Augsburger Allgemeine (Land West)
Hoch hinaus
Eigentümer, die in Dachausbauten und Dachaufstockungen investieren, leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Entlastung angespannter Wohnungsmärkte. Studien zufolge könnten so rund 1,5 Millionen Wohnungen in deutschen Ballungsräumen entstehen. Eine Hausaufstockung wird für Hausbesitzer und Wohneigentümergemeinschaften zunehmend attraktiv. Der oder die Eigentümer sparen den Grundstückspreis und zudem die Grunderwerbsteuer.
Aus ökologischer Sicht sind Gebäudeaufstockungen ebenfalls sinnvoll. Es wird zusätzlicher Wohnraum geschaffen, ohne dabei neue Freiflächen zu versiegeln. Außerdem werden die energetischen Eigenschaften des gesamten Hauses signifikant verbessert. Auch die Optik der Immobilie wird aufgewertet. Etagenoder Geschossaufstockungen werden heute in vielfältigsten Bauweisen von Holz über Mauerwerk bis zu Stahl mit Glas realisiert.
Rechtliche Anforderungen
Ob es um die Anhebung des Dachstuhls geht oder ob eine komplett neue Etage geschaffen werden soll – ein erfahrener Architekt sollte bei diesen Vorhaben in jedem Fall hinzugezogen werden. Der Baufachmann kennt auch die jeweils geltenden, rechtlichen Anforderungen, wie etwa die Pflicht, Stellplätze zu schaffen oder einen Aufzug einzubauen.
„Jede Dachaufstockung muss behördlich genehmigt werden“, sagt Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. „Dafür ist die professionelle Prüfung der Statik ausschlaggebend.“Durch die vielen Außenwände steigt zudem der Aufwand für den Wärmeschutz.
Plant eine Wohneigentümergemeinschaft, ihr Mehrfamilienhaus nach oben hin auszubauen, benötigt sie einen einstimmigen Beschluss für die Umwandlung des Dachraums von Gemeinschafts- in Sondereigentum. Auch die erforderliche Finanzierungsstrategie mit Fördergeldern, Bausparverträgen und Niedrigzins-Darlehen gilt es in diesem Fall gemeinschaftlich zu klären. Wer über angesparte Rücklagen verfügt, ist daher klar im Vorteil.