Augsburger Allgemeine (Land West)
Familie Haub gibt die Hoffnung auf
Kaum noch Überlebenschancen für Tengelmann-Chef
Mülheim an der Ruhr Die Familie Haub glaubt nicht mehr daran, den vermissten Tengelmann-Chef KarlErivan Haub noch lebend zu finden. Nach mehr als sieben Tagen „in den extremklimatischen Bedingungen eines Gletschergebietes“bestehe keine Überlebenswahrscheinlichkeit mehr, teilte Tengelmann im Namen der Familie mit. Daher werde die Überlebendensuche nun auf eine Bergungssuche umgestellt. „Dieses Unglück ist sowohl für die Familie Haub als auch das gesamte Familienunternehmen eine furchtbare und für alle unfassbare Tragödie“, sagte Tengelmann-Sprecherin Sieglinde Schuchardt.
Haub war am vergangenen Samstagmorgen allein zu einer Skitour am Klein Matterhorn in der Schweiz aufgebrochen und am Nachmittag nicht ins Hotel in Zermatt zurückgekehrt. Mit einer Seilbahn war der Manager am Morgen zur Bergstation gefahren. Gegen 8.30 Uhr sendete sein Handy das letzte Signal.
Seine Familie hatte am nächsten Morgen Alarm geschlagen und den Rettern unbegrenzte finanzielle Mittel für die Suche zur Verfügung gestellt. Die gestaltete sich vor allem wegen des Wetters schwierig. Zeitweise waren 60 Rettungskräfte auch mit Hubschraubern in dem schwierigen Terrain auf Schweizer und italienischer Seite im Einsatz. In der Region gibt es Tausende Gletscherspalten, teils Hunderte Meter tief. Die Einsatzkräfte seilten sich in die bekanntesten Spalten ab und leuchteten sie aus. Doch von Haub gab es zunächst keine Spur. Bereits nach vier Tagen sah der leitende Rettungsarzt Axel Mann nur noch eine minimale Überlebenschance. Haub war nur leicht bekleidet. Er wollte für ein Skirennen trainieren.
Die Familie betonte am Freitag, die Suche werde fortgesetzt, um Haub unbedingt zu bergen. Das Familienunternehmen, zu dem unter anderem die Baumarkt-Kette Obi und der Textil-Discounter Kik gehören, übernehme auch dafür alle anfallenden Kosten.