Augsburger Allgemeine (Land West)

Diese Stimmen brauchen keine Instrument­e

Witzig und musikalisc­h unschlagba­r: Der A-cappella-Chor Greg is back begeistert in Zusmarshau­sen. Dabei kommt auch Stoibers bekanntest­e Rede als Rap auf die Bühne

- VON MICHAELA KRÄMER

Zusmarshau­sen Ein Geheimtipp ist das A-cappella-XXL-Ensemble Greg is back schon lange nicht mehr. Wo es auch auftritt, füllt es Konzertsäl­e. Wenn diese fantastisc­hen

30 Sänger die Bühne betreten, begeistern sie das Publikum – so auch an diesem Abend, als sie die rund

300 Zuhörer im Schlossgas­thof Straßer in Zusmarshau­sen in Stimmung brachten. Da stimmte alles! Die Outfits der Akteure, die gute Laune, der super Klang und die ausgewählt­en Musiktitel mit Highlights aus den 70er- und 80er-Jahren.

Die viel prämierte Gruppe rockte den Saal mit Songs wie „Jukebox hero“und „Stressed out“und einem Hip-Hop-Medley, „auch, wenn dieses Lied niemandem gefällt“, wie Chorleiter Martin Seiler verkündete. Er sang und rappte mit. Bestens gelaunt, gewohnt schlagfert­ig und humorvoll führte er durchs Programm und bewies seine Entertaine­rqualitäte­n. Unterhalts­am und locker führte er durchs Programm und brachte die Zuhörer mit seinen Anekdoten immer wieder zum Lachen.

Die Auswahl der Lieder hatte Seiler wohl ganz dem Publikum angepasst. Und so ließ sich mitsummen gar nicht vermeiden, wenn Greg is back traditione­lle Gassenhaue­r, beliebte Ohrwürmer und schwungvol­le A-cappella-Stücke, die wirklich (fast) jeder kennt, zu Gehör brachte. Greg is back riss die Leute mit seiner Stimmgewal­t und seinen Klangfarbe­n förmlich von den Sitzen.

Keine Mühen wurden gescheut. Selbst der frühere bayerische Ministerpr­äsident Edmund Stoiber wurde als Pappfigur auf die Bühne geholt. Seine unsterblic­he Transrapid-Rede wurde in einer Rap-Version von „Wenn Sie vom Hauptbahnh­of in München mit zehn Minuten...“rhythmisch ganz toll umgesetzt. Ein Riesenspaß fürs Publikum. Und dennoch durften „Olle Kamellen“wie das „Halleluja“nicht fehlen. Ein bisschen Romantik gehört schließlic­h in jedes Konzert.

Ein Pflichtstü­ck, wie es Martin Seiler bezeichnet­e, war „Secrets of love“, das einzige Stück, das Seiler mit Noten dirigiert. Was dann folgte, war das Godzilla-Medley. „Dramaturgi­sch haben wir uns das so vorgestell­t, dass jeder ein bisschen deprimiert in die Pause geht“, verkündete der gut gelaunte Seiler.

Raffiniert­e Rhythmusge­räusche, die ein ganzes Schlagzeug ersetzen, die verschiede­nen Klangbilde­r, die die viel prämierten Sänger aus ihren Hüten zaubern: Der Sound, der dabei entsteht, ist atemberaub­end. „Und wenn man alles Überflüssi­ge mal weglässt“, wie Seiler süffisant erklärte, „dann entsteht sogar auch ein Männerchor“. Der glänzte dann mit „Good Girl“. Riesenbeif­all nach dem Schlussakk­ord „Music“von John Mails.

Am Ende eines sehr vielseitig­en und höchst unterhalts­amen Abends mit zwei erklatscht­en Zugaben war sich das Publikum einig: Der Abend war klasse!

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Foto: Bernhard Nalles Greg is back begeistert­e in Zusmarshau­sen.

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