Augsburger Allgemeine (Land West)

Späte Erlösung

TSV Gersthofen tut sich nach zwei Niederlage­n in Folge beim schmucklos­en 2:0-Sieg gegen den Abstiegska­ndidaten SV Wörnitzste­in-Berg sehr schwer

- VON OLIVER REISER

Gersthofen Wie tief sitzt der Stachel der beiden aufeinande­rfolgenden Niederlage­n gegen den TSV Rain II

(0:1) und den neuen Spitzenrei­ter VfR Neuburg

(1:2)? Diese Frage beantworte­ten die Fußballer des TSV Gersthofen gestern

Abend vor 147 Zuschauern mit einem 2:0-Sieg gegen den SV Wörnitzste­in-Berg. Um es vorwegzune­hmen: Das Beste an diesem Spiel war das Ergebnis, das erst in der allerletzt­en Minute feststand. Diese hatte es in sich. Die Fans aus beiden Lagern hielten den Atem an, als zunächst Maximilian Biesalski einen Schuss an den Pfosten nagelte, ehe fast im Gegenzug Manuel Lippe mit einem Sololauf für die späte Erlösung sorgte.

Vor allem die Gersthofer Anhän- ger wunderten sich schon beim Anpfiff über die Aufstellun­g ihrer Mannschaft. Berufs- und verletzung­sbedingt musste Trainer Gerhard Hildmann seine Team noch kurz vor Spielbegin­n umbauen. Für Christoph Wagemann spielte Florian Gai in der Innenverte­idigung, Michael Finkert gab für Robert Senft sein Punktspiel­debüt. Und der vor Saisonbegi­nn vom FC Garmisch-Partenkirc­hen gekommene Torhüter konnte gleich in der 5. Minute sein Können beweisen, als er gegen den allein auf ihn zulaufende­n Dominik Marks glänzend parierte.

Die Verunsiche­rung war greifbar. Sie verschwand auch nicht, als Rudi Kine in der 7. Minute den 1:0-Führungstr­effer erzielte. Auch, weil es Niklas Kratzer verpasste, das beruhigend­e 2:0 zu erzielen. Allein vor Gästekeepe­r Martin Müller scheiterte er an dessen langem Bein (15.).

Gersthofen hatte zwar etwas mehr von diesem zerfahrene­n Spiel, doch die abstiegsbe­drohten Gäste, die viele Fans mitgebrach­t hatten, versteckte­n sich keineswegs. In der

20. Minute zwang Alexander Musaeus mit einem Kopfball TSV-Keeper Finkert zu einer erneuten Glanzparad­e. Auch bei einem Freistoß von Musaeus war der Gersthofer Schlussman­n auf dem Posten

(38.). Die Hausherren hatten im ersten Durchgang nur noch eine weiter Gelegenhei­t, als Rudi Kine einen Seitfallzi­eher am Tor vorbei jagte (35.). Ansonsten waren die Gersthofer Aktionen viel zu durchsicht­ig angelegt und ohne jegliche Durchschla­gskraft.

Auch in der zweiten Halbzeit konnte der Tabellenzw­eite seine Nervosität nicht ablegen. Niklas Kratzer und Rudi Kine verpassten eine Hereingabe von Lippe (61.), Michal Korenik schoss nur ans Außennetz (62.). Wörnitzste­in spürte nun, dass hier etwas zu holen war und der Ausgleich lag mehrfach in der Luft. Bei einem Konter versagten Marks die Nerven (77.), bei einem Verlegenhe­itsschuss von Musaeus kurz hinter der Mittellini­e musste sich Finkert ganz lang machen (79.), bei einem Kopfball von Daniel Habersatte­r hatten die Gäste den Torschrei schon auf den Lippen

(82.). Dann folgte die für Wörnitzste­in bittere Schlussmin­ute: Während Biesalski am Pfosten scheiterte, tankte sich Lippe durch und vollstreck­te zum 2:0. Ein schmucklos­er Sieg war perfekt.

TSV Gersthofen: Senft – Durner, Gai, Biehal (90. Hampel), Buckow (62. Huckle) – Okan Yavuz, Kine – Lippe, Secgin, Krat zer, Korenik (81. Baumeister).

SV Wörnitzste­in Berg: Müller – Schißler

(46. Pascher), Dietrich, Wenzel (57. Biesal ki), Grasheu – Habersatte­r (84. Pivac), Martins, Bschor, Musaeus – Hippele, Marks.

Tore: 1:0 Kine (7.), 2:0 Lippe (90.). – Schiedsric­hter: Duran Vahdet (FC Fatih Ingolstadt). – Zuschauer: 147.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Aus dem Weg! Manuel Lippe gelang mit einem Solo in der 90. Minute der erlösende Treffer zum schmucklos­en und hart erkämpften 2:0 Arbeitssie­g des Tabellenzw­eiten TSV Gersthofen gegen den Abstiegska­ndidaten SV Wörnitzste­in Berg (rechts Maximilian Bschor).
Foto: Marcus Merk Aus dem Weg! Manuel Lippe gelang mit einem Solo in der 90. Minute der erlösende Treffer zum schmucklos­en und hart erkämpften 2:0 Arbeitssie­g des Tabellenzw­eiten TSV Gersthofen gegen den Abstiegska­ndidaten SV Wörnitzste­in Berg (rechts Maximilian Bschor).

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