Augsburger Allgemeine (Land West)
Wohin geht die Reise?
Doppelschicht läutet den Endspurt ein. Für den TSV Leitershofen steht am 1. Mai gegen den TSV Diedorf das erste Endspiel um den Klassenerhalt an
Landkreis In der Fußball-Kreisliga Augsburg müssen alle Mannschaften am Sonntag und am Dienstag (1. Mai) ran. In der Tabelle könnte sich einiges tun, nachdem jede Mannschaft insgesamt sechs Punkte holen kann. Das könnte vor allem Westheim gefährlich werden, da Zusmarshausen mittlerweile bis auf einen Punkt herangerückt ist. Auch Dinkelscherben schielt schon abwärts. Schwabmünchen II könnte mit etwas Unterstützung aus der ersten Mannschaft noch an allen Dreien vorbeiziehen, befürchtet der Trainer. Im Tabellenkeller sind die kommenden Spiele derweil einer Art Überlebenskampf. Vor allem für Leitershofen ist das Spiel gegen Diedorf die letzte Chance auf den Klassenerhalt.
● TSV Leitershofen
Zurecht bezeichnet Leitershofens Trainer Bernd Endres das Spiel am Dienstag gegen den TSV Diedorf als „Endspiel“. Sollte seine Mannschaft diese Partie nicht gewinnen, sei der Abstieg fast sicher, so der Coach. Die Mannschaft steht unter Druck, allerdings sei das nichts Neues, sagt Endres. „Das ist nicht nur heuer so, Leitershofen hat auch die letzten Jahre hinten drin gespielt.“Probleme hat die Mannschaft von der Alm, die am Sonntag gegen den TSV Zusmarshausen ran muss, vor allem mit dem Kader. „Jede Woche fehlen mir vier Spieler und dafür kommen drei neue dazu. Das ist schwierig“, betont Endres. Aber auch der Abstieg wäre in seinen Augen kein Weltuntergang. Er würde auf jeden Fall dabei bleiben. „Es macht mir Spaß“, erklärt Endres, allerdings habe der Vereinsvorstand das letzte Wort.
● TSV Diedorf
Der TSV Diedorf startet mit Rückenwind in die kommenden Spiele. Mit 3:1 konnte das Team gegen Schwabegg gewinnen. Einen Schub braucht Diedorf auch, um gegen die SpVgg Westheim zu bestehen. „Zuhause können wir gegen Westheim nur überraschen“, sagt Trainer Jürgen Fuchs. Da der Gegner vor allem in der Offensive stark sei, müsse seine Mannschaft hinten gut stehen. Fuchs meint: „Wer da nicht aufpasst, kommt unter die Räder.“Am wichtigsten ist ihm allerdings, dass sich keiner in der Partie verletzt, denn das Auswärtsspiel gegen Leitershofen am Dienstag sei für Diedorf entscheidend, betont der Trainer. Mit Blick auf die nächste Saison ist das Diedorfer Trainerteam schon auf der Suche nach Verstärkung. Wirklich mit neuen Spielern verhandeln könne er aber erst, wenn Verbleib in der Kreisliga gesichert sei, sagt Fuchs.
● SpVgg Westheim
Das 1:1 gegen Lechhausen spiegelt laut Westheims Trainer Oliver Haberkorn nicht den Verlauf des Spieles wieder: „Es war zum Verzweifeln, wir hatten Chancen ohne Ende. An dem Tag waren uns immer entweder der Torwart, der Pfosten oder eigenes Unvermögen im Weg.“Die SpVgg muss also an ihrer Chancenverwertung arbeiten. Haberkorn erwartet harte Spiele. Diedorf brauche die Punkte dringend, allerdings habe seine Mannschaft schon die Partie in der Hinrunde dominiert. Über Göggingen sagt er: „Die sind top drauf und in der Rückrunde bisher eine der besten Mannschaften.“Für die kommende Saison hat der Trainer schon jetzt gute Nachrichten: Alle Spieler bleiben. „Es macht jedem Spaß und wir wollen versuchen, an den Erfolg der aktuellen Saison anzuknüpfen.“
● SSV Anhausen
Am vergangenen Wochenende fehlten Josef Guggenberger sieben Stammspieler. Mit der Leistung seiner Mannschaft gegen den Tabellenführer SV Türkgücü Königsbrunn war er trotzdem zufrieden: „Für unsere Ausfälle war das Spiel relativ in Ordnung.“Schon am Sonntag kommt der Zweitplatzierte Dinkelscherben ins Anhauser Tal. Seine Mannschaft habe etwas gut zu machen, sagt der Spielertrainer: „Das 1:8 in der Hinrunde sollte Ansporn genug sein.“Anhausen hat in den kommenden Tagen „ein heftiges Programm“. Am Dienstag findet auch noch das Nachholspiel gegen Zusmarshausen statt. Die Mannschaft kann Guggenberger schlecht einschätzen: „In der Hinrunde haben wir gegen Zus ein gutes Spiel gemacht, aber die sind langsam wieder in Form.“
● TSV Zusmarshausen
Der TSV Zusmarshausen will sein Saisonziel von 41 Punkten erreichen. Abteilungsleiter Andreas Eberhard ist guter Dinge, dass das auch funktioniert. Er bleibt dabei: „Der Druck liegt bei den anderen Mannschaften.“Zusmarshausen schaue erst am Ende wieder auf die Tabelle. Von einem für den Verein positiven Ausgang der Saison ist Eberhard überzeugt. Mit Blick auf das Saisonziel will er in den Auswärtsspielen gegen Leitershofen und Anhausen mindestens vier Punkte holen. Über die kommende Saison will er eigentlich nicht sprechen: „Zu weit im Voraus sollten wir im Amateursport nicht dender ken.“Einige Neuzugänge stehen aber schon fest. Zum Beispiel kommt Christian Wink von Aindling als Co-Trainer nach Zus. Außerdem wolle man in der kommenden Saison die Talente aus dem eigenen Verein fördern.
● TSV Dinkelscherben
Der 6:1-Sieg gegen Leitershofen war für den TSV Dinkelscherben „Balsam für die Seele“, sagt Trainer Manuel Degendorfer. Dementsprechend motiviert startet man in die beiden kommenden Partien. Vor allem auf das Spiel gegen seinen Exverein Anhausen freut sich Degendorfer. Er sagt aber auch: „Anhausen ist sehr heimstark und lebt von der mannschaftlichen Geschlossenheit. Die Begegnung wird kein Zuckerschlecken“, ist er sich sicher. Trotzdem: Eine ganz andere Hausnummer werde das Spiel gegen Schwabmünchen II am Dienstag. „Die hätten noch reelle Chancen auf Platz zwei“, sagt der Trainer. Er befürchtet, dass Spieler aus der ersten Schwabmünchner Mannschaft in der Kreisliga spielen. Für die Zukunft steht im Moment nur eines fest: Degendorfer und sein Kollege Michael Braxmeier werden aufhören. Ihr Nachfolger ist bekannt: Michael Finkel kehrt nach Dinkelscherben zurück.