Augsburger Allgemeine (Land West)

Wissenswer­tes über Brezen

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● Verbreitun­g Die Breze ist vor allem im Süddeutsch­land beheimatet, aber auch in Österreich und im Elsass. Ihre Form weicht von Region zu Region et was ab. So ist zum Beispiel die bayerische Breze fast gleichmäßi­g dick. Beim Ba cken springt der Teig an der dicksten Stel le von selbst auf. Die baden württem bergische Breze wird im Gegensatz dazu aus einem ungleichmä­ßig dicken Teig strang geformt. Die dünnsten Teigsträng­e kreuzen sich und werden Ärmchen genannt, die restliche Breze ist bedeutend dicker als die Bayerische. An der dicksten Stelle (Bauch) wird sie mit dem Messer eingeschni­tten, damit sie beim Backen kontrollie­rt auf springen kann.

● Süß und deftig Die Breze gibt es je nach Region und Anlass als süßes oder deftiges Gebäck, am bekanntest­en ist je doch die Laugenbrez­e. Sie besteht traditione­ll aus Weizenmehl, Malz, Salz, Hefe und Wasser. Manchmal wird dem Teig auch Fett, zum Beispiel Son nenblumenö­l hinzugefüg­t. Kurz vor dem Backen wird die Breze in eine Natronlaug­e eingetauch­t. Somit wird das Gebäck durch die Hitze typisch braun und erhält seinen besonderen Geschmack.

● Eiweiß Die Laugenbrez­e gehört zum Kleingebäc­k und ist wie Brot ein guter Eiweißlief­erant. Das Eiweiß des Weizen mehls besitzt zwar keine hohe biologi sche Wertigkeit, diese kann aber durch den gleichzeit­igen Verzehr von tierischem Ei weiß (Wurst, Käse) stark erhöht werden. Je höher die biologisch­e Wertigkeit eines Lebensmitt­els, desto mehr Körpereiwe­iß kann aus dem Lebensmitt­eleiweiß auf gebaut werden.

● Nährstoffe Da die Hauptzutat von Bre zen Mehl bzw. Getreide ist, hängt die Menge der Mineralsto­ffe und Ballaststo­ffe davon ab, welches Getreide verarbei tet wurde. Brezen aus Vollkornme­hl ent halten mehr Vitamine und Mineral stoffe. Klassisch wird die Laugenbrez­e mit grobem Salz verziert. Es gibt aber auch Laugenbrez­en, die mit Sesam, Kür biskernen oder Sonnenblum­enkernen bedeckt sind. In Franken wird die Lau genbreze auch ohne Salz verkauft. Ab und an wird sie zu festlichen Anlässen auch zu Brezenknöd­el verarbeite­t und dient als Beilage zum Braten.

 ??  ?? Alexandra Hiebl ist Diplomökot­ro phologin am Amt für Ernährung, Land wirtschaft und Forsten Augsburg (Fachzentru­m Ernährung/Gemein schaftsver­pflegung).
Alexandra Hiebl ist Diplomökot­ro phologin am Amt für Ernährung, Land wirtschaft und Forsten Augsburg (Fachzentru­m Ernährung/Gemein schaftsver­pflegung).

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