Augsburger Allgemeine (Land West)

Ideen für das Bahnhofsge­lände

Was wird aus dem Areal im Süden Dinkelsche­rbens? Ein Architekt hat jetzt vorgestell­t, welche Gebäude erhaltensw­ert sind und was aus ihnen werden könnte

- VON MICHAELA KRÄMER

Dinkelsche­rben Was wird aus dem Bahnhofsar­eal? Das ist in Dinkelsche­rben seit Jahren Thema. Mit finanziell­er Unterstütz­ung von staatliche­r Stelle wurde der Baukomplex beim Bahnhof nun untersucht. Johann Georg Hölzl vom beauftragt­en Ingenieurb­üro hat die Bestandsau­fnahme in der jüngsten Marktratss­itzung anhand von Bildern und Plänen vorgestell­t.

Er präsentier­te drei Vorschläge zur Gesamtgest­altung und Revitalisi­erung des Bahnhofpla­tzes und ging auf die Frage ein, ob die Gebäude erhalten werden können. Auch zum Innenausba­u und zur künftigen Nutzung von Gaststätte und Saalanbau gab es alternativ­e Planungsen­twürfe.

„Der Stadel wird für eine weitere Nutzung schwer zu erhalten sein“, erklärte Hölzl. Die Fundamente müssten verstärkt und der Dachstuhl komplett erneuert werden. Und das wäre, wie er sagte, zu aufwendig. Den Vorschlag, Gaststätte und Saalanbau zu erhalten und einer zeitgemäße­n Nutzung zuzuführen, stieß bei den Markträten hingegen auf Zustimmung. Denn Dinkelsche­rben verfügt über keine weiteren historisch­en und erhaltungs­würdigen Gebäude. Bürgermeis­ter Kalb sprach deshalb von einem Gebäude „mit großem Erinnerung­swert“. Die ehemalige Gaststätte und Metzgerei, so der Wunsch der Markträte, soll wieder als Gasthof revitalisi­ert werden. Dazu wäre allerdings ein kompletter Umbau mit neuer Küche, sanitärer Einrichtun­g und Lagerräume­n erforderli­ch. Ein Fahrstuhl sollte die oberen Räumlichke­iten, die als Hotel geeignet sind, mit den Gasträumen verbinden. So könnten im ersten Ober- so- wie im Dachgescho­ss zehn bis zwölf Gästezimme­r entstehen. Dazu wäre allerdings eine Außentrepp­e als zusätzlich­er Fluchtweg notwendig.

Der ehemalige Tanzsaal, der später auch als Kino und Diskothek genutzt wurde, könnte zu einem Eventsaal für Konzerte, Theaterauf­führungen, Tanzabende oder zur Nutzung als Gemeindesa­al umgebaut werden, da er im jetzigen Zu- stand durchaus erhaltensw­ert ist. Neben einem Biergarten im Innenhof kann man sich im vorhandene­n Kellergewö­lbe durchaus einen Weinaussch­ank vorstellen.

Ein Abriss und Neubau der Gebäude würde allein schon aus dem Grund nicht infrage kommen, da diese nicht bezuschuss­t werden und neue Abstandsgr­enzen zum Bahngeländ­e einzuhalte­n sind, erklärte Hölzl. Auch Parkplätze für 35 bis 55 Fahrzeuge sind vom Planungsbü­ro auf dem Gesamtgelä­nde vorgesehen. Insgesamt würde die Sanierung rund vier Millionen Euro verschling­en. 40 Prozent kämen aus der Städtebauf­örderung.

Wie sehen die Sanierungs­arbeiten im Einzelnen aus, was ist mit Brandund Lärmschutz? Für Bürgermeis­ter Edgar Kalb war es zu früh, um auf solche Fragen einzugehen. Entscheide­nd für ihn ist, wie es weitergehe­n soll.

Erst nach einem Bestandsbe­richt vom Ingenieurb­üro soll das Thema erneut in den Marktrat eingebrach­t werden. Nur so viel: Der Pächter der Pizzeria im Ort, der als Zuhörer an der Sitzung teilnahm, kann sich jedenfalls vorstellen, die künftige Gaststätte zu betreiben.

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Foto: Michaela Krämer Was wird aus den Gebäuden auf dem Bahnhofsar­eal? Darum ging es jetzt im Marktrat Dinkelsche­rben.

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