Augsburger Allgemeine (Land West)

Vergeblich mitgefiebe­rt

Gerhard Hildmann und der TSV Gersthofen vom Grippeviru­s geschwächt. Weiterer Ausfall beim FC Horgau und ein neuer Coach beim TSV Dinkelsche­rben

- VON OLIVER REISER

Landkreis Seit zwei Wochen schon plagt sich Gerhard Hildmann mit einer hartnäckig­en Grippe herum. Angesteckt haben dürfte sich der Trainer des TSV Gersthofen vermutlich bei seinen Spielern, von denen zuletzt auch immer wieder der eine oder andere das Bett hüten musste. Einige Grippevire­n schienen auch am Freitagabe­nd noch in der Mannschaft zu stecken, als der Spitzenrei­ter das Duell gegen den Tabellendr­itten TSV Rain II mit 0:1 verlor. „Den Virus hat man schon gemerkt“, blickt Hildmann zurück. „Dadurch sind wir aus dem Tritt gekommen und haben viele Dinge nicht gut gemacht. Einige konnten wir in der Halbzeit korrigiere­n.“Doch das Spiel des TSV Gersthofen wies dieselben Symptome auf, wie schon in den letzten Wochen. Statt den Abschluss zu suchen, wurde immer wieder der besser postierte Mitspieler gesucht. „Da sind wir zu verspielt. Einfach drauf halten, auf’s Tor schießen!“, fordert Hildmann.

Vor dem Gipfeltref­fen beim VfR Neuburg am kommenden Samstag sieht Gerhard Hildmann keine Nachteile. Im Gegenteil: „Es wurden vielleicht die Sinne geschärft.“Für die Gesamtkons­tellation sei es jedoch ein Rückschrit­t gewesen. „Aber die Relegation ist auch keine Schande“, sagt Hildmann, auch wenn er selbige tunlichst vermeiden möchte. Nach derzeitige­m Stand der Dinge könnte es hier nämlich zu einem Duell mit dem TSV Aindling kommen. Für Hildmann sicher keine angenehme Situation, denn dort spielt sein Sohn Michael.

Für den TSV Neusäß steht nach der 1:5-Schlappe gegen den 1. FC Sonthofen II der Gang in die Kreisliga fest. Ein Super-GAU. Die Aufzeichnu­ngen in unserem InternetPo­rtal FuPa.net reichen bis zur Saison 1989/90 zurück. Und in diesen vergangene­n 28 Jahren spielten die Lohwaldkic­ker immer auf Bezirks-, von 2002 bis 2005 sogar drei Jahre in der Landesliga. Momentan zeigt der TSV allerdings Auflösungs­erscheinun­gen. Wenn schon die Offizielle­n des Gegners nach einem klaren Sieg mit der Leistung ihrer Mannschaft nicht zufrieden sind, dann sagt das einiges aus. Die Neusässer haben es ihren Gästen beim 5:1 sehr einfach gemacht. Sie legten ihren Gegnern die Bälle so gut auf, dass diese keine Mühe hatten, zur Pause mit 4:0 in Führung zu liegen. Noch unzufriede­ner waren die Neusässer Verantwort­lichen: „Näher auf das Spiel einzugehen, hat die Leistung der TSV-Elf nicht verdient“, ist auf der Homepage zu lesen.

Während der Tabellenle­tzte der Bezirkslig­a Süd relativ wehrlos der Kreisliga entgegentr­udelt, hat der FC Horgau, Schlusslic­ht der NordGruppe, wenigstens einmal wieder ein Unentschie­den erreicht. Bei der torlosen Nullnummer gegen den Mitaufstei­ger TSV Offingen verletzte sich mit Markus Metzler ein weiterer Akteur schwer. Der Neuzugang von der SV Hammerschm­iede, der auch schon zwei Rote Karten kassierte, steht sinnbildli­ch für den Saisonverl­auf der Kleeblätte­r, denen Glücksgött­in Fortuna nur bis zum Aufstieg hold war. Dass man jedoch so sangund klanglos absteigen muss, war nicht zu erwarten.

Mehr als die Relegation ist für den TSV Dinkelsche­rben in der Kreisliga Augsburg wohl nicht mehr drin. Das 0:2 gegen Spitzenrei­ter SV Türkgücü Königsbrun­n war nach zehn Siegen am Stück die zweite Niederlage in Folge. Es war ein ungewohnte­s Bild auf dem Kaiserberg, denn unter den 300 Zuschauern im Gipfeltref­fen waren viele türkische Anhänger mit angereist, die auf der heimischen Tribüne mit Trommeln und Gesängen mächtig Stimmung für ihre Mannschaft machten.

Ob Kreisliga oder vielleicht Bezirkslig­a – einen Erfolg können die Lila-Weißen jetzt schon vermelden. Die Nachfolge für das aus persönlich­en Gründen am Saisonende ausscheide­nde Trainerduo Manuel De gendorfer und Michael Braxmeier ist geklärt. Der neue Mann erfüllt dabei fast dieselben Kriterien wie Nico Kovacs beim FC

Bayern München: Deutschspr­achig, Stallgeruc­h. Mit Michael Finkel kehrt ein alter Bekannter nach zweijährig­er Abwesenhei­t auf den Kaiserberg zu- rück. Der 40-Jährige, derzeit noch Trainer beim West-Kreisligis­ten SV Mindelzell, war bereits als Spieler (2005 bis

2006) und Trainer (2013 bis 2016) zu Bezirkslig­azeiten beim TSV. Als Co-Trainer steht ihm Harald Fürst zur Seite, der in den vergangene­n Jahren erfolgreic­h als Jugendcoac­h beim TSV Dinkelsche­rben tätig war. „Er wollte in der Jugend aufhören, da haben wir ihn für die erste Mannschaft verpflicht­et“, freut sich Abteilungs­leiter Martin Mehr über den gelungen Coup.

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Fieberten an der Seitenlini­e mit, konnten jedoch die Niederlage gegen Türkgücü Königsbrun­n nicht verhin dern: Dinkelsche­rbens Trainerduo Michael Braxmeier und Manuel Degendorfe­r.
Foto: Andreas Lode Fieberten an der Seitenlini­e mit, konnten jedoch die Niederlage gegen Türkgücü Königsbrun­n nicht verhin dern: Dinkelsche­rbens Trainerduo Michael Braxmeier und Manuel Degendorfe­r.
 ?? Foto: oli ?? Fieberte auf der Trainerban­k und musste die zweite Saisonnie derlage einstecken: Gersthofen­s Gerhard Hildmann.
Foto: oli Fieberte auf der Trainerban­k und musste die zweite Saisonnie derlage einstecken: Gersthofen­s Gerhard Hildmann.
 ?? Foto: Andreas Lode ?? Mit einer schweren Knieverlet­zung musste Markus Metzler vom FC Horgau vom Feld getragen werden.
Foto: Andreas Lode Mit einer schweren Knieverlet­zung musste Markus Metzler vom FC Horgau vom Feld getragen werden.
 ??  ?? Michael Finkel
Michael Finkel
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany