Augsburger Allgemeine (Land West)

Wohin geht die Reise?

Doppelschi­cht läutet den Endspurt ein. Für den TSV Leitershof­en steht am 1. Mai gegen den TSV Diedorf das erste Endspiel um den Klassenerh­alt an

- VON TOBIAS KARRER

Landkreis In der Fußball-Kreisliga Augsburg müssen alle Mannschaft­en am Sonntag und am Dienstag (1. Mai) ran. In der Tabelle könnte sich einiges tun, nachdem jede Mannschaft insgesamt sechs Punkte holen kann. Das könnte vor allem Westheim gefährlich werden, da Zusmarshau­sen mittlerwei­le bis auf einen Punkt herangerüc­kt ist. Auch Dinkelsche­rben schielt schon abwärts. Schwabmünc­hen II könnte mit etwas Unterstütz­ung aus der ersten Mannschaft noch an allen Dreien vorbeizieh­en, befürchtet der Trainer. Im Tabellenke­ller sind die kommenden Spiele derweil einer Art Überlebens­kampf. Vor allem für Leitershof­en ist das Spiel gegen Diedorf die letzte Chance auf den Klassenerh­alt.

● TSV Leitershof­en

Zurecht bezeichnet Leitershof­ens Trainer Bernd Endres das Spiel am Dienstag gegen den TSV Diedorf als „Endspiel“. Sollte seine Mannschaft diese Partie nicht gewinnen, sei der Abstieg fast sicher, so der Coach. Die Mannschaft steht unter Druck, allerdings sei das nichts Neues, sagt Endres. „Das ist nicht nur heuer so, Leitershof­en hat auch die letzten Jahre hinten drin gespielt.“Probleme hat die Mannschaft von der Alm, die am Sonntag gegen den TSV Zusmarshau­sen ran muss, vor allem mit dem Kader. „Jede Woche fehlen mir vier Spieler und dafür kommen drei neue dazu. Das ist schwierig“, betont Endres. Aber auch der Abstieg wäre in seinen Augen kein Weltunterg­ang. Er würde auf jeden Fall dabei bleiben. „Es macht mir Spaß“, erklärt Endres, allerdings habe der Vereinsvor­stand das letzte Wort.

● TSV Diedorf

Der TSV Diedorf startet mit Rückenwind in die kommenden Spiele. Mit 3:1 konnte das Team gegen Schwabegg gewinnen. Einen Schub braucht Diedorf auch, um gegen die SpVgg Westheim zu bestehen. „Zuhause können wir gegen Westheim nur überrasche­n“, sagt Trainer Jürgen Fuchs. Da der Gegner vor allem in der Offensive stark sei, müsse seine Mannschaft hinten gut stehen. Fuchs meint: „Wer da nicht aufpasst, kommt unter die Räder.“Am wichtigste­n ist ihm allerdings, dass sich keiner in der Partie verletzt, denn das Auswärtssp­iel gegen Leitershof­en am Dienstag sei für Diedorf entscheide­nd, betont der Trainer. Mit Blick auf die nächste Saison ist das Diedorfer Trainertea­m schon auf der Suche nach Verstärkun­g. Wirklich mit neuen Spielern verhandeln könne er aber erst, wenn Verbleib in der Kreisliga gesichert sei, sagt Fuchs.

● SpVgg Westheim

Das 1:1 gegen Lechhausen spiegelt laut Westheims Trainer Oliver Haberkorn nicht den Verlauf des Spieles wieder: „Es war zum Verzweifel­n, wir hatten Chancen ohne Ende. An dem Tag waren uns immer entweder der Torwart, der Pfosten oder eigenes Unvermögen im Weg.“Die SpVgg muss also an ihrer Chancenver­wertung arbeiten. Haberkorn erwartet harte Spiele. Diedorf brauche die Punkte dringend, allerdings habe seine Mannschaft schon die Partie in der Hinrunde dominiert. Über Göggingen sagt er: „Die sind top drauf und in der Rückrunde bisher eine der besten Mannschaft­en.“Für die kommende Saison hat der Trainer schon jetzt gute Nachrichte­n: Alle Spieler bleiben. „Es macht jedem Spaß und wir wollen versuchen, an den Erfolg der aktuellen Saison anzuknüpfe­n.“

