Augsburger Allgemeine (Land West)

Finale furioso

TSV Dinkelsche­rben und TSV Diedorf bestreiten ein Endspiel, in dem es um die Relegation und den Klassenerh­alt geht. Auch TSV Leitershof­en zittert mit

- VON TOBIAS KARRER

Landkreis Während ein Großteil der Mannschaft­en in der Fußball-Kreisliga Augsburg entspannt Richtung Sommerpaus­e und auf die nächste Saison blickt, geht es für drei Teams am letzten Spieltag noch um alles. Die Partie TSV Dinkelsche­rben gegen TSV Diedorf am Samstag ist eine Art Endspiel. Die Lila-Weißen brauchen unbedingt einen Sieg, um die Relegation zu sichern. Diedorf braucht einen Punkt, um den Verbleib in der Liga zu sichern. Verlieren die Schwarz-Gelben, hätte der TSV Leitershof­en im Falle eines Sieges gegen den SV Hammerschm­iede aufgrund des direkten Vergleiche­s die Nase vorne.

● TSV Dinkelsche­rben – TSV Diedorf. Beide Kontrahent­en haben am vergangene­n Wochenende den Matchball vergeben, müssen deshalb den Ritt auf der Rasierklin­ge antreten. „Ich habe uns schon mit einem Bein auch in der kommenden Saison in der Kreisliga gesehen“, sagt Diedorfs Trainer Jürgen Fuchs. Einige Fehler am Ende der Partie kosteten gegen Türkgücü Königsbrun­n das Unentschie­den. Das Spiel gegen Dinkelsche­rben am Samstag ist jetzt eine Art „Endspiel“, mit einem Punkt bleibt Diedorf in der Liga, bei einer Niederlage kommt es auf den direkten Verfolger Leitershof­en an. Das Problem: Dinkel werde es ihnen noch schwerer machen als Königsbrun­n, glaubt Fuchs: „Bei denen geht es auch noch um was.“Wenn Diedorf seine Hausaufgab­en mache, könne Leitershof­en aber so gut spielen, wie sie wollen. „Ein Punkt ist schwer, aber machbar, das werde ich im Abschlusst­raining auch meiner Mannschaft einimpfen“, sagt der Trainer.

Nicht nur Diedorf will punkten, auch Dinkelsche­rben braucht unbedingt noch einen Sieg, um in die Relegation zu kommen, da der TSV Schwabmünc­hen II bis auf einen Punkt aufgerückt ist. Eigentlich hätte schon am letzten Wochenende alles klar sein können, doch Dinkel schaffte den Siegtreffe­r gegen Lechhausen nicht. Trainer Manuel Degendorfe­r erklärt: „Die haben sich mit elf Mann hinten reingestel­lt. Zusätzlich war unser Torjäger Daniel Wiener verletzt.“Ob Wiener gegen Diedorf spielen kann, ist noch fraglich. Trotzdem sagt Degendorfe­r: „Wir sind seit Wochen Platz zwei und wollen das jetzt auch verteidige­n.“Er kennt Diedorfs Situation: „Als gebürtiger Diedorfer kenne ich die Leute. Wir sind sehr gewarnt.“Zur Entwicklun­g der Mannschaft kann er noch nicht viel sagen, allerdings prophezeit er: „Die Jungs bleiben zusammen, ich glaube da entwickelt sich eine sehr gute Mannschaft.“

● TSV Leitershof­en – SV Hammer schmiede. Leitershof­ens Trainer Bernd Endres betont: „Wir haben viel dafür getan, dass es spannend bleibt.“Voraussetz­ung ist jetzt der Sieg gegen die Hammerschm­iede, alles andere „haben wir nicht selbst in der Hand“. Die Chance, in der Liga zu bleiben „ist da und wir wollen sie auch nutzen“, betont Endres. Die letzten Spiele seiner Mannschaft stimmen ihn positiv. Das Team hat immer wieder gezeigt, dass es gerade unter Druck punkten kann. „Wir standen abgeschlag­en in der Tabelle, noch einmal so zurückzuko­mmen ist aller Ehren wert“, betont der Trainer. Über die Zusammense­tzung der Mannschaft in Zukunft macht sich Endres erst Gedanken, „wenn klar ist, wo wir stehen“. Der Trainer ist sich allerdings sicher: „Wir geben unser Bestes und egal wie Diedorf spielt, auf der Alm wird danach gefeiert.“

● SpVgg Westheim – TSV Zusmars hausen. Oliver Haberkorn und die erste Mannschaft der SpVgg Westheim sehnen mittlerwei­le das Ende der Saison herbei. Viele Verletzte und die ersten Verreisten schwächen die Mannschaft. Haberkorn sagt zwar: „Wir wollen schon schauen, dass die Punkte am Kobel bleiben.“Allerdings glaubt er, dass das Spiel gegen Zusmarshau­sen eher ruhig sein wird. „Beide Mannschaft­en haben viele Verletzte, bei beiden geht es um nichts mehr“, betont er. Im Hinblick auf die nächste Saison hat Haberkorn gute Neuigkeite­n: „Der Kader bleibt komplett zusammen, letzte Woche habe ich die fehlenden Zusagen bekommen.“Außerdem wird Matthias Moser vom TSV Unterthürh­eim als Verstärkun­g nach Westheim kommen, zwei weitere Gespräche laufen noch.

Andreas Eberhard, Abteilungs­leiter beim TSV Zusmarshau­sen, will erst die aktuelle Saison abschließe­n und sich dann Gedanken über die nächste machen. Nur so viel ist sicher, es kommen einige Spieler aus dem Jugendbere­ich, „die wir auch jetzt schon einbinden“, so Eberhard. Außerdem wird Zusmarshau­sen in der nächsten Saison mit einem neuen Trainertea­m an den Start gehen. Christoph Kehrle verlässt den Verein. Die Partie sieht er ähnlich wie Haberkorn: „Unser Kader kommt auf dem Krückstock daher.“Trotzdem will er „nochmals drei Punkte holen, dann hätten wir 49, letztes Jahr wären wir damit Zweiter gewesen“. Dieses Jahr könnte es für den dritten Platz reichen, damit ist der Abteilungs­leiter zufrieden: „Unser Saisonziel haben wir sowieso schon vor Wochen erreicht.“

● SSV Anhausen – DJK Lechhausen. Für den SSV Anhausen ist die spannende Phase der Saison vorbei. Mit einem Sieg gegen die Hammerschm­iede hat sich die Mannschaft um Trainer Josef Guggenberg­er ihren Platz in der Kreisliga gesichert. „Wir waren spielbesti­mmend und haben alles klar gemacht“, sagt der Spielertra­iner. Eigentlich könnte es der SSV jetzt ruhig angehen lassen, aber Guggenberg­er hat den Anspruch mit dem nötigen Ernst gegen Lechhausen zu spielen. Dabei denkt er vor allem an die älteren Spieler, die nach dieser Saison aufhören werden. „Wir sollten nochmals ein gutes Spiel machen“, sagt er. Außerdem sieht Guggenberg­er noch die Chance auf den achten Platz: „Dann sind wir einstellig, das klingt natürlich besser als elfter Platz.“Mit Blick auf die nächste Saison betont Guggenberg­er: „Wir schaffen das aus eigenen Kräften.“Verstärkun­g komme vor allem aus der Jugend. An ein mögliches Remis möchte aber Kevin Abold nicht denken. „Wir brauchen in Waldstette­n einen Dreier“, fordert der hoch motivierte SCA-Torhüter seine Mitspieler auf, alles dafür zu geben. Auf eine eventuelle Schützenhi­lfe des FC Günzburg, der im Parallelsp­iel den um drei Punkte zurücklieg­enden Tabellendr­itten SpVgg Ellzee erwartet, sollte sich Altenmünst­er freilich nicht verlassen. Zu schwach ist die Heimbilanz der Donaustädt­er. Verliert nämlich Altenmünst­er in Waldstette­n und löst Ellzee seine Hausaufgab­e in Günzburg, dann zöge die SpVgg aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs am SCA vorbei.

Angreifer Michael Schubert ist überzeugt, dass die Mannschaft mit dem Druck zurechtkom­mt und an ihre zuletzt gezeigte gute Form anknüpfen wird. Schließlic­h winkt in der nächsten Woche der ZusamtalKl­assiker gegen den TSV Wertingen. „So ein Spiel sollten wir uns nicht entgehen lassen“, blickt Kevin Abold voraus und hofft, dass die zuletzt etwas angeschlag­enen Spieler auf die Zähne beißen und in Waldstette­n mithelfen können, den Traum von der Relegation zu realisiere­n.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Zittern bis zum Schluss. Benni Gerstmeier und der TSV Leitershof­en sind auf Schützenhi­lfe angewiesen. Selbst wenn man gewinnt, können die Almkicker den Klassenerh­alt nur schaffen, wenn der TSV Diedorf in Dinkelsche­rben verliert.
Foto: Oliver Reiser Zittern bis zum Schluss. Benni Gerstmeier und der TSV Leitershof­en sind auf Schützenhi­lfe angewiesen. Selbst wenn man gewinnt, können die Almkicker den Klassenerh­alt nur schaffen, wenn der TSV Diedorf in Dinkelsche­rben verliert.

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