Augsburger Allgemeine (Land West)
Warum manche Spielplätze Sorgen machen
Ein Lettenbacher Vater wünscht eine bessere Ausstattung. Ein Ortstermin mit der Gemeinde
Diedorf Lettenbach Das Wetter wird besser, es wird wärmer, die Sonne setzt sich immer mehr durch. Eigentlich der ideale Zeitpunkt, um mit dem Nachwuchs wieder auf die Spielplätze zu gehen – so wie es Thomas Luichtl aus Lettenbach gern mit seinen eigenen kleinen Kindern macht. Allerdings ist er mit dem Gemeindespielplatz in seinem Ortsteil gar nicht zufrieden: Gerade für kleinere Kinder seien zu wenige Spielgeräte da. Außerdem stehe für Ältere nur ein Bolzplatz zur Verfügung, der in Luichtls Augen nicht ordentlich genutzt werden könne.
Schon vor einem Jahr hat Luichtl die Gemeinde zum ersten Mal kontaktiert. „Hier ist so viel Platz, es ist doch schade, dass so wenig angeboten wird“, erklärt er jetzt bei einem Termin mit Denis Zimmermann vom Bauamt und Bürgermeister Peter Högg auf dem Spielplatz.
Die beiden Vertreter der Gemeinde haben sich Zeit genommen, um mit Luichtl zusammen den Spielplatz zwischen Max-Planck-, Lettenbacher- und Siemensstraße zu begutachten. Es sei schon einiges passiert, weisen sie hin. In der Mitte steht ein kleines, neues Spielhäuschen. Denis Zimmermann hat kürzlich auf Wunsch des Kindergartens auch die Holzhäuschen auf dem eingezäunten Gelände für kleinere Besucher überholen lassen. Den Bereich nutzen die Erzieher als zusätzliche Spielfläche.
Luichtl findet das neue Spielhäuschen „nett“, es reicht ihm aber nicht. Er stellt sich eine Art Klettergerüst oder Ähnliches vor, mit dem auch ältere Kinder etwas anfangen können. Auf seinem Handy zeigt er Bilder, macht Vorschläge. Die Vertreter der Gemeinde erklären, dass dieses Jahr noch mehr in Lettenbach passieren werde. Zimmermann hat gerade angefangen, sich von verschiedenen Firmen Angebote für die Verbesserung des Platzes einzuholen. Im Mai soll einer Firma der Zuschlag erteilt werden, danach muss das Angebot noch in den zuständigen Gremien durchgehen.
Die beiden Vertreter der Gemeinde erklären ihr Problem: Zimmermann hat seine Stelle im Bauamt erst 2013 angetreten, Bürgermeister Högg ist seit 2014 für die Geschicke der Gemeinde verantwortlich. Vor allem das Bauamt hat sich seither mit den Spielplätzen im Gemeindegebiet beschäftigt. Im vergangenen Jahr wurden bereits 90000 Euro in die Ertüchtigung der Plätze und die Anschaffung neuer Spielgeräte investiert. Drei kleinere Anlagen wur- den neu geschaffen und einige Geräte erneuert. Sie hätten viel versäumte Arbeit aufzuholen, lassen die beiden den Lettenbacher Bürger wissen.
Für die Kommune entwickelt sich das Thema tatsächlich zum Dilemma: Denn Luichtl sei keineswegs der Einzige, der sich wegen des Spielplatzes in Lettenbach schon an die Gemeinde gewandt habe. Es gebe aber insgesamt 26 Spiel- und Freizeitflächen im Gemeindegebiet, betont Zimmermann. Die Pflege und Instandhaltung sei sehr aufwendig. Beim Thema Spielplätze stoße die Gemeinde an ihre finanziellen und personellen Grenzen, lassen die beiden durchblicken. Dieses Jahr sind immerhin 55000 Euro für neue Spielgeräte und außerordentliche Ausgaben für Spielplätze im Diedorfer Haushalt eingeplant.
Auch Thomas Luichtl beschäftigt das Thema jetzt schon länger. Er hat sich vor etwa einem Jahr zum ersten Mal telefonisch und per E-Mail an die Gemeinde gewandt, aber: „In meinen Augen ist eigentlich nichts passiert.“
Beim Thema Bolzplatz sind sich die Diedorfer indes einig: Peter Högg greift Luichtls Vorschlag auf, die Tore etwas weiter zusammenzustellen. Dann könne man sich auch um die Löcher im Torraum kümmern, die für den ehrenamtlichen Fußballtrainer Luichtl ein Verletzungsrisiko darstellen.