Augsburger Allgemeine (Land West)
Wie Michael Rauschers Familie die Fans mobilisiert
Heute Abend singt der wohl bekannteste Fliesenleger Augsburgs im Finale von „Deutschland sucht den Superstar“. Für seine Freunde wurde ein Bus nach Köln organisiert. Das ist aber nicht alles. Der 20-Jährige ist übrigens nicht der einzige Musiker in der Fa
Seitdem sich Michael Rauscher bei „Deutschland sucht den Superstar“(DSDS) von Show zu Show bis ins Finale gesungen hat, herrscht in seiner Familie Ausnahmezustand. Woche für Woche organisierte sie einen Fanbus nach Köln. Für das Finale heute auch wieder. Möglichst viele Augsburger sollen den singenden Fliesenleger vor Ort anfeuern. T-Shirts wurden bedruckt, Plakate in der ganzen Stadt verteilt. Besonders aktiv ist Vater Harald Rauscher. Er spielte einst selbst in einer Band, die in der Fuggerstadt bekannt war.
Harald Rauscher, Mutter Claudia und Schwester Stephanie wollen viele Menschen mobilisieren, bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“am Samstag für den 20-Jährigen zu stimmen. Die Aufregung bei den Rauschers ist groß. Der 61-jährige Vater, in dessen Fliesenleger-Betrieb Michael mitarbeitet, hängt gefühlt nur noch am Handy. Er managt die verschiedenen Whatsapp-Gruppen, in denen er Freunden und Fans seines Sohnes neueste Informationen durchgibt. „Michael selbst halte ich da raus. Der musste in den letzten Tagen viel für seinen Auftritt proben“, sagt der fürsorgliche Vater. Er selbst steht mit seinem Sohn jedoch täglich in Kontakt. Mit rund 55 „Michi-Fans“startet die Familie am Samstagmorgen mit einem Bus nach Köln. Die 23-jährige Stephanie Rauscher zog die vergangenen Tage durch Restaurants, Cafés und Discos, um dort Plakate mit dem Konterfei ihres singenden Bruders aufzuhängen. Das sei nicht immer einfach gewesen.
„Früher haben viel mehr Menschen DSDS angeschaut. Inzwischen ist das Format nicht mehr ganz so gefragt.“Manchmal musste sie Überzeugungsarbeit leisten. die, die mitmachen, waren begeistert und forderten mehr Plakate.“Freunde verteilen zudem tausende Flyer. Wie etwa heute in der WWK-Arena, wenn der FC Augsburg in seinem letzten Heimspiel gegen Schalke antritt. „Wir haben fünf Leute, die an den Eingängen zum Stadion 10000 Flyer verteilen“, berichtet Michaels Vater. Selbst im Berliner Fußballstadion, wo vor einer Woche der FCA gegen Hertha spielte, wurden Handzettel unter die Menschen gebracht.
Der Stolz der Rauschers auf ihren „Michi“ist offenkundig. Sie trauen ihm sogar zu, nach Andreas Bourani der nächste Star aus Augsburg zu werden. „Michael hat schon immer hartnäckig seine Ziele verfolgt“, betont Harald Rauscher. Und – er besaß schon immer die Leidenschaft für Musik. Mutter Claudia erinnert sich, als Michael ein kleiner Bub war. „Wenn ich in der Küche war, zog er die Kochtöpfe raus und trommelte darauf.“Musik liegt dem jungen Mann im Blut.
Vater Harald spielte jahrelang mit seinem Bruder in der Band „Dampfbläser“Posaune und Dudelsack. „Zu unserem 15. Bühnenjubiläum bauten wir damals sogar die alte Hoch-Tief-Halle in die Dampfbläserhalle um“, erzählt er. Tolle Stars seien in der Halle am Al„Aber ten Postweg aufgetreten. Uriah Heep oder Bonnie Tyler etwa, zählt er auf. Auch sein Vater, Michaels Opa also, habe sieben Instrumente gespielt. Großvater Rauscher war Mitglied in der einstigen Augsburger Big Band von Alfons Rogg.
Michael Rauscher bekam von dem Trubel in seiner Heimatstadt in den letzten Tagen nicht viel mit. Aufgeregt ist er selbst genug. „Es geht schließlich darum, Deutschlands neuer Superstar zu werden“, sagt er am Telefon. „Aber das Wichtigste ist Spaß zu haben.“Mit seinen anreisenden Fans will er nach dem Finale feiern. „Egal wie es ausgeht.“Der enorme Beistand treibt ihn an. „Es ist der Hammer, wie die Leute mitmachen. Besonders meine Mama und mein Papa.“Sogar die deutsche Handwerkszeitung habe ihn interviewt. „Sie wollen den Fliesenleger unterstützen“, sagt er. Der charmante Sänger kommt vor allem bei Mädchen und Frauen gut an.
„Ich erhalte ganz viel Fanpost. Das ist teilweise so süß, was darin geschrieben steht.“Zeit, alle Briefe und Nachrichten auf Instagram und Facebook zu beantworten, hatte Michael zuletzt nicht. Er musste viel proben. Im Finale singt er „Blame it on me“von George Ezra und den eigens für ihn geschriebenen Siegertitel „So wie wir war’n“. Sogar bei Papa Harald landen Anfragen weiblicher Fans an den Sohn. Wie etwa von einer Dame aus Österreich. „Sie schrieb, dass sie ein paar Tage älter ist als Michael, aber gerne zu ihm Kontakt aufnehmen will.“Vater Harald Rauscher feixt. „Ich schrieb ihr, sie soll doch bitte erst einmal ein Bild von sich schicken.“
OOnline: Ob Michael Rauscher das DSDS Finale gewinnt, können Sie am Abend auf www.augsburger allgemei ne.de lesen. Dort finden Sie auch ein Video mit seiner Familie und Reaktionen. Die Sendung läuft am Samstag auf RTL ab 20.15 Uhr. Während der Show kann für Rauscher gestimmt werden.