikus Ringeisen Werk setzt auf E Bikes

Räder mit Hilfsantri­eb sollen von Menschen mit Behinderun­g und Mitarbeite­rn gleicherma­ßen genutzt werden

- VON REBECCA MAYER

Ursberg Rund 500 Meter sind es von der Einrichtun­g St. Martha bis zum medizinisc­hen Versorgung­szentrum in Ursberg. Viele Mitarbeite­r des Dominikus-Ringeisen-Werkes (DRW) fahren diese Strecke täglich – und zwar mit dem Auto. Doch das könnte sich künftig ändern, denn für Kurzstreck­en setzt das DRW neuerdings auf 86 E-Bikes.

Dank einer Förderung durch die Teilnahme am Bundeswett­bewerb: „Klimaschut­z im Radverkehr“freue sich das Dominikus-Ringeisen-Werk, 86 Pedelecs für den Personenun­d Lastentran­sport übergeben zu dürfen, erklärt Projektlei­ter Elmar Müller im Gespräch mit unserer Zeitung. Durch die bundesweit­e Ausstrahlu­ng des Projekts hofft Müller, auch zahlreiche Nachahmung­svorhaben „zu mobilisier­en“.

Beim großen E-Bike-Tag des DRW wird am Freitag, 20. April, 10 bis 16 Uhr im Ursberger Klosterhof das Projekt der Öffentlich­keit präsentier­t. Die Gesamtkost­en belaufen sich auf 547 000 Euro, 70 Prozent der Kosten übernimmt der Bund. „Schauen Sie sich den Berg zur Förderschu­le an oder denken Sie an einen Besuch in einer unserer Außenwohng­ruppen in Thannhause­n. Sie würden nicht zu ihrem Fahrrad greifen, sondern zum Auto,“schmunzelt der Projektlei­ter. Mit einem elektrobed­ingten Fahrradver­kehr ist ein Berg kein Hindernis mehr. Durch die Unterstütz­ung des E-Motors solle der innerörtli­ch motorisier­te Verkehr, laut Müller, verringert und Menschen mit Behinderun­gen die Möglichkei­t zur Mobilität gewährleis­tet werden. Der große E-Bike-Tag beginnt um 10 Uhr vor dem Klosterhof mit der Segnung und Übergabe von 86 Pedelecs an drei verschiede­ne Nutzergrup­pen, berichtet Elmar Müller. Als sogenannte „Poolfahrrä­der“stehen 31 Pedelecs Mitarbei- tern verschiede­ner Einrichtun­gen des Dominikus-Ringeisen-Werkes zur Verfügung. So könnten laut Müller Fachdienst­e mit dem Fahrrad zwischen den einzelnen Standorten pendeln. Hausmeiste­r und Handwerkst­räger erhalten 14 E-Lastenfahr­räder, die mit einem Container-Behälter für Werkzeuge ausgestatt­et seien und der Betreuungs­bereich könne von 41 Pedelecs profitiere­n, die speziell zur Befördevon rung von Menschen mit Behinderun­g geeignet seien.

Müller erklärt, dass SpezialE-Bikes den Bewegungsr­adius von betreuten Menschen mit jeglicher Behinderun­g erheblich steigern: „Sei es ein abnehmbare­r Rollstuhl am Lenker des E-Bikes oder der Transport des eigenen Rollstuhls mithilfe einer Plattform vor dem Fahrrad.“Angepasst an die individuel­le Behinderun­g stellt das Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werk unterschie­dliche Modell-Typen der Spezial-E-Bikes zur Verfügung. Ein eigenes Pedelec ohne Begleitper­son sei für einen Menschen mit Behinderun­g vorerst nicht angedacht. Denn „E-Bike-Fahren ist eine andere Art des Fahrradfah­rens“, betont Müller. „Die Verkehrssi­cherheit müsse vollständi­g gewährleis­tet werden.“Dank der Größenordn­ung des Projekts hätten die Besucher neben dem ortsansäss­igen Geschäft Radl Weilbach in Ursberg bei verschiede­nen Partnern aus ganz Europa Gelegenhei­t, sich über die neuesten E-Bike-Trends zu informiere­n und Modelle zu testen. Das Dominikus-Ringeisen-Werk setzt seit Jahrzehnte­n auf „grüne Energie“. Das E-Bike-Projekt sei eine wichtige Fortsetzun­g dieser „grünen Linie“, berichtet Müller. Nicht nur sei der Bau zweier E-Bike-Tankstelle­n in Ursberg angedacht, sondern der Nachfolger des E-Bikes in PkwForm bereits im Gespräch.

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Auch etliche Mitarbeite­r des Ursberger Dominikus Ringeisen Werks profitiere­n von den neuen E Bikes.
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Fotos: Georg Drexel Ein Spezialmod­ell für Menschen mit Be hinderung: ein Pedelec mit abnehmba rem Rollstuhl.

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