Augsburger Allgemeine (Land West)

Nicht schon wieder

Die deutsche Mannschaft verliert auch das zweite Spiel der WM im Penaltysch­ießen. Um doch noch ins Viertelfin­ale zu kommen, benötigt das Team nun einen Überraschu­ngserfolg

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Herning Der Neuanfang nach Olympia-Silber ist schwierige­r als gedacht. Ernüchtert sprach Eishockey-Bundestrai­ner Marco Sturm nach der zweiten Pleite im Penaltysch­ießen im zweiten WM-Spiel Klartext: „Über das Viertelfin­ale brauchen wir momentan nicht reden“, sagte der 39-Jährige am Sonntag in Herning. „Jeder Einzelne hat nicht die Leistung gezeigt.“

Die geringen Hoffnungen auf den Viertelfin­aleinzug ruhen nun auf einem Coup über Mitfavorit USA an diesem Montag (16.15 Uhr/Sport1). Gegen die bislang beeindruck­end auftretend­en US-Amerikaner steht Deutschlan­d als Außenseite­r nach dem 4:5 (2:2, 1:1, 1:1) im Penaltysch­ießen gegen Norwegen gewaltig unter Druck. Während Sturm nach nur zwei Punkten aus zwei Spielen realistisc­h Bilanz zog, trotzte so mancher seiner Spieler der Schwere der Aufgabe. „Wir können jeden Gegner schlagen“, behauptete Silbergewi­nner Yannic Seidenberg. Verteidige­r-Kollege Moritz Müller, ebenfalls im Olympia-Kader, meinte: „Es kann noch in jede Richtung gehen. Vielleicht ist das gar nicht so schlecht, dass wir jetzt mal als Underdog mit einer neuen Rolle ins Spiel gehen.“Kapitän Dennis Seidenberg wusste zunächst gar nicht, dass er nur 24 Stunden später wieder ran muss: „Morgen? Morgen schon?“, antwortete der NHL-Profi auf die Frage nach dem Spiel gegen die USA.

Auch mit dem NHL-Trio Draisaitl, Dennis Seidenberg und Korbinian Holzer ist die deutsche Mannschaft schwächer aufgestell­t als bei den anderen Turnieren unter Sturm. Zweimal hatte der Coach das deutsche Team bei Weltmeiste­rschaften nacheinand­er ins Viertelfin­ale geführt. Der Aufschwung unter ihm gipfelte vor zehn Wochen in Olympia-Silber. Diesmal hat er in einem Umbruch eine junge Truppe beisammen, der es an Erfahrung auf internatio­nalem WM-Niveau fehlt. „Es ist in letzter Zeit vieles zusammenge­kommen. Es war auch nicht alles so geplant, wie wir aufgestell­t sind“, sagte Sturm und deutete an, dass auch er nicht mit allen Absagen, Rücktritte­n und Verletzung­en gerechnet hatte. Deutlich kritisiert­e der Coach die Fehlerquot­e und die Passqualit­ät. Torhüter Timo Pielmeier erwischte zudem einen schwachen Tag.

Gegen die Norweger waren die Deutschen bereits nach gut sieben Minuten mit 0:2 in Rückstand geraten. Ein Gegentor fiel in Unterzahl, eines sogar mit einem Spieler mehr auf dem Eis. Vor 5149 Zuschauern genügten dann die Treffer von Doppel-Torschütze Patrick Hager (15.

Minute/28.), Marc Michaelis (19.) und Yannic Seidenberg (51.) nicht. Für Norwegen trafen der künftige Düsseldorf­er Ken Andre Olimb (2.), Thomas Valkvae Olsen (8.), Anders Bastiansen (22.) und Daniel Sorvik

(51.). Den entscheide­nden Penalty verwandelt­e Mathias Trettenes von den Krefeld Pinguinen. Alle deutschen Schützen scheiterte­n.

Vor zweieinhal­b Monaten noch hatte in Pyeongchan­g mit einem hart erkämpften 2:1 nach Penaltysch­ießen gegen Norwegen der Erfolgsweg begonnen, der bis ins Finale und dem größten Erfolg der deutschen Eishockey-Geschichte führte. Nun ist der WM-Fehlstart perfekt und der Neuanfang droht zu einer Enttäuschu­ng zu werden. „Wir wissen alle, dass die Amis dieses Jahr eine sehr starke Mannschaft hier haben. Wir werden uns aber wehren und um jeden Meter auf dem Eis fighten“, versprach Hager. BUNDESLIGA, MÄNNER 2. BUNDESLIGA PRO A, MÄNNER 2. BUNDESLIGA PRO B, MÄNNER

 ?? Foto: Huebner ?? Torwart Timo Pielmeier ärgert sich über die Niederlage gegen Norwegen. Dabei erwischte auch der Keeper keinen besonders gu ten Tag. Am heutigen Montag bietet sich gegen die USA die Chance, Boden in der Tabelle gutzumache­n.
Foto: Huebner Torwart Timo Pielmeier ärgert sich über die Niederlage gegen Norwegen. Dabei erwischte auch der Keeper keinen besonders gu ten Tag. Am heutigen Montag bietet sich gegen die USA die Chance, Boden in der Tabelle gutzumache­n.

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