Augsburger Allgemeine (Land West)
Frau muss nach wenigen Tagen wieder in Haft
Einer 18-Jährigen ist am Dienstag übel mitgespielt worden. Wie die Polizei berichtet, wartete die junge Frau gegen 17 Uhr im Bereich eines Fast-Food-Anbieters im Augsburger Hauptbahnhof auf einen Verwandten, als sie überraschend von einer zunächst unbekannten Frau mit Pfefferspray besprüht wurde und deswegen zu Boden ging. Die Täterin entriss ihr anschließend ihr Handy und ging in Richtung Bahnhofsvorplatz davon. Aufmerksame Passanten sprachen die Täterin daraufhin an und hielten sie fest, bis die Polizei vor Ort war. Wie sich herausstellte, war die mutmaßliche 32-jährige Handyräuberin erst am vergangenen Wochenende nach einer Haftstrafe aus dem Aichacher Gefängnis entlassen worden. Gegenüber den Beamten äußerte sie sich nicht zu der Tat. Die 32-Jährige, die über keinen festen Wohnsitz verfügt, wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der den von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehl wegen schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erließ und in Vollzug setzte. Seitdem sitzt die 32-Jährige wieder im Aichacher Gefängnis. I ch rolle mal wieder – was ich ungern tue – über einen für den Radverkehr freigegebenen Fußweg. Da ich mich an Fußgängern und parkenden Autos vorbeischlängeln muss, verlangsame ich meine Fahrt. Dabei fühle ich mich wie ein Aussätziger: Ein Fußgänger schaut mich grimmig an. „Scheiß Radler“brummt ein älterer Herr, als ich gemäßigt an ihm vorbeirolle. „Danke, Fahrradstadt“höre ich mich grummeln. Links prescht der Kraftverkehr auf einer fast leeren Fahrbahn vorbei in die Stadt, und ich bekomme das Gefühl nicht los, dass ich hier nicht hingehöre. Mitten in dieser Szene erinnere mich an einen Leserbrief, den ich gelesen habe.
Die Fahrradstadt sei nur ein Hype für eine kleine Minderheit, meinte der Autor. Mit dieser Meinung ist er bestimmt in der Mehrheit unserer Autogesellschaft verortet, die nach einem guten halben Jahrhundert der Bevorzugung des Kraftverkehrs nichts am Status quo ändern will. Ein paar Freaks würden nur ihre Art der Fortbewegung zu einer Ideologie erheben,