Augsburger Allgemeine (Land West)
Für die Champions beugen sie die Knie
Während der FC Bayern München knapp verliert, hagelt es an der Zusam Auszeichnungen für die Besten aus Zusmarshausen und Dinkelscherben
Zusmarshausen Für die meisterlichen Leistungen, die bei der gemeinsamen Sportlerehrung von Zusmarshausen und Dinkelscherben erzielt wurden, hielten die fleißigen Mitarbeiter der Rathäuser keine Urkunde parat. Dem Publikum im Festsaal St. Albert hätte mindestens der erste Rang im Applaudier-Wettbewerb zugestanden, den beiden Bürgermeistern und glänzenden Moderatoren des Abends die Auszeichnung in der Disziplin „Entertainment“. Platz eins aller möglichen Disziplinen gebührte allerdings den mehr als 100 Athleten, die bei der musikalisch wie tänzerisch hochklassigen Veranstaltung eine besondere Wertschätzung erfuhren.
Vom Schießen über Reiten und Tennis bis zum Hochspringen und Laufen wurde so ziemlich jede Akti- vität repräsentiert. Dass Niederlagen zum Sport dazugehören und nicht jedes Ziel auf geradem Wege erreicht werden kann, erfahren die von den beiden Bürgermeistern Bernhard Uhl und Edgar Kalb ausgezeichneten Wettkämpfer immer wieder zur Genüge. Beide hatten nämlich in launischen Hinweisen auf ein zügiges „Abarbeiten“der Ehrungen hingearbeitet und mit guten Wünschen die Vorfreude auf das Champions-League-Halbfinale Bayern gegen Real Madrid zu steigern versucht. Doch der Spurt nutzte nichts, denn im Verlauf des Abends stand es 2:1 gegen den Gastgeber von der Isar. Zuvor wurde an der Zusam kräftig gefeiert mit viel guter Laune und Häppchen.
Beiden Rathauschefs war es anzumerken, dass ihnen das sportliche Engagement und Niveau ihrer jungen wie älteren Bürger sehr mundete und sie daher versuchten, den Appetit auf körperliche Freizeitbeschäftigung noch zu fördern. Edgar Kalb: „Bei uns ist Sport, überall, selbst die Kinder beeindrucken uns mit ihren Anstrengungen.“Stolz rückte auch Kollege Bernhard Uhl die Erfolge seiner Sportler in den Mittelpunkt. „Da fahr ich lieber an der A 7 entlang mit dem Auto“, scherzte er mit einem 100-Kilometer-Läufer, der in der Gegend dort diese Distanz im Schnellschritt zurückgelegt hatte. „Das ist sicher ein Kampf mit sich selbst“, warf Uhl ein, dabei verschweigend, dass der erste Mann der Zusam-Gemeinde als guter Dauersportler mit Triathlon-Erfahrung und geschickter Tänzer mit Gattin Manuela gilt.
So konnte der Bürgermeister mit den Geehrten quasi von Sportsmann zu Sportsfrau sprechen. Auch Dinkelscherbens Bürgermeister schaffte es mit seinen bohrenden Fragen, die sichtlich beeindruckten Athleten auf der Bühne aus der Reserve zu locken. Das Publikum mit zahlreichen Trainern, Eltern und Großeltern wurden so bei dem schier unendlichen Prozedere, bei dem die Ausgezeichneten neben schmucken Urkunden Gutscheine und praktische Duschtücher mit auf den Weg bekamen, bestens unterhalten. Dabei dürften ihnen wohl noch die herrlichen Klänge von Sänger und Musiker Marco Schick mit Tochter Lea in den Ohren gelegen haben, die das Ganze mit Rainhard Fendrichs Aufruf „Es lebe der Sport“eingeleitet hatten. Eine überragende Gospel-Gruppe Happy Wednesday Singers intonierte prächtig einige Rock- und Pophits. Die durch und durch weibliche Performance-Gruppe vom TSV, die neben Dorffesten auch an Theaterhäusern auftritt, konnte auch den letzten Couch-Potatoe im Saal motivieren.