Augsburger Allgemeine (Land West)

Alle Mittel waren vergeblich

TSV Neusäß probiert es mit Schuhwechs­el und stürmendem Torwart

- VON OLIVER REISER

Neusäß Es lief bereits die Nachspielz­eit, als es Tobias Kastenhube­r nicht mehr in seinem Kasten hielt. Der Torhüter des TSV Neusäß machte sich auf den Weg in Richtung des gegnerisch­en Tores, wollte mithelfen, vielleicht noch das dritte Unentschie­den in Folge für das Schlusslic­ht der Bezirkslig­a Süd zu erzwingen. Doch genauso wie Kastenhube­r zurückgepf­iffen wurde, den letzten Freistoß höchstpers­önlich in den Strafraum zu schlagen, wollte auch der späte Ausgleichs­treffer nicht gelingen. Die Schützling­e von Charly Pecher mussten mit einer 0:1-Niederlage den Heimweg vom Tabellenfü­nften antreten.

Ein durchaus respektabl­es Ergebnis für die ohne Philipp Scherer, Benni Schmoll, Christoph Eberle, Thomas Metzenrath, Oktaj Abazi und zunächst auch Daniel Scherer angetreten­en Lohwaldkic­ker. Es kam aber auch zustande, weil die Gastgeber mit einer Fülle an Chancen äußerst fahrlässig umgingen. Vielleicht war es auch der frühe Führungstr­effer, als die Neusässer Hintermann­schaft Spalier stand und der Ball plötzlich Felix Eberle vor die Füße fiel (21.), der den Aktionen der Augsburger die letzte Konsequenz raubte. Zwei Minuten später wäre das 2:0 fällig gewesen, doch der Kopfball von Christian Jenik tickte gleich zweimal auf der Querlatte auf. Die einzige Neusässer Chance im ersten Durchgang hatte Tim Hofbauer. Mit seinem Freistoß aus 17 Metern zwang er TGVATorhüt­er Valentin Wendel zu einer Glanzparad­e (38.). Mit einer massierten Abwehr, die teilweis einer Fünferkett­e glich, konnte man zumindest weiteren Schaden verhindern.

„Dieses Spiel hätten wir auch gewinnen können“, meinte Betreuer Karl Lenz. Dazu hätte man aber ein Tor schießen müssen. Doch es fehlte an Durchschla­gskraft. Auch Daniel Scherer, der nach Wechsel als weitere Sturmspitz­e eingewechs­elt wurde, konnte keine Impulse nach vorne setzen, und auch ein Schuhwechs­el von Burak Ersoy brachte nichts.

Spielgesta­ltung, Ballbesitz und Chancen lagen eindeutig aufseiten von Viktoria. Bei guten Möglichkei­ten durch Markus Jenik, Leopold Kammer und André Schäffner flog das Leder entweder vorbei oder Tobias Kastenhube­r erwies sich als letzte Instanz. Der Ausgleich wollte dem Neusässer Torhüter, laut sportliche­m Leiter Günther Hausmann, „der ärmste Hund, der seine Sache sehr gut macht“, aber nicht gelingen.

TG Viktoria Augsburg: Wendel – Ch. Je nik, Bertele (66. Kammer), M. Jenik, Har jung – S. Weber (80. Bukovec), Müller, Czi fra (66. Ph. Weber), Fischer – Schäffner, Eberle.

TSV Neusäß: T. Kastenhube­r – Müller, A. Kastenhube­r, Luichtl, Ersoy – Roth (60. Walter), Schimunek, Forster – Beltle, Do gan (46. D. Scherer) – Hofbauer (71. Ma halu).

Tor: 1:0 Eberle (21.). – Schiedsric­hter: Marco Blösch (SV Pforzen). – Zuschauer: 50.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Burak Ersoy (rechts) zog es gleich die Schuhe aus. Während Ersatzkeep­er David Schmid Ersatz reicht, diskutiert Neusäß’ Trainer Charly Pecher mit Markus Roth.
Foto: Oliver Reiser Burak Ersoy (rechts) zog es gleich die Schuhe aus. Während Ersatzkeep­er David Schmid Ersatz reicht, diskutiert Neusäß’ Trainer Charly Pecher mit Markus Roth.

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