Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein neues Mobilitätsgefühl in Ursberg
Beim großen E-Bike-Tag stellt das Dominikus-Ringeisen-Werk sein Projekt „Klimaschutz im Radverkehr“vor
Ursberg Fetten, ölen, schmieren, radeln. Am Wochenende werden bei frühlingshaften Temperaturen viele wieder in die Pedale treten. Doch ist die Kette einmal unten, kann die Fahrradtour schnell beendet sein. 86 E-Bikes hat das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) im Rahmen eines Großprojekts für Mitarbeiter und Menschen mit Behinderung beschafft. Die Technik dieser Räder ist so ausgelegt, dass dank eines automatischen Getriebes wartungsfrei gefahren werden kann. Das wurde beim großen E-Bike-Tag präsentiert.
Mit dem E-Bike-Projekt möchte das Ringeisen-Werk jährlich 20000 Autokilometer einsparen. Feierlich begrüßte Walter Merkt vor dem Klosterhof in Ursberg die Radfahrer und segnete die 86 E-Bikes. Mit dem Projekt „Klimaschutz im Radverkehr“setze das DRW nicht nur seine ökologische Linie fort, sondern verleihe, laut Merkt, ein Stück Freiheit und mehr Mobilität für Menschen mit Behinderungen.
Plötzlich zum Eisessen fahren zu können, einkaufen, Außenwohngruppen besuchen, Radtouren unternehmen, die frische Luft spüren – das ist Teilhabe am Leben. Waren Menschen mit Behinderungen vor der E-Bike-Aktion auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen oder schränkte ihr Rollstuhl ihren Bewegungsradius ein, ist dies „mit dem neuen E-Bike für uns alle kein Problem mehr“, berichtet ein gehörloser Bewohner des Hauses Sankt Antonius. „Das neue E-Bike ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern macht mir einen Riesenspaß!“
Nach der Segnung der E-Bikes wurde beim Fahrradkorso durch Ursberg die Begeisterung von Menschen mit Behinderung, aber auch allen Mitarbeitern und den zahlreichen Gästen mit jedem Pedaltritt spürbar. Auch die vielen Ehrengäste, unter anderem der Landtagsabgeordnete und Finanzstaatssekretär Hans Reichhart, die stellvertretenden Landräte Monika WiesmüllerSchwab und Josef Langenbach sowie die Bürgermeister Peter Walburger (Ursberg), Georg Schwarz (Thannhausen) und Robert Hartinger (Münsterhausen) hatten sichtliche Freude beim Testen der E-Bikes. Sie bezeichneten das DRW als „Trendsetter“in der Ökologie und hoffen, dass die Ursberger Vorbildfunktion weitreichende Nachahmer findet.
Auch die Besucher durften alle EBike-Modelle bei den europaweit reichenden Partnerfirmen Emotion, Draisin, HNF Heisenbarg, Riese und Müller, sowie dem ortsansässigen Geschäft Radl Weilbach in Ursberg testen und sich über die neuesten Trends informieren.
„In die speziellen HandwerkerE-Bikes können kinderleicht zwei Kindersitze eingebaut werden“, erklärt Karsten Rabe von der Firma Riese und Müller. Mithilfe der leichten Anwendung und Nutzung können auch Familien mobil sein.
Im Vordergrund der Präsentation stand auch die neueste Innovation „Loader“der Firma Draisin: ein E-Bike mit Plattform, ein Rollstuhltransporter der Extraklasse. Denn mithilfe des Rampensystems kann der eigene Rollstuhl auf die Plattform geschoben werden. Für Menschen mit Behinderung, die wegen verschiedenster Gründe nicht aus ihrem Rollstuhl verfrachtet werden können, wird eine Ausflugsfahrt möglich.