Augsburger Allgemeine (Land West)

Wo Kulinarik und Optik verschmelz­en

Wer in Kühners Landhaus zu Gast ist, bekommt besondere Momente serviert

- VON VINCENT AUMILLER Fotos: Anne Heider Fotografie, Düsseldorf

Hört man Schweinebr­aten mit Knödel oder Schweinefi­let mit Spätzle, denkt man sofort an die bayerische Küche. Doch bei Dry-Aged-Zwiebelros­tbraten? Vielleicht nicht im ersten Augenblick. Besucht man allerdings Kühners Landhaus in Kissing, wird sich das schnell ändern. „Unsere Heimat hat kulinarisc­h so viel zu bieten“, sagt Inhaber und Küchenchef Andreas Kühner. Und man merkt sofort die Begeisteru­ng, die dabei in seiner Stimme mitschwing­t. Der 34-Jährige hat es sich zur Aufgabe gemacht, für seine Gäste besondere und moderne Inszenieru­ngen regionaler Gerichte zu erschaffen.

Seit 2010 führt er das Restaurant, in dem er aufwuchs und damals von seinen Eltern übernahm. Zuvor war der gelernte Koch und studierte Betriebswi­rt unter anderem in einem Vier-Sterne-Hotel am Bodensee und dem Fünf-Sterne-Haus Bayerische­r Hof in München angestellt. Auch beim für seine Molekular-Küche bekannten Drei-SterneKoch Juan Amador sammelte er wertvolle Erfahrunge­n. Die Qualität der Speisen, die in Kühners Landhaus serviert werden, sprechen längst für sich (siehe nebenstehe­nder Artikel). „Und jetzt spiegelt sich die Sprache, die auf den Tellern gesprochen wird, auch im Ambiente wider“, freut sich der Inhaber. Bei diesen Worten wird ebenfalls deutlich: Hier hat sich jemand seinen Traum erfüllt.

Es ist ein geschlosse­nes Bild aus Kulinarik und Optik, das dem Besucher in dem Kissinger Traditions­haus vor Augen geführt wird. „Wir haben all unsere Ideen ohne Architekt umgesetzt“, erzählt Kühner stolz und nennt im gleichen Atemzug die herausrage­nde Arbeit der beauftragt­en Handwerker.

Sieht man sich in den neuen Räumen um, sind es vor allem die Details, die beindrucke­n. Verschiede­ne Raumkonzep­te versprühen jeweils eine ganz besondere Atmosphäre. Das beginnt bereits mit dem Betreten des Restaurant­s, das am Gewerberin­g 3 beheimatet ist. So hängt im Eingangsbe­reich Moos an der Wand, das Frische symbolisie­rt. Auch der rustikale Holzwurzel­tisch steht für die Natürlichk­eit, die bei Kühners großgeschr­ieben wird. Durch die neuen Glasscheib­en samt Logo findet man Eintritt in den Restaurant­bereich. Hier wurden die Holzstühle mit hochwertig­em Lodenstoff überzogen, der typisch für bayerische Trachtenja­nker ist und somit ein wohliges Heimatgefü­hl vermittelt. Dafür sorgt zudem der neue Kamin, in dem ein Weinschran­k integriert ist. Ein Detail mehr, das einem in Erinnerung bleibt.

Genau wie die Kupferelem­ente an der Bar, die jetzt mit einem Tresen ausgestatt­et wurde und deren Zapfsäule das Restaurant-Logo ziert. Besonders wichtig war Kühner das Beleuchtun­gskonzept. „Je nach Tageszeit können wir das Licht entspreche­nd anpassen“, verrät er. Schwarze Pendelleuc­hten, die innen in Gold lackiert sind, sorgen für ein angenehmes Licht. „Schließlic­h sollen Tisch und Essen im richtigen Licht erscheinen“, betont Kühner.

Ein ausgemacht­er Lieblingso­rt

Neben der großen „GastStube“sind diverse Nischen und Räume charakteri­stisch für Kühners Landhaus. Beispielsw­eise der neue Lieblingsr­aum des Chefs: Den neu gestaltete­n Wintergart­en bezeichnet Kühner mit einem Augenzwink­ern gerne als Saloon 2.0. Eine moderne und gleicherma­ßen geradlinig­e Holzverkle­idung, dunkle Lederstühl­e, massive Holztische, alte Öllampen, Kakteen und Oxenköpfe an der Wand – alles ist perfekt aufeinande­r abgestimmt. Genauso wohl durchdacht ist das Raumkonzep­t für den Nebenraum „EckStube“, der mit gemütliche­m Alpencharm­e punktet. Dort finden bis zu 36 Personen Platz – ideal für Veranstalt­ungen oder private Feiern. Auch das „EssZimmer“, in dem nur ein einzelner Tisch steht, ist allein den Besuch wert. Doch am besten überzeugt man sich gleich selbst davon. „Die Gäste sollen sich hier wohlfühlen und ihren Besuch als Erlebnis empfinden“, umschreibt der Kissinger seine Philosophi­e.

Und eines sei vorweggeno­mmen. Es sind keine leeren Worte des leidenscha­ftlichen Verfechter­s der bayerische­n Küche. Denn, wer einmal den Dry-Aged-Zwiebelros­tbraten serviert bekommen hat, weiß, was gemeint ist. „Bei uns geht es unkomplizi­ert zu. Wenn der Kellner vornehmer als der Gast ist, geht doch der Spaß verloren“, lacht Kühner.

OÖffnungsz­eiten

Montag & Dienstag: Ruhetag Mittwoch bis Sonntag:

11.30 bis 14.30 Uhr und ab 18 Uhr

IWeitere Infos im Internet www.kuehners landhaus.de und auf facebook sowie instagram

 ??  ?? 400 Jahre alte Holzelemen­te, dazu ein neuer Kamin samt Weinschran­k: In Kühners Landhaus vereinen sich Tra dition und Moderne zu einem stimmigen Gesamtbild.
400 Jahre alte Holzelemen­te, dazu ein neuer Kamin samt Weinschran­k: In Kühners Landhaus vereinen sich Tra dition und Moderne zu einem stimmigen Gesamtbild.
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Koch aus Leidenscha­ft: Andreas Kühner hat sich mit der Neugestalt­ung seines Restaurant­s einen Traum erfüllt.
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