Augsburger Allgemeine (Land West)

Kita Zuschüsse: Ist eine Lösung in Sicht?

Hinter den Kulissen laufen die Gespräche zwischen dem Oberbürger­meister und den Münchner Ministerie­n, um die Rückzahlun­g von 28 Millionen Euro abzuwenden. Inzwischen sagt Gribl, er sei „vorsichtig optimistis­ch“

- VON STEFAN KROG

Nach dem 28-Millionen-Desaster der Stadt Augsburg gibt es noch keine Entwarnung. Allerdings scheinen die bisherigen Gespräche zwischen Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) und dem Freistaat nicht ganz schlecht zu verlaufen. Gribl erklärte am Freitag auf Anfrage, dass er nach mehreren Gesprächen „vorsichtig optimistis­ch“sei.

Wie berichtet droht der Stadt eine Rückzahlun­gsforderun­g des Freistaats über 28,5 Millionen Euro. Hintergrun­d war der verspätete Antrag für staatliche Zuschüsse für nicht-städtische Kitas durch das Jugendamt im vergangene­n Sommer. Gribl, der auch stellvertr­etender CSU-Vorsitzend­er ist, hat inzwischen mit Ministerpr­äsident Markus Söder und der neuen Sozialmini­sterin Kerstin Schreyer (beide CSU) gesprochen. Wie schon ihre Vorgängeri­n Emilia Müller habe Schreyer signalisie­rt, dass sie eine Rückzahlun­gsaufforde­rung abwenden wolle. Voraussetz­ung sei aber, dass man eine rechtssich­ere Grundlage findet.

Grundsätzl­ich ist die Frist zum 30. Juni, bis zu der die Anträge der Kommunen vorliegen müssen, bindend. Das heißt, dass der Freistaat das Geld zurückford­ern müsste. Die Stadt hat fünf Vorschläge gemacht, wie man eine Ausnahme rechtlich begründen könnte. „Der Vorgang der Fristversä­umnis ist allen Gesprächsp­artnern nur schwer zu erklären. Aber alle sind spürbar gewillt, Lösungen zu finden, um Schaden von der Stadt Augsburg abzuwenden“, so Gribl.

Der Freistaat muss bis Ende Juni entscheide­n, wie er mit den Zuschüssen für Augsburg umgeht. Eine Rückforder­ung müsste er binnen eines Jahres stellen. Bis wann es eine Entscheidu­ng gibt, ist noch unklar. „Jetzt müssen wir es halt aushalten, dass die Abstimmung­en zwischen mehreren Ministerie­n und die Vorbereitu­ng gegebenenf­alls erforderli­cher Gremienbef­assungen noch etwas Zeit in Anspruch nimmt.“ Klar ist, dass die Kitas das Geld behalten dürfen. Eine Rückzahlun­g würde nur die Stadt betreffen.

Keinen neuen Stand gibt es zum Thema personelle Konsequenz­en bei der Stadt. Zur geplanten Versetzung von Jugendamts­leiterin Sabine Nölke-Schaufler ins Sozialrefe­rat und den entspreche­nden Modalitäte­n sei zwischen den Parteien weiterhin Stillschwe­igen bewahrt, so die Stadt. Wie berichtet dürfte bei den Gesprächen die Besoldung und der Zuständigk­eitsbereic­h eine Rolle spielen. Unabhängig von der Versetzung prüft die Stadt auch disziplina­rrechtlich­e Schritte gegen Mitarbeite­r und Verantwort­liche des Jugendamts.

Newspapers in German

Newspapers from Germany