Augsburger Allgemeine (Land West)
Alle Mittel waren vergeblich
TSV Neusäß probiert es mit Schuhwechsel und stürmendem Torwart
Neusäß Es lief bereits die Nachspielzeit, als es Tobias Kastenhuber nicht mehr in seinem Kasten hielt. Der Torhüter des TSV Neusäß machte sich auf den Weg in Richtung des gegnerischen Tores, wollte mithelfen, vielleicht noch das dritte Unentschieden in Folge für das Schlusslicht der Bezirksliga Süd zu erzwingen. Doch genauso wie Kastenhuber zurückgepfiffen wurde, den letzten Freistoß höchstpersönlich in den Strafraum zu schlagen, wollte auch der späte Ausgleichstreffer nicht gelingen. Die Schützlinge von Charly Pecher mussten mit einer 0:1-Niederlage den Heimweg vom Tabellenfünften antreten.
Ein durchaus respektables Ergebnis für die ohne Philipp Scherer, Benni Schmoll, Christoph Eberle, Thomas Metzenrath, Oktaj Abazi und zunächst auch Daniel Scherer angetretenen Lohwaldkicker. Es kam aber auch zustande, weil die Gastgeber mit einer Fülle an Chancen äußerst fahrlässig umgingen. Vielleicht war es auch der frühe Führungstreffer, als die Neusässer Hintermannschaft Spalier stand und der Ball plötzlich Felix Eberle vor die Füße fiel (21.), der den Aktionen der Augsburger die letzte Konsequenz raubte. Zwei Minuten später wäre das 2:0 fällig gewesen, doch der Kopfball von Christian Jenik tickte gleich zweimal auf der Querlatte auf. Die einzige Neusässer Chance im ersten Durchgang hatte Tim Hofbauer. Mit seinem Freistoß aus 17 Metern zwang er TGVATorhüter Valentin Wendel zu einer Glanzparade (38.). Mit einer massierten Abwehr, die teilweis einer Fünferkette glich, konnte man zumindest weiteren Schaden verhindern.
„Dieses Spiel hätten wir auch gewinnen können“, meinte Betreuer Karl Lenz. Dazu hätte man aber ein Tor schießen müssen. Doch es fehlte an Durchschlagskraft. Auch Daniel Scherer, der nach Wechsel als weitere Sturmspitze eingewechselt wurde, konnte keine Impulse nach vorne setzen, und auch ein Schuhwechsel von Burak Ersoy brachte nichts.
Spielgestaltung, Ballbesitz und Chancen lagen eindeutig aufseiten von Viktoria. Bei guten Möglichkeiten durch Markus Jenik, Leopold Kammer und André Schäffner flog das Leder entweder vorbei oder Tobias Kastenhuber erwies sich als letzte Instanz. Der Ausgleich wollte dem Neusässer Torhüter, laut sportlichem Leiter Günther Hausmann, „der ärmste Hund, der seine Sache sehr gut macht“, aber nicht gelingen.
TG Viktoria Augsburg: Wendel – Ch. Je nik, Bertele (66. Kammer), M. Jenik, Har jung – S. Weber (80. Bukovec), Müller, Czi fra (66. Ph. Weber), Fischer – Schäffner, Eberle.
TSV Neusäß: T. Kastenhuber – Müller, A. Kastenhuber, Luichtl, Ersoy – Roth (60. Walter), Schimunek, Forster – Beltle, Do gan (46. D. Scherer) – Hofbauer (71. Ma halu).
Tor: 1:0 Eberle (21.). – Schiedsrichter: Marco Blösch (SV Pforzen). – Zuschauer: 50.