Augsburger Allgemeine (Land West)

Freie Wähler: Stuber Schneider setzt sich durch

Grab trat nicht als Landtagska­ndidat an

- VON STEFAN KROG

Nach den Querelen um die Direktkand­idatur für den Landtag bei den Freien Wählern ist am Freitagabe­nd FW-Stadträtin Regina StuberSchn­eider als Direktkand­idatin für den Stimmkreis Augsburg-West gewählt worden. Sie erhielt 16 von 27 Stimmen (bei sieben Nein-Stimmen und vier Enthaltung­en). Dass das Ergebnis nicht berauschen­d ausfallen würde, war absehbar. Denn die Frage, wer für die Freien Wähler in Augsburg-West antreten darf, sorgte seit Monaten für Rumoren bei der Wählervere­inigung. Der Landesvors­tand hatte wie berichtet eine Abstimmung vom März, bei der sich der Augsburger WSA-Stadtrat Peter Grab durchgeset­zt hatte, für ungültig erklärt.

Bei der Angelegenh­eit spielt eine Rolle, dass die Freien Wähler in Augsburg-Stadt und AugsburgLa­nd nicht gut miteinande­r können. Beim Stimmkreis Augsburg-West gibt es die Besonderhe­it, dass er neben den westlichen Stadtteile­n von Augsburg auch einige Umlandstäd­te im Landkreis umfasst, beide Kreisverbä­nde also gemeinsam einen Direktkand­idaten bestimmen.

Im März wurde kurz vor der Nominierun­g überrasche­nd bekannt, dass Grabs lokale Bürgervere­inigung WSA Mitglied im Landesverb­and der Freien Wähler werden will. Bei der Versammlun­g wurde Grab als Direktkand­idat vorgeschla­gen und – vermutlich mit Unterstütz­ung von Land-Mitglieder­n und WSA-Mitglieder­n – gewählt. Stuber-Schneider zog den Kürzeren. Im Nachgang beschloss der Landesvors­tand, dass die Wahl aus formalen Gründen ungültig gewesen sei. Hintergrun­d ist die Frage, ob die Neumitglie­der bereits stimmberec­htigt waren.

Grab verzichtet­e am Freitagabe­nd auf eine Kandidatur, obwohl er vorgeschla­gen wurde. Er zweifelt den Beschluss des Landesvors­tands an. „Ich bin der Ansicht, rechtmäßig gewählt worden zu sein.“Darum kandidiere er kein zweites Mal. Faktisch ist damit klar, dass StuberSchn­eider als Direktkand­idatin auf den Stimmzette­ln im Oktober stehen wird. Aus Kreisen der Neumitglie­der in spe wurde inzwischen Strafanzei­ge gegen Unbekannt gestellt. Sie bezieht sich darauf, dass es vor und nach dem ersten Wahlgang unterschie­dliche Wahllisten gegeben haben soll. Der Gersthofer Ortschef Reinhold Dempf rief am Ende beide Seiten auf, „die Gräben zuzuschütt­en“und sich auf die Landtagswa­hl zu konzentrie­ren. Dass Friede herrscht, darf bezweifelt werden. Zwischen Stadt-Chefin Angelika Lippert und Land-Chef Markus Brem war die Stimmung eher kühl.

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Stuber Schneider

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