Augsburger Allgemeine (Land West)
Umbauprozess erfolgreich gemeistert
Ursberger Klosterbräu blickt positiv in die Zukunft
Ursberg Malzig-würziger Duft dringt aus dem Sudhaus desUrsbergerKl ost erbräu hauses. D erfrische Sud ist abgelassen, die Luken zum Kessel sind offen, jetzt wird geschrubbt. Einmal pro Woche wird in dem kleinen Brauhaus im Schatten des St.-Josef-Klosters ein neuer Sud angesetzt: Rund 2000 Hektoliter Bier kommen so im Jahr zusammen. Mit den Instrumenten und goldglänzenden Armaturen an der mit türkisen Fliesen gekachelten Wand wirkt das kleine Sudhaus ein bisschen aus der Zeit gefallen. „Wir können mit Fug und Recht behaupten, wir sind eine echte CraftBrauerei“, sagt Geschäftsführer Bernd Schramm. Offene Gärung und das kupferne Kühlschiff sind in modernen Großbrauereien aus Energie-und Arbeits effizienz erwägungen meist nicht mehr zu finden. Die Schritte im Brauprozess sind aus der Historie so aufeinander abgestimmt, dass nur einmal eine Pumpe eingesetzt werden muss. Danach wird die Flüssigkeit allein durch die Schwerkraft in die nachfolgenden Ve rar bei tungs stufen weitergeleitet. Aus der Not früherer Zeiten geboren, kommt dieses Prinzip dem Brauhaus auch heute noch gelegen, da der Investitionsaufwand inder Instandhaltung überschaubar bleibe. Hat der Sud alle Arbeitsschritte durchlaufen, muss er mindestens sechs Wochen reifen bis zur Abfüllung. Die hat die Klosterbräuhaus Ursberg GmbH, die nach wie vor zu 100 Prozent im Besitz der St. Josefskongregation ist, in einem für einen Betrieb dieser Größe durchaus einschneidenden Umbauprozess vor gut einem Jahr ausgelagert.
Mit der Linde-Brauerei in Mindelheim habe das Klosterbräuhaus einen Partner gefunden, der zum Unternehmen passt, so Schramm. Die familiengeführte Brauerei bringt Erfahrung in diesem Bereich mit und erledigt das Geschäft seit Jahren auch für andere Brauereien. „Es war schon eine große Herausforderung, die Umstellung bei uns in den Arbeitsprozess zu integrieren“, sagt Schramm. „Die Filtration musste auch mit dem Zeitplan der Linde-Brauerei abgestimmt werden. Da ist es gut, dass dort kurze Entscheidungswege herrschen .“