Augsburger Allgemeine (Land West)

„Wir sind gekommen, um zu bleiben“

Die Augsburg Gators gewinnen die ersten Zweitliga-Spiele in der Vereinsges­chichte

- VON ROBERT GÖTZ

Nein, mit zwei Siegen zum Saisonauft­akt hat Maximilian Mommer wirklich nicht gerechnet. „Ich muss immer noch grinsen“, sagt der Spielertra­iner des neuen Baseball-Zweitligis­ten Augsburg Gators. 9:7 und

8:4 hatte seine Mannschaft bei den München Caribes gewonnen und damit nicht nur den 37-Jährigen überrascht. Erstmals in der knapp

30-jährigen Geschichte der BaseballAb­teilung des FC Haunstette­n spielt man zweitklass­ig. „Das ist schon ein Abenteuer für diesen Verein“, sagt Mommer, dessen Name eng mit dem Aufschwung im Augsburger Süden verknüpft ist.

Insgesamt vier Jahre spielte er für die München-Haar Disciples in der Bundesliga, ehe er beruflich zu Airbus nach Donauwörth wechselte, nach Augsburg zog und damit bei den Gators anfing. Seit fünf Jahren spielt er nun bei den Gators, seit drei ist er als Trainer hauptveran­twortlich für die sportliche Ausrichtun­g.

Mommer gibt seine Erfahrunge­n gerne weiter. „Es sind Kleinigkei­ten, die ich anspreche. Und wenn die fruchten und funktionie­ren, dann macht das richtig Spaß.“So wie beim ersten Auftritt in der 2. Bundesliga Süd-Ost. „Wir haben uns in beiden Spielen das Leben mit Fehlern in der Abwehr, die nicht hätten sein müssen, selbst schwer gemacht“, sagt Mommer. Die Nervosität bei der Bundesliga-Premiere war bei den Gators spürbar. 0:4 lag man zurück, ehe man im sechsten Inning mit fünf Punkten das Spiel drehte und dann den Vorsprung verteidigt­e. Im zweiten Spiel, das aus Kosten- und Reisegründ­en am selben Tag stattfinde­t, drehten die Gators den Spieß um, führten 4:0, die Caribes glichen zum 4:4 aus, ehe die Gators auf 8:4 davonzogen.

Überragend dabei Robert Vojnic mit acht Hits. „Wir haben die Fehler abgestellt und dann sehr disziplini­ert im Angriff agiert und routiniert die Siege nach Hause gespielt“, bilanziert­e Mommer.

Ein erfolgreic­her Start, der so nicht abzusehen war. Denn die Mannschaft blieb nach dem Aufstieg fast unveränder­t, mit Marcel Biedermann und Mate Löcz verließen berufsbedi­ngt zwei wichtige Spieler die Gators sogar. Dennoch haben die Gators einige Spieler, die schon Bundesliga-Luft geschnuppe­rt haben. Der Saison-Etat von 8000 bis 10 000 Euro lässt allerdings keinen finanziell­en Spielraum für Neuverpfli­chtungen zu. Andere Zweitligis­ten leisten sich da schon einmal einen ausländisc­hen Werfer. Auch das Trainingsl­ager Ende März im italienisc­hen Bergamo mussten die Spieler selbst bezahlen. „Ein Spieler von uns kommt aus Mailand und sein bester Freund aus Bergamo“, erklärt Mommer die Verbindung. Das Trainingsl­ager sei nach dem langen Winter wichtig gewesen: „Es hilft, wenn man einfach ein paar Bälle im Freien schlagen kann.“

Wie die beiden Erfolge einzuordne­n sind, weiß Mommer noch nicht genau. „Die Caribes machen gerade einen personelle­n Umbruch durch.“Favoriten in der Liga sind wohl die beiden Reservetea­ms der Erstligist­en aus Regensburg und der Haar Disciples, den Ex-Verein von Mommer. „Da werden wir es mit sehr athletisch­en, gut ausgebilde­ten, jungen Spielern zu tun haben“, sagt Mommer. Das Saisonziel der Gators ist aber klar definiert: Klassenerh­alt.

„Unser Slogan: Wir sind gekommen, um zu bleiben, trifft es gut“, sagt Mommer. Die Augsburg Gators erinnern ihn an seine Anfangszei­t bei den Haar Disciples. „Da war es genauso familiär wie hier in Augsburg, da saß man nach einem Spieltag noch zusammen. Irgendwann war dieses Flair in Haar weg, weil alles zu groß wurde. Bei den Gators sehe ich ähnlich viel Potenzial. Hier ist noch viel mehr möglich.“

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Maximilian Mommer legte mit den Augsburg Gators mit zwei Siegen einen Traum start in der 2. Bundesliga hin.
Foto: Klaus Rainer Krieger Maximilian Mommer legte mit den Augsburg Gators mit zwei Siegen einen Traum start in der 2. Bundesliga hin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany