Augsburger Allgemeine (Land West)
Sitzfleisch ist gefragt, wenn es um neue Sitze geht
In Bonstetten wird über neue Möbel diskutiert. Vier vollgelaufene Keller beim jüngsten Unwetter
Bonstetten Der Gemeinderäte drücken bei der Ortskerngestaltung und dem Mehrzweckgebäude aufs Tempo. Wie berichtet hat sich das Gremium mit einer 8:5-Mehrheit zudem für eine neue Bürgerbegegnungsstätte an der Hauptstraße entschlossen. Bei der Diskussion waren die Meinungen der Alt- und Neusaal-Befürworter aufeinandergeprallt. Freie Wähler und Grüne setzten sich für die Beibehaltung des bestehenden beim Kindergarten aus. Das neue Zentrum mit Kosten von fünf Millionen Euro rückt mit einem Architekten-Wettbewerb näher, in dessen Rahmen sich auch der Bürger bei einer Ausstellung einen Überblick über Gestaltungsideen machen kann. Weitere Themen:
● Kultur und Tourismus Lacher und Überraschungslaute blieben nicht aus, als der Rathauschef abermals ungewöhnliche Sitzgelegenheiten vorstellte. Darunter das Modell „Gondolo Wiegeliege“mit einem Edelstahl-Gestell und Belag aus heimischer Esche. Der Kaufpreis: 1700 Euro plus Mehrwertsteuer. Petra Zinnert-Fassl sprach sich dafür aus, das „seniorengerechte“Bänkchen zentral in Dorfplatznähe aufzustellen. Als Alternative wurde das beim Ile-Entwicklungsprojekt prämierte Sitzmöbel zum Stückpreis von 900 Euro ins Spiel gebracht, das für das natürliche Material im Holzwinkel stehen soll. Leo Kränzle (Grüne) lehnte nicht nur die Wiege, sondern auch die Ruhebank ab. „Das ist alles andere als identitätsstiftend“, sagte er. Schließlich rang sich die Mehrheit zu einer salomonischen Lösung durch: von jeder Variante eine.
● Radwege Gemeinderat Leo Kränzle rührte kräftig die Werbetrommel für Touren mit dem Drahtesel. Er wies auf die Radverkehrsbeauftragte für den Landkreis hin, mit deren Arbeit sich erst der Umwelt- und Energieausschuss beschäftigt hatte. Wohl auch ganz im Sinne von Petra Zinnert-Fassl, die während der vergangenen Ratssitzungen immer wieder nach dem Status des Radwegbaus Richtung Peterhofstraße gefragt hatte.
● Bildung Bürgermeister Anton Gleich berichtete aus dem Schulverband. Der Ort schickt 13 Schüler in die Grund- und Mittelschule Welden, die Umlage pro Kind beträgt
2056 Euro. Letztere soll künftig durch Investitionen in die Digitalisierung Schritt halten können.
● Unwetter Beim Starkregen am vergangenen Wochenende war auch die Gemeinde nicht verschont geblieben. Insgesamt mussten vier überschwemmte Keller ausgepumpt werden. Den Hinweis von Leo Kränzle, dass man nun zügig die Kanalsanierung angehen müsse, kontere der Bürgermeister: „Unser Kanal ist in Ordnung.“