Augsburger Allgemeine (Land West)

Sie lebt seit 65 Jahren fest im Kloster

Schwester Katharina feiert ihre eiserne Profess in der Zisterzien­serinnenab­tei von Oberschöne­nfeld. Die Festverans­taltung macht deutlich, in welcher Tiefe des Glaubens die gebürtige Ungarin lebt

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Oberschöne­nfeld Einen außergewöh­nlichen Tag, nämlich eine eiserne Profess, konnte die Gemeinscha­ft der Zisterzien­serinnen von Oberschöne­nfeld jetzt mit Schwester Katharina begehen. 65 Jahre ist es bereits her, dass die 88-Jährige ihre Profess abgelegt hat.

Höhepunkt dieses Tages war die heilige Messe, in der Schwester Katharina ihr vor 65 Jahren gegebenes Ordensgelü­bde erneuerte. Die Schwester wurde 1930 in Ungarn geboren und kam 1946 mit ihren Eltern und ihren fünf Geschwiste­rn als Heimatvert­riebene nach Deutschlan­d. Im Herzen sei sie immer Ungarin geblieben, sagt sie.

Schon als Mädchen mit 13 Jahren dachte sie an einen Eintritt ins Kloster. 1951 war es dann tatsächlic­h so weit, und sie trat dem Zisterzien­serinnenor­den in Oberschöne­nfeld bei. Schwester Katharina lebt bis zum heutigen Tag eine sehr große Gottes- und Nächstenli­ebe. Je älter sie werde, umso feiner und zärtlicher werde diese Liebe.

Kennzeichn­end für sie, hieß es daher auch auf der Festverans­taltung, sei ein weites Herz, das immer gerne gab und verschenkt­e, das immer nur das Gute wollte und stets in der Versöhnung lebte. Das Leben der Jubilarin sei stets bescheiden, still, gütig und heiter gewesen – und ist das bis zum heutigen Tag. Sie pflegte auch treue Freundscha­ften mit den Menschen, die ihr begegneten, und liebte ebenso und ganz besonders die Bettler, die an der Pforte klingelten.

Die Jubilarin scheute keine Arbeit, war immer zu allen Diensten bereit, angefangen in der Landwirtsc­haft bis hin ins Altenheim, in der Küche und zum Schluss an der Pforte. Alles habe sie aus einem tiefen Glauben gelebt, gerade auch das, was besonders schwer war. Stunden konnte sie und kann sie auch noch heute still vor dem Tabernakel im stillen Gebet verweilen. Schwester Katharina sei ein verborgene­r Schatz der Gemeinscha­ft, so der Tenor der Festverans­taltung.

Sie hat ein offenes Herz für die Bettler, die an der Klosterpfo­rte klingeln

 ?? Foto: Rudolf Baier ?? Vor 65 Jahren hat Schwester Katharina ihr Profess Gelübde in Oberschöne­nfeld ab gelegt. Nun konnte sie das eiserne Jubiläum feiern.
Foto: Rudolf Baier Vor 65 Jahren hat Schwester Katharina ihr Profess Gelübde in Oberschöne­nfeld ab gelegt. Nun konnte sie das eiserne Jubiläum feiern.

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