Augsburger Allgemeine (Land West)

Kommt nächste Woche der Blutregen?

Was hinter dem Phänomen steckt

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Augsburg Mit dem typischen Aprilwette­r zieht ein eindrucksv­olles Wetterphän­omen über die Region: Meteorolog­en sprechen vom Blutregen. Klingt gruselig – doch was verbirgt sich hinter diesem relativ seltenen Phänomen?

Bei Blutregen verfärbt sich der Niederschl­ag braun-rötlich, erklärt Diplom-Meteorolog­e Jürgen Schmidt von Wetterkont­or. „Blutregen klingt dramatisch­er, als er in Wirklichke­it ist“, sagt der Experte. Vor allem feinkörnig­er SaharaStau­b, der aktuell aus Südwesten von Nordafrika nach Europa zieht, ist ein Auslöser dieses Effekts. Bemerkt hat diesen Staub bestimmt jeder schon einmal – etwa als dünne gelbliche Schicht auf dem Auto. „Der Staub hat Schwaben am Donnerstag erreicht und wird vermutlich auch die nächsten Tage zu sehen sein“, sagt Schmidt.

Die zweite Komponente für den Blutregen ist Niederschl­ag. Die nächste Regenfront dürfte die Region voraussich­tlich Anfang kommender Woche erreichen. Wer sich wirklich blutgeträn­kten Regen vorstellt, liegt falsch. „Beim Niederschl­ag wird man die Verfärbung kaum bemerken. Eher sieht man den gelb-rötlichen Staub, wenn es wieder trocken ist“, sagt der Diplom-Meteorolog­e.

Der Begriff „Blutregen“reicht weit zurück und stammt aus dem Mittelalte­r. Menschen konnten sich die rote Farbe des Regens nicht erklären, verbanden ihn mit dem Bösen und deuteten ihn als schlechtes Omen. Gefährlich ist diese Art von Regen übrigens nicht – weder für Menschen noch für Tiere.

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