Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Trainer des FC Bayern
deutschen Primus. Jürgen Klopp, den man sich ebenfalls gut in München vorstellen konnte, fühlt sich in Liverpool wohl und ist mit den Reds gerade ins Halbfinale der Champions League eingezogen.
Blieben noch der Leipziger Ralph Hasenhüttl und Frankfurts Niko Kovac als Kandidaten. Beide erfüllten das Anforderungsprofil deutschsprachig, erfolgreich und zudem mit Münchner Stallgeruch behaftet. Beide aber waren bis 2019 gebunden. In solchen Fällen entwickelt sich das Werben zum öffentlichen Eiertanz. „Mein Vertrag in Frankfurt läuft bis 2019. Und wenn nichts dazwischenkommt, werde ich bis 2019 hier arbeiten“, hatte der Eintracht-Coach auf Fragen nach einem möglichen Bayern-Engagement geantwortet und bekräftigt: „Es gibt Grund daran zu zweifeln, dass ich im nächsten Jahr hier Trainer bin.“Andererseits wisse er nicht, was morgen passiert. Was er wusste: Dass er sich eine Ausstiegsklausel in seinen Vertrag hatte schreiben lassen, die ihm für eine Ablöse von 2,2 Millionen Euro einen vorzeitigen Abschied erlaubt. Am Main können die 2,2 Millionen allerdings den Schmerz über Kovacs Abgang nicht lindern. Im Gegenteil: Die Frankfurter sind aufgebracht und verärgert über die Vorgehensweise des FC Bayern. „Wir haben viele wichtige Spiele in den nächsten Wochen“, befürchtet Sportvorstand Fredi Bobic nach Bekanntwerden der Personalie nun Unruhe in der Mannschaft. „Dass Informationen so durchsickern, ist sehr ärgerlich, sehr unprofessionell und sehr respektlos.“Das seien Dinge, die er „so unter Kollegen in der Bundesliga noch nicht erlebt habe“, schimpfte Bobic, der seinen Erfolgstrainer gerne behalten hätte.
Schließlich hat der 83-fache kroatische Nationalspieler, der 2016 als Nachfolger des Augsburgers Armin Veh die Eintracht übernommen hat, ein mittelmäßig ausgestattetes Team zu einem Europa-League-Kandidaten geformt. „90 Prozent unseres Erkeinen
7/65 – 6/68
7/68 – 3/70
3/70 – 1/75
1/75 – 11/77
12/77 – 2/79
3/79 – 5/83
5/83 – 6/83
7/83 – 6/87
7/87 – 10/91
10/91 – 3/92
3/92 – 12/93
12/93 – 6/94
7/94 – 6/95
7/95 – 4/96
4/96 – 6/96
7/96 – 6/98
7/98 – 6/04
7/04 – 1/07
2/07 – 6/08
7/08 – 4/09
4/09 – 6/09
7/09 – 4/11
4/11 – 6/11
7/11 – 6/13
7/13 – 6/16
7/16 – 9/17
9/17 – 10/17
10/17– 6/18 ab 7/18 Tschik Cajkovski Branko Zebec Udo Lattek Dettmar Cramer Gyula Lorant Pal Csernai Reinhard Saftig Udo Lattek Jupp Heynckes Sören Lerby Erich Ribbeck Franz Beckenbauer Giovanni Trapattoni Otto Rehhagel Franz Beckenbauer Giovanni Trapattoni Ottmar Hitzfeld Felix Magath Ottmar Hitzfeld Jürgen Klinsmann Jupp Heynckes Louis van Gaal Andries Jonker Jupp Heynckes Pep Guardiola Carlo Ancelotti Willy Sagnol Jupp Heynckes Niko Kovac
folgs ist Niko Kovac. Er macht jeden Spieler besser“, sagt Kevin-Prince Boateng, der unter dem Kroaten einen zweiten Frühling erlebt.
2016 hat Kovac die Hessen in zwei Relegationsspielen gegen den
1. FC Nürnberg vor dem Abstieg gerettet. Nun könnte er sie zum zweiten Mal nacheinander ins DFB-Pokalfinale führen. Möglicher Gegner dort wäre sein zukünftiger Arbeitgeber, der traditionell am liebsten ehemalige Spieler in seinem Unternehmen beschäftigt. Kovac wird im Sommer auf seine ehemaligen Mitspieler Willy Sagnol (Trainer-Assistent) und Hasan Salihamidzic treffen. Mit dem bosnischen Sportdirektor ist Kovac gut befreundet.
„Niko Kovac ist der perfekte Trainer für uns. Er arbeitet sehr akribisch und sehr fleißig. Das ist das, was wir brauchen“, sagte Salihamidzic. Was dem Neuen allerdings fehlt, ist internationale Erfahrung mit einer Klub-Mannschaft. Kovac hat als Trainer noch kein Champions-League-Spiel bestritten und erst recht keinen Titel gewonnen. Genau daran aber wird er sich messen lassen müssen.
„Niko Kovac ist der perfekte Trainer für uns.“