Augsburger Allgemeine (Land West)
Finale furioso
TSV Dinkelscherben und TSV Diedorf bestreiten ein Endspiel, in dem es um die Relegation und den Klassenerhalt geht. Auch TSV Leitershofen zittert mit
Landkreis Während ein Großteil der Mannschaften in der Fußball-Kreisliga Augsburg entspannt Richtung Sommerpause und auf die nächste Saison blickt, geht es für drei Teams am letzten Spieltag noch um alles. Die Partie TSV Dinkelscherben gegen TSV Diedorf am Samstag ist eine Art Endspiel. Die Lila-Weißen brauchen unbedingt einen Sieg, um die Relegation zu sichern. Diedorf braucht einen Punkt, um den Verbleib in der Liga zu sichern. Verlieren die Schwarz-Gelben, hätte der TSV Leitershofen im Falle eines Sieges gegen den SV Hammerschmiede aufgrund des direkten Vergleiches die Nase vorne.
● TSV Dinkelscherben – TSV Diedorf. Beide Kontrahenten haben am vergangenen Wochenende den Matchball vergeben, müssen deshalb den Ritt auf der Rasierklinge antreten. „Ich habe uns schon mit einem Bein auch in der kommenden Saison in der Kreisliga gesehen“, sagt Diedorfs Trainer Jürgen Fuchs. Einige Fehler am Ende der Partie kosteten gegen Türkgücü Königsbrunn das Unentschieden. Das Spiel gegen Dinkelscherben am Samstag ist jetzt eine Art „Endspiel“, mit einem Punkt bleibt Diedorf in der Liga, bei einer Niederlage kommt es auf den direkten Verfolger Leitershofen an. Das Problem: Dinkel werde es ihnen noch schwerer machen als Königsbrunn, glaubt Fuchs: „Bei denen geht es auch noch um was.“Wenn Diedorf seine Hausaufgaben mache, könne Leitershofen aber so gut spielen, wie sie wollen. „Ein Punkt ist schwer, aber machbar, das werde ich im Abschlusstraining auch meiner Mannschaft einimpfen“, sagt der Trainer.
Nicht nur Diedorf will punkten, auch Dinkelscherben braucht unbedingt noch einen Sieg, um in die Relegation zu kommen, da der TSV Schwabmünchen II bis auf einen Punkt aufgerückt ist. Eigentlich hätte schon am letzten Wochenende alles klar sein können, doch Dinkel schaffte den Siegtreffer gegen Lechhausen nicht. Trainer Manuel Degendorfer erklärt: „Die haben sich mit elf Mann hinten reingestellt. Zusätzlich war unser Torjäger Daniel Wiener verletzt.“Ob Wiener gegen Diedorf spielen kann, ist noch fraglich. Trotzdem sagt Degendorfer: „Wir sind seit Wochen Platz zwei und wollen das jetzt auch verteidigen.“Er kennt Diedorfs Situation: „Als gebürtiger Diedorfer kenne ich die Leute. Wir sind sehr gewarnt.“Zur Entwicklung der Mannschaft kann er noch nicht viel sagen, allerdings prophezeit er: „Die Jungs bleiben zusammen, ich glaube da entwickelt sich eine sehr gute Mannschaft.“
● TSV Leitershofen – SV Hammer schmiede. Leitershofens Trainer Bernd Endres betont: „Wir haben viel dafür getan, dass es spannend bleibt.“Voraussetzung ist jetzt der Sieg gegen die Hammerschmiede, alles andere „haben wir nicht selbst in der Hand“. Die Chance, in der Liga zu bleiben „ist da und wir wollen sie auch nutzen“, betont Endres. Die letzten Spiele seiner Mannschaft stimmen ihn positiv. Das Team hat immer wieder gezeigt, dass es gerade unter Druck punkten kann. „Wir standen abgeschlagen in der Tabelle, noch einmal so zurückzukommen ist aller Ehren wert“, betont der Trainer. Über die Zusammensetzung der Mannschaft in Zukunft macht sich Endres erst Gedanken, „wenn klar ist, wo wir stehen“. Der Trainer ist sich allerdings sicher: „Wir geben unser Bestes und egal wie Diedorf spielt, auf der Alm wird danach gefeiert.“
● SpVgg Westheim – TSV Zusmars hausen. Oliver Haberkorn und die erste Mannschaft der SpVgg Westheim sehnen mittlerweile das Ende der Saison herbei. Viele Verletzte und die ersten Verreisten schwächen die Mannschaft. Haberkorn sagt zwar: „Wir wollen schon schauen, dass die Punkte am Kobel bleiben.“Allerdings glaubt er, dass das Spiel gegen Zusmarshausen eher ruhig sein wird. „Beide Mannschaften haben viele Verletzte, bei beiden geht es um nichts mehr“, betont er. Im Hinblick auf die nächste Saison hat Haberkorn gute Neuigkeiten: „Der Kader bleibt komplett zusammen, letzte Woche habe ich die fehlenden Zusagen bekommen.“Außerdem wird Matthias Moser vom TSV Unterthürheim als Verstärkung nach Westheim kommen, zwei weitere Gespräche laufen noch.
Andreas Eberhard, Abteilungsleiter beim TSV Zusmarshausen, will erst die aktuelle Saison abschließen und sich dann Gedanken über die nächste machen. Nur so viel ist sicher, es kommen einige Spieler aus dem Jugendbereich, „die wir auch jetzt schon einbinden“, so Eberhard. Außerdem wird Zusmarshausen in der nächsten Saison mit einem neuen Trainerteam an den Start gehen. Christoph Kehrle verlässt den Verein. Die Partie sieht er ähnlich wie Haberkorn: „Unser Kader kommt auf dem Krückstock daher.“Trotzdem will er „nochmals drei Punkte holen, dann hätten wir 49, letztes Jahr wären wir damit Zweiter gewesen“. Dieses Jahr könnte es für den dritten Platz reichen, damit ist der Abteilungsleiter zufrieden: „Unser Saisonziel haben wir sowieso schon vor Wochen erreicht.“
● SSV Anhausen – DJK Lechhausen. Für den SSV Anhausen ist die spannende Phase der Saison vorbei. Mit einem Sieg gegen die Hammerschmiede hat sich die Mannschaft um Trainer Josef Guggenberger ihren Platz in der Kreisliga gesichert. „Wir waren spielbestimmend und haben alles klar gemacht“, sagt der Spielertrainer. Eigentlich könnte es der SSV jetzt ruhig angehen lassen, aber Guggenberger hat den Anspruch mit dem nötigen Ernst gegen Lechhausen zu spielen. Dabei denkt er vor allem an die älteren Spieler, die nach dieser Saison aufhören werden. „Wir sollten nochmals ein gutes Spiel machen“, sagt er. Außerdem sieht Guggenberger noch die Chance auf den achten Platz: „Dann sind wir einstellig, das klingt natürlich besser als elfter Platz.“Mit Blick auf die nächste Saison betont Guggenberger: „Wir schaffen das aus eigenen Kräften.“Verstärkung komme vor allem aus der Jugend. An ein mögliches Remis möchte aber Kevin Abold nicht denken. „Wir brauchen in Waldstetten einen Dreier“, fordert der hoch motivierte SCA-Torhüter seine Mitspieler auf, alles dafür zu geben. Auf eine eventuelle Schützenhilfe des FC Günzburg, der im Parallelspiel den um drei Punkte zurückliegenden Tabellendritten SpVgg Ellzee erwartet, sollte sich Altenmünster freilich nicht verlassen. Zu schwach ist die Heimbilanz der Donaustädter. Verliert nämlich Altenmünster in Waldstetten und löst Ellzee seine Hausaufgabe in Günzburg, dann zöge die SpVgg aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs am SCA vorbei.
Angreifer Michael Schubert ist überzeugt, dass die Mannschaft mit dem Druck zurechtkommt und an ihre zuletzt gezeigte gute Form anknüpfen wird. Schließlich winkt in der nächsten Woche der ZusamtalKlassiker gegen den TSV Wertingen. „So ein Spiel sollten wir uns nicht entgehen lassen“, blickt Kevin Abold voraus und hofft, dass die zuletzt etwas angeschlagenen Spieler auf die Zähne beißen und in Waldstetten mithelfen können, den Traum von der Relegation zu realisieren.