Augsburger Allgemeine (Land West)

Zweifel und Zustimmung

Der Oberbürger­meister sieht keine politische Mehrheit für das Garagen-Projekt. Die Freien Wähler begrüßen das Angebot

-

Die Reaktionen auf das ParkhausAn­gebot von Ignaz Walter fielen in der Kommunalpo­litik gemischt aus.

Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) sagte, er schätze Professor Walter als Unternehme­r und als Persönlich­keit. „Er verdient für seinen detaillier­ten Vorschlag Respekt. Es handelt sich ja nicht nur um eine vage Idee, sondern ein ausgearbei­tetes, allerdings hochkomple­xes Bauvorhabe­n, das einen massiven Eingriff in die Infrastruk­tur der Stadt bedeuten würde.“

Der Respekt gebiete aber auch, offen und ehrlich miteinande­r umzugehen. Gribl: „Ich denke nicht, dass für Walters Idee eine breite politische Mehrheit zu gewinnen ist. Die Idee fällt aus der Zeit. Die Parkmöglic­hkeiten in Augsburg sind, außer an absoluten Stoßtagen, laut Umfragen ausreichen­d. Das Thema Luftreinhe­it und die Gesundheit der Menschen stehen an vorderer Stelle der Verkehrsag­enda. Hier sollten wir unsere Energie hinlenken.“

SPD-Fraktionsc­hefin Margarete Heinrich sagte unserer Redaktion: „Wir sollten das Angebot in Ruhe in der Fraktion und in der Koalition mit CSU und Grünen besprechen und auch mit den Bürgern diskutiere­n. Ich gehe aber davon aus, dass es in meiner Partei und der Bürgerscha­ft keine Mehrheit für das Projekt gibt.“

Volker Schafitel von den Freien Wählern (FW) sieht das GaragenPro­jekt positiv: „Das ist eine gute Sache. Attraktive Garagen locken Menschen in die Stadt. Augsburg hat leider kein öffentlich­es Parkhaus. Das ist ein Riesen-Defizit. Es freut mich, dass Professor Walter jetzt die Initiative ergreift. Aus der Garage könnte ein direkter Zugang zum neuen Staatsthea­ter führen.“

Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) sieht das anders: „Wir wollen eine umweltfreu­ndliche Mobilität und weniger Autos in der Stadt. Parkhäuser gibt es in Augsburg genügend. Unsere Mobilitäts­ziele sind: mehr öffentlich­er Nahverkehr und bessere Bedingunge­n für Fahrradfah­rer.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany