Augsburger Allgemeine (Land West)
Späte Erlösung
TSV Gersthofen tut sich nach zwei Niederlagen in Folge beim schmucklosen 2:0-Sieg gegen den Abstiegskandidaten SV Wörnitzstein-Berg sehr schwer
Gersthofen Wie tief sitzt der Stachel der beiden aufeinanderfolgenden Niederlagen gegen den TSV Rain II
(0:1) und den neuen Spitzenreiter VfR Neuburg
(1:2)? Diese Frage beantworteten die Fußballer des TSV Gersthofen gestern
Abend vor 147 Zuschauern mit einem 2:0-Sieg gegen den SV Wörnitzstein-Berg. Um es vorwegzunehmen: Das Beste an diesem Spiel war das Ergebnis, das erst in der allerletzten Minute feststand. Diese hatte es in sich. Die Fans aus beiden Lagern hielten den Atem an, als zunächst Maximilian Biesalski einen Schuss an den Pfosten nagelte, ehe fast im Gegenzug Manuel Lippe mit einem Sololauf für die späte Erlösung sorgte.
Vor allem die Gersthofer Anhän- ger wunderten sich schon beim Anpfiff über die Aufstellung ihrer Mannschaft. Berufs- und verletzungsbedingt musste Trainer Gerhard Hildmann seine Team noch kurz vor Spielbeginn umbauen. Für Christoph Wagemann spielte Florian Gai in der Innenverteidigung, Michael Finkert gab für Robert Senft sein Punktspieldebüt. Und der vor Saisonbeginn vom FC Garmisch-Partenkirchen gekommene Torhüter konnte gleich in der 5. Minute sein Können beweisen, als er gegen den allein auf ihn zulaufenden Dominik Marks glänzend parierte.
Die Verunsicherung war greifbar. Sie verschwand auch nicht, als Rudi Kine in der 7. Minute den 1:0-Führungstreffer erzielte. Auch, weil es Niklas Kratzer verpasste, das beruhigende 2:0 zu erzielen. Allein vor Gästekeeper Martin Müller scheiterte er an dessen langem Bein (15.).
Gersthofen hatte zwar etwas mehr von diesem zerfahrenen Spiel, doch die abstiegsbedrohten Gäste, die viele Fans mitgebracht hatten, versteckten sich keineswegs. In der
20. Minute zwang Alexander Musaeus mit einem Kopfball TSV-Keeper Finkert zu einer erneuten Glanzparade. Auch bei einem Freistoß von Musaeus war der Gersthofer Schlussmann auf dem Posten
(38.). Die Hausherren hatten im ersten Durchgang nur noch eine weiter Gelegenheit, als Rudi Kine einen Seitfallzieher am Tor vorbei jagte (35.). Ansonsten waren die Gersthofer Aktionen viel zu durchsichtig angelegt und ohne jegliche Durchschlagskraft.
Auch in der zweiten Halbzeit konnte der Tabellenzweite seine Nervosität nicht ablegen. Niklas Kratzer und Rudi Kine verpassten eine Hereingabe von Lippe (61.), Michal Korenik schoss nur ans Außennetz (62.). Wörnitzstein spürte nun, dass hier etwas zu holen war und der Ausgleich lag mehrfach in der Luft. Bei einem Konter versagten Marks die Nerven (77.), bei einem Verlegenheitsschuss von Musaeus kurz hinter der Mittellinie musste sich Finkert ganz lang machen (79.), bei einem Kopfball von Daniel Habersatter hatten die Gäste den Torschrei schon auf den Lippen
(82.). Dann folgte die für Wörnitzstein bittere Schlussminute: Während Biesalski am Pfosten scheiterte, tankte sich Lippe durch und vollstreckte zum 2:0. Ein schmuckloser Sieg war perfekt.
TSV Gersthofen: Senft – Durner, Gai, Biehal (90. Hampel), Buckow (62. Huckle) – Okan Yavuz, Kine – Lippe, Secgin, Krat zer, Korenik (81. Baumeister).
SV Wörnitzstein Berg: Müller – Schißler
(46. Pascher), Dietrich, Wenzel (57. Biesal ki), Grasheu – Habersatter (84. Pivac), Martins, Bschor, Musaeus – Hippele, Marks.
Tore: 1:0 Kine (7.), 2:0 Lippe (90.). – Schiedsrichter: Duran Vahdet (FC Fatih Ingolstadt). – Zuschauer: 147.