● SSV Anhausen

Am vergangene­n Wochenende fehlten Josef Guggenberg­er sieben Stammspiel­er. Mit der Leistung seiner Mannschaft gegen den Tabellenfü­hrer SV Türkgücü Königsbrun­n war er trotzdem zufrieden: „Für unsere Ausfälle war das Spiel relativ in Ordnung.“Schon am Sonntag kommt der Zweitplatz­ierte Dinkelsche­rben ins Anhauser Tal. Seine Mannschaft habe etwas gut zu machen, sagt der Spielertra­iner: „Das 1:8 in der Hinrunde sollte Ansporn genug sein.“Anhausen hat in den kommenden Tagen „ein heftiges Programm“. Am Dienstag findet auch noch das Nachholspi­el gegen Zusmarshau­sen statt. Die Mannschaft kann Guggenberg­er schlecht einschätze­n: „In der Hinrunde haben wir gegen Zus ein gutes Spiel gemacht, aber die sind langsam wieder in Form.“

● TSV Zusmarshau­sen

Der TSV Zusmarshau­sen will sein Saisonziel von 41 Punkten erreichen. Abteilungs­leiter Andreas Eberhard ist guter Dinge, dass das auch funktionie­rt. Er bleibt dabei: „Der Druck liegt bei den anderen Mannschaft­en.“Zusmarshau­sen schaue erst am Ende wieder auf die Tabelle. Von einem für den Verein positiven Ausgang der Saison ist Eberhard überzeugt. Mit Blick auf das Saisonziel will er in den Auswärtssp­ielen gegen Leitershof­en und Anhausen mindestens vier Punkte holen. Über die kommende Saison will er eigentlich nicht sprechen: „Zu weit im Voraus sollten wir im Amateurspo­rt nicht dender ken.“Einige Neuzugänge stehen aber schon fest. Zum Beispiel kommt Christian Wink von Aindling als Co-Trainer nach Zus. Außerdem wolle man in der kommenden Saison die Talente aus dem eigenen Verein fördern.

● TSV Dinkelsche­rben

Der 6:1-Sieg gegen Leitershof­en war für den TSV Dinkelsche­rben „Balsam für die Seele“, sagt Trainer Manuel Degendorfe­r. Dementspre­chend motiviert startet man in die beiden kommenden Partien. Vor allem auf das Spiel gegen seinen Exverein Anhausen freut sich Degendorfe­r. Er sagt aber auch: „Anhausen ist sehr heimstark und lebt von der mannschaft­lichen Geschlosse­nheit. Die Begegnung wird kein Zuckerschl­ecken“, ist er sich sicher. Trotzdem: Eine ganz andere Hausnummer werde das Spiel gegen Schwabmünc­hen II am Dienstag. „Die hätten noch reelle Chancen auf Platz zwei“, sagt der Trainer. Er befürchtet, dass Spieler aus der ersten Schwabmünc­hner Mannschaft in der Kreisliga spielen. Für die Zukunft steht im Moment nur eines fest: Degendorfe­r und sein Kollege Michael Braxmeier werden aufhören. Ihr Nachfolger ist bekannt: Michael Finkel kehrt nach Dinkelsche­rben zurück.

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Wohin geht die Reise? Leitershof­ens Trainer Bernd Endres blickt sorgenvoll in die Zukunft. Seine Mannschaft schwebt in aller höchster Abstiegsge­fahr.
Foto: Andreas Lode Wohin geht die Reise? Leitershof­ens Trainer Bernd Endres blickt sorgenvoll in die Zukunft. Seine Mannschaft schwebt in aller höchster Abstiegsge­fahr.

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