Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine neue Schule für Stadtbergen
An der Panzerstraße soll eine zweisprachige Montessorischule, die „Emile“, entstehen. Sie soll bis zum Abitur führen
Stadtbergen Gute Nachricht für die Region: In Stadtbergen soll eine Emile-Schule, eine bilinguale Montessorischule, entstehen. Das gibt jetzt die Einrichtung bekannt. Noch stehen allerdings die Genehmigungen durch die Regierung von Schwaben sowie das Kultusministerium aus. Außerdem steht noch das Bauleitplanverfahren bevor.
Das rund 20 000 Quadratmeter große Grundstück an der Panzerstraße, östlich der Schulsportanlage an der Leibnizstraße, liegt verkehrsgünstig: Im Nu ist die B17 erreichbar. Außerdem liegen Einrichtungen wie Sporthalle, Schwimmbad, Freizeitanlage in direkter Nachbarschaft. Der Standort ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, etwa der Straßenbahnlinie 3 und dann zu Fuß, erreichbar.
Neben einem zweisprachigen Unterricht bieten die freien EmileSchulen nach eigenen Angaben ganztags Unterricht und Betreuung– von der Grundschule bis zum Abitur. Die Einrichtung wird damit die einzige Montessorischule in Bayern sein, an der über ein bilinguales Gymnasium das allgemeine Abitur erreicht werden kann. Weitere Abschlüsse, die Schüler machen können, sind der Mittelschulabschluss, der qualifizierende Mittelschulabschluss und der mittlere Bildungsabschluss.
Émile steht übrigens für „Enseignement d’une Matière par l’Intégration d’une Langue Étrangère“und ist die französische Abkürzung für folgendes Konzept: Bilingualer Unterricht und interkulturelles Lernen, das in seiner Qualität über die isolierte Behandlung von Sachfächern und Fremdsprache weit hinausgehen soll und in seiner Natur den Lernansätzen der MontessoriPädagogik entspricht.
So wirbt die Schule für sich: „Wir stehen offen für Kinder aus allen sozialen Schichten, Konfessionen oder Nationalitäten.“Für den Schulbesuch wird ein Schuldgeld (Grundschule: 200 Euro für das erste Kind im Monat) erhoben, außerdem gibt es eine Aufnahmegebühr, eine Sicherheitsleistung und eine einmalige Sonderzahlung.
Träger der Schule ist die Gesellschaft Kohnle, die Kindertagesstätten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen betreibt. Die Geschäftsführung hatte Ende März die Anträge inklusive Schulkonzepte bei der Regierung von Schwaben sowie beim Kultusministerium eingereicht. Alle geforderten Unterlagen seien entsprechend vorbereitet an die zuständigen Behörden gegangen. Damit der ehrgeizige Zeitplan mit Eröffnung im September eingehalten wird, stünden schon Fertigteilelemente für ein Interimsschulgebäude bereit. Die Ausstattung der Klassenräume werde bereits geplant, „damit pünktlich zum Schulstart im Herbst alles fertig sein kann“, heißt es auf der Homepage der Schule.
An insgesamt drei Infoabenden wurden die Schule und das EmileKonzept rund 450 Interessenten vorgestellt. Noch vor Baustart seien zahlreiche Anmeldungen in dem künftigen Schulzentrum eingegangen. Außerdem haben die Geschäftsführung und Schulleitung nach eigenen Angaben bereits erste Planungsgespräche mit Architekten sowie Bewerbungsgespräche mit Lehrkräften aus aller Welt geführt.
Kritik gibt es derweil von Anwohnern. Sie fragen kritisch, ob es nicht an der Zeit wäre, dass die Stadt ihre Planungen für den gesamten Bereich an der Panzerstraße offenlegt. In einem Brief an die Redaktion heißt es: „Gibt es mittlerweile das längst überfällige Gesamtkonzept für die Entwicklung der letzten Grünflächen in der Stadt, oder werden die Parzellen Stück für Stück an den jeweils Höchstbietenden verscherbelt?“Und weiter: „Warum werden die Bürger bei solch wichtigen Themen nicht aus erster Hand informiert, geschweige denn eingebunden?“
Stadtbergens Bürgermeister Paul Metz erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass es Ende April eine Sondersitzung des Stadtrats geben wird, in der es um die Schule und die Änderung der Bauleitplanung geht. Mit dem offiziellen Verfahren werden dann auch die Stadtberger beteiligt